Arabische Einzelländer Länder
(Darstellung, Problematiken, Politik etc.)
Eine Trennung von Politik, Islam und Länderkunde ist nicht so einfach möglich. Deshalb auch mal nachschauen unter :
Islam
Allgemeine Darstellungen / Länderübergreifende Darstellung
- Ägypten
- Afghanistan
- Algerien
- Berber
- Deutschland (im Verhältnis zum angesprochenen Kulturkreis)
- Emirate
- Irak
- Iran
- Jemen
- Marokko
- Palästina
- Saudi Arabien
- Tunesien
- Türkei
- Reiseberichte
Allgemeine Darstellungen / Länderübergreifende Darstellung
Heiko Flottau |
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Heiko Flottau legt in seiner umfassenden Analyse die historischen Wurzeln der heutigen Konflikte im Nahen Osten frei. Seit mehr als fünfzig Jahren ist der Nahe Osten ein Brandherd der Weltpolitik. Der Irak-Krieg war nur das jüngste Beben in einer langen Reihe von Erschütterungen des Weltfriedens. Wer diese Entwicklung lediglich aus den aktuellen Konflikten ableitet, greift zu kurz. Die brisante Lage von heute zwischen Kairo, Riad, Teheran und Kabul hat eine fast hundertjährige Geschichte der Fehlentscheidungen und der Gewalt. Ihre Initialzündung ist der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg. Heiko Flottau, Nahostkorrespondent der Süddeutschen Zeitung und erfahrener Kenner der Region, beschreibt die Reaktionen der betroffenen Völker und erkundet Chancen, aber auch Grenzen einer Neuordnung des politischen Raumes zwischen dem Mittelmeer und Zentralasien…. (Text: Amazon)Das Beste was ich zu diesem Thema in letzter Zeit gelesen habe. Wirklich fundiert und detailliert. |
Geschichte der arabischen Welt |
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Ein Standardwerk der arabischen Geschichte, wenn nicht sogar das wichtigste Buch in deutscher Sprache, was sie Geschichte der arabischen Länder betrifft. vom 7. Jahrhundert bis in 20. spannt sich der zeitlichte Rahmen. Die Autoren der Einzelbeiträge lesen sich wie ein „Who is who“ der deutschen Arabistik. |
Volker Perthes Geheime Gärte. Die neue arabische Welt |
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Rezension von Amazon: Von außen erscheint die arabische Welt einerseits bedrohlich, andererseits eigentümlich statisch. Doch die Staaten des Nahen und Mittleren Ostens wie Nordafrikas befinden sich in einer historischen Umbruchphase, auch wenn der arabisch-israelische Friedensprozess zu stagnieren scheint. Der Krieg um Kuwait, der Friedensprozess im Nahen Osten haben die Beziehungen der Länder zueinander in Bewegung gebracht; es gibt neue weltwirtschaftliche Herausforderungen und Integrationsversuche, die die Region vor völlig neue Fragen stellen. Der Tod langjähriger Herrscher wie König Hussein von Jordanien, König Hassan von Marokko und Präsident Asad von Syrien hat in der arabischen Welt einen Generationenwechsel eingeleitet, der innerhalb eines Jahrzehnts zu einem vollständigen Austausch der politischen Führungseliten – nicht nur der Könige und Präsidenten – führen wird. Der Autor untersucht die Faktoren des Wandels in den wichtigsten Staaten dieser Region. Er fragt dabei nach den Chancen der wirtschaftlichen wie der politischen Erneuerung. Der Nahe und Mittlere Osten entwickelt sich mittelfristig sicher nicht zu einer europäischen Demokratie. Er wird aber pluralistischer, und die neuen Führungen sind daran interessiert, ihre Länder wirtschaftlich stärker zu öffnen, besonders Europa gegenüber. Fraglich bleibt, ob diese Generation in der Lage sein wird, innergesellschaftliche und zwischenstaatliche Konflikte erfolgreicher zu bewältigen als vorangegangene Generationen. Die Frage von Krieg und Frieden bleibt nicht nur nach außen hin virulent.
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Michel Lüders |
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Süddeutsche Zeitung vom 29.06.2004: Für offensichtlich schlüssig und nachvollziehbar hält Rupert Neudeck die Vorgehensweise, mit der Michael Lüders in seinen Berichten aus arabischen Ländern für ein Verständnis der dortigen Gesellschaften wirbt. Ein Plädoyer gegen die im Westen verbreitete Vorstellung, die eigene Lebensweise für die bessere zu halten. „In bester journalistischer Tradition“ hat der Autor die Begegnung mit den einfachen Menschen auf der Straße gesucht, lobt Neudeck. Was er sich dabei selbst abverlangt hat, gibt er an die Leser weiter, die dann auch „schwer verdauliche Brocken“ wie den Bericht über eine Hinrichtung nach den Gesetzen der Scharia verkraften müssen. Dass er für Verständnis etwa für die Situation der Palästinenser wirbt, macht ihn nicht zu einem Apologeten des Terrors, wie der Rezensent betont. Lüders versuche nur, „Brücken zu bauen“. |
Die Tageszeitung vom 22.05.2004
Die große Stärke von Michael Lüders Buch ist es, lobt die Rezensentin Edith Kresta, dass der Autor über seiner Liebe zur arabisch-israelischen Welt keine Kompromisse in der Kritik an den gegenwärtigen Regimes, am desolaten Zustand der Gesellschaften eingeht. Freilich belasse er es nicht bei der Kritik, sondern diskutiere „sachlich und differenziert nach vorn“, etwa wenn er der westlichen Politik vorhält, dass sie lieber mit autoritären Regimes gemeinsame Sache macht als mit den unbequemen Nichtregierungsorganisationen. Am wichtigsten, so seine von Kresta mit Nachdruck unterstützte These, wäre es, das „katastrophale Bildungswesen“ durch finanzielle Unterstützung zu verbessern. Ganz ungeschoren kommt das Buch, mit dem die Rezensentin offenkundig sehr sympathisiert, dann aber doch nicht davon: In Lüders‘ gelegentlich aufblitzendem Wunsch, die arabischen Gesellschaften als Gegenentwurf zum westlichen Kapitalismus zu betrachten, sieht sie eine Naivität, die die materialistischen Realitäten der Gegenwart geflissentlich übersieht.
Ich persönlich finde das Buch lesenswert …..
Auch als Audo CDs (2 Stück) |
Arnold Hottinger |
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Rezension von Amazon: Arnold Hottinger hat sich weit über den deutschen Sprachraum hinaus den Ruf erworben, einer der besten Kenner des Nahen Ostens und seiner Menschen zu sein. Sein neues Buch bündelt die Erfahrung von Jahrzehnten. Der langjährige Nahost-Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung berichtet von seinen Begegnungen mit der islamischen Welt zwischen Marokko und Pakistan – mit Städtern und Stammeskriegern, Händlern und Herrschern, Geistlichen und Politikern, mit Sunniten und Schiiten, Arabern und Persern, Türken und Kurden. Der farbige Bogen seiner Reisen und Erlebnisse spannt sich vomMaghreb bis Afghanistan, von Ägypten bis zum Iran, vom Irak bis zum Jemen, kurz über den gesamten Nahen Osten – und über ihn hinaus. |
Unterhaltsam und fundiert. Ich hab es sehr gerne gelesen. Sehr Gut !!
Orientalische Promenaden. Der Nahe und Mittlere Osten im Umbruch |
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Rezensionen Amazon: Kurzbeschreibung Der Nahe und Mittlere Osten steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie nie zuvor im Zentrum weltweiter Aufmerksamkeit. Volker Perthes schildert die politische, kulturelle und konfessionelle Vielfalt dieser Region. Sein Buch zeichnet ein Bild der Debatten und gesellschaftlichen Verwerfungen in Saudi-Arabien, Ägypten, Kurdistan, Israel und Palästina sowie im Iran, indem es die Menschen dieser Länder selbst zu Wort kommen lässt. Die amerikanisch geführte Irak-Invasion hat die Verhältnisse im Nahen und Mittleren Osten durcheinander gewirbelt. Man kann von einer geopolitischen Revolution und einem historischen Wendepunkt für die regionalen Entwicklungen sprechen. Langjähriger Stillstand ist vielerorts einer Unruhe gewichen, die neue Risiken, aber auch neue Chancen birgt. In der Auseinandersetzung um die Zukunft der einzelnen Länder, durch die Perthes’ »Promenaden« führen, kommt dem Spannungsverhältnis von Religion und Politik eine zentrale Bedeutung zu. Gerade im Streit über Terrorismus und Gewalt, über das Verhältnis zu den USA und Europa oder über Demokratie und Menschenrechte wird aber deutlich, dass es falsch wäre, von einem Kampf der Kulturen zu sprechen: Es handelt sich vielmehr um Konflikte innerhalb der arabisch-muslimischen Kultur. Volker Perthes ist Direktor der Stiftung für Wissenschaft und Politik und ein gefragter Nahost-Fachmann. Über den Autor Spaziergänge durch den Nahen und Mittleren Osten: Pharaonen, Antisemiten und Pragmatiker Wer flaniert nicht gerne über einen arabischen Markt, schaut dem bunten Treiben und temperamentvollen Gefeilsche zu, atmet die kräftigen Gerüche der Gewürze ein und trinkt bei einer Wasserpfeife einen Tee mit Kardamon und viel Zucker? In dem gleichnamigen Buch von Volker Perthes sucht man nach solchen Klischees allerdings vergebens. Dem Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin geht es um Krisen und Konflikte, um Debatten und Demokratiedefizite, zuweilen auch um Gewalt. Er hat sich in Ägypten, Israel und Palästina, Saudi-Arabien, dem kurdischen Teil des Irak und dem Iran umgeschaut und analysiert die Umbruchprozesse in dieser Region. Perthes versteht es geschickt, Stimmen und Stimmungen einzufangen und mit Analysen von Gesellschaft und Politik zu kombinieren. Er vermittelt darüber hinaus Einblicke in den Alltag – Familie, Arbeitsplatz, Universität. In seinem Buch kommen neben gesellschaftlichen Eliten auch ganz einfache Menschen zu Wort. Repression und Gewalt Beeindruckend ist das Porträt Ägyptens – des Molochs Kairo – und der politischen Kultur, die geprägt ist von der pharaonischen (also nicht-islamischen oder -arabischen) Tradition: Das Volk beobachte, was an der Spitze geschehe, erwarte aber, dass letztlich der „Pharao“ Mubarak allein die weisen Entscheidungen treffe. Gleichzeitig ist das Land am Nil nicht nur das Mutterland des islamischen Fundamentalismus, sondern, so Perthes, auch ein Land, in dem dieser Fundamentalismus weniger streng als anderswo und überdies militärisch und politisch gescheitert sei. Der Autor nennt das alles „pluralistischer Autoritarismus“. Erhellend sind auch die Innenansichten aus dem antiamerikanischen Frontstaat der Amerikaner, Saudi-Arabien, wobei die Fahrt über Hunderte Kilometer von Autobahnen in der Wüste ein Verständnis für die Strenge und Schmucklosigkeit des hier beheimateten Glaubens vermittelt. Oder die Visite im irakischen Kirkuk, wo es nicht nur Öl, sondern zahlreiche Nationalitäten gibt, die die Stadt als die Ihre betrachten. In Kirkuk findet Perthes eine von Repression und Gewalt durchtränkte Geschichte vor, die im kollektiven Bewusstsein gegenwärtig ist, aber auch zivilgesellschaftliche Kräfte, die nach Verständigung suchen. Kann zusammenbleiben, was nicht zusammengehört, fragt Perthes und beschwört einen Pragmatismus, der an konkreten wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fortschritten interessiert ist, nicht aber an nationalistischen Visionen. Perthes nimmt uns auch mit zu einem Einkaufsbummel nach Teheran. Auf der Vali Asr, der längsten Einkaufsstraße der Welt, kann man alle Klassen und Schichten der städtischen Gesellschaft beobachten. Perthes entdeckt die subversiven Wirkungen körperbetonter islamischer Kleidung, den subtilen Wunsch nach amerikanischem Lifestyle, ein hungriges und intellektuell offenes Lesepublikum, aber auch den penetranten Versuch der geistlichen Eliten, die islamische Ordnung sichtbar bleiben zu lassen. Aus der Reihe fallen die Promenaden in Israel und Palästina. Hier reduziert er beide Länder auf ihren großen Konflikt. Man kann zwar tatsächlich Israel nicht besuchen, ohne diesem Thema zu begegnen, wer sich aber ausschließlich ihm widmet, muss dafür Gründe haben. Vielleicht gefällt sich Perthes in der Rolle des ehrlichen Maklers zwischen den Kontrahenten, die in seinem Augen alle gleichermaßen versagt haben. Das wäre die überhebliche europäische Perspektive, die glaubt, die Vernunft und die Moral für sich gepachtet zu haben. Insgesamt hält sich Perthes mit Ratschlägen à la „Was muss der Westen tun, damit . . . ?“ durchaus zurück –was kein Nachteil ist. Seine Absicht ist dennoch klar: Ihm liegt daran, die These vom Kampf der Kulturen zu unterminieren, indem er über Konflikte innerhalb einer Kultur berichtet. Antidemokratische, antiwestliche und antisemitische Stimmen unterschlägt er nicht, aber er warnt davor, sie überzubewerten. Angesichts der Hysterie um alles, was irgendwie mit dem Islam zu tun hat, ist Perthes nüchterner Blick ein Gewinn. Seine Einschätzung des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad ist allerdings inzwischen überholt. Perthes bezeichnet ihn als „konservativ-pragmatisch“, als einen Technokraten, der zwar loyal zum islamischen Staat sei, sich jedoch auf die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation konzentrieren werde. Von ihm erwarteten die Iraner, einen pragmatischen Weg nach Amerika zu finden. Ziemlich schnell hat sich Ahmadinedschad jedoch als leidenschaftlicher Antisemit geoutet, dessen Wahn durch das Präsidentenamt nicht gemäßigt, sondern angespornt wird – Wirtschaft hin, Amerika her. Perthes hat gleichwohl ein sehr kenntnisreiches Buch geschrieben. In Deutschland gibt es kaum einen zweiten Politikwissenschaftler, der mit dieser Weltgegend so vertraut ist und so klar und scharfsinnig deren Entwicklung aufzeichnen kann. Auf Dauer allerdings ermüden seine Spaziergänge – weniger Begegnungen wären mehr gewesen. Perthes hat den Blick eines Schiedsrichters – immer korrekt, immer um Ausgleich bemüht, immer vernünftig, sehr europäisch eben. JÖRG SPÄTER Meine Meinung: Zur Zeit einer (wenn nicht der Beste) der besten Buchautoren zum Thema Naher Osten, der im deutschsprachigen Raum anzutreffen ist. Das beweist auch wieder dies Buch. |
Die Länder des Islam: Geschichte, Tradition und der Einbruch der Moderne |
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Beschreibung Amazon: Kurzbeschreibung Über den Autor Meine Meinung: Höttinger ist einer der wenigen Journalisten, die wirklich gut verständliche, faktisch richtige und interessante Büchter zum Thema „Naher Osten“ schreiben. Äusserst lesenswert!! |
Ägypten
Alltag auf Arabisch |
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Kurzbeschreibung Amazon Ein Tag Honig, ein Tag Zwiebeln lautet ein arabisches Sprichwort, und diese Lebensphilosophie schimmert durch alle Geschichten, die Karim El-Gawhary in diesem Buch erzählt. Inmitten von Krieg und Krisen versuchen die Menschen, ein ganz normales Leben zu führen. Viel Amüsantes ist dabei: Wie steuert man schweißgebadet einen Neuwagen durch Kairo? Wie übt man Gelassenheit angesichts der kafkaesken Arabesken aus 7000 Jahren ägyptischer Bürokratie?Der Kampf ums tägliche Überleben: Sana, die Scheichin der Gasse, streitet auf eigene Faust für Gerechtigkeit in einem Kairoer Slumviertel. Abu Aschraf verdient als Metallarbeiter 40 im Monat: Wie soll er zu Schulanfang seine Kinder einkleiden? Auch ungewöhnliche Berichte aus den Kriegsgebieten enthält dieses Buch: Ein Besuch bei der Antiquitätenhändlerin Madame Pio weckt Erinnerungen andas alte, mondäne Bagdad. Und während im Südlibanon israelische Bomben fallen, kehren die Menschen in Beirut an die Uferpromenade zurück und rauchen ihre Wasserpfeifen.So entsteht eine bunte arabische Alltagscollage, die uns unsere unmittelbaren und doch so fernen Nachbarn ein wenig näher bringt. Über den Autor |
Siehe auch:
http://www.perlentaucher.de/
A Future for the Past: Restorations in Islamic Cairo 1973-2004 (Gebundene Ausgabe) |
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Verlagstext: Weltkulturerbe Kairener Altstadt! An kaum einem anderen Ort wird die Schönheit orientalischer Bauweise so deutlich wie in der Altstadt Kairos. Dank moderner Bauforschung und erfolgreicher Denkmalpflege, die durch die Arbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts, Kairo möglich wurden, kann die islamische Architektur der Altstadt Kairos nun in zahlreichen großformatigen Abbildungen und Plänen zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Der reich illustrierte Band erscheint zum 100jährigen Bestehen des Instituts und belegt die weit verzweigte Forschungsarbeit des Deutschen Archäologischen Instituts. Meine Meinung: Also als Kairo-Fan könnt ihr hier in diesem Fall nicht ungedingt eine neutrale Meinung erwarten :-). Aber das Buch gibt wirklich eine sehr guten Einblick in die Altstadt von Kairo, insbesondere wenn diese durch vorhergegangene Besuche schon besucht wurde. Also wirklich lesenswert. |
Anthony Sattin |
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Rezension von Amazon: Ausgestattet mit unveröffentlichten Aufzeichnungen aus den zwanziger Jahren, macht sich Anthony Sattin auf eine ungewöhnliche Suche: Er fahndet nach den Spuren, die 5.000 Jahre Geschichte im heutigen Ägypten hinterlassen haben – und all ihren Widersprüchen Meine Meinung: Mal ein etwas anderes Buch über Ägypten … aber sehr lesenswert. |
Anthony Sattin |
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Rezension: Die WELT, 17. September 2002 …In dieser um sich greifenden Korruption, in einem anscheinend „unaufhaltsamen Denk- und Bildungsverfall“, in einem „biologistischen Massenimpuls des Unbewussten“ und in einem „ins Totalitäre weisenden Trend zum Konsum, Spaß, Kontrolle und – Terror“ sieht Raddatz eine schleichende „Islamisierung“ und, damit verbunden, die „Deformierung des Westens“. Dieses Buch wird, wie schon Raddatz‘ Studie „Von Gott zu Allah“ (2001), heftige Kontroversen auslösen – nicht zuletzt deshalb, weil es politische Konsequenzen, etwa im Blick auf die Zuwanderung, nahe legt und den in Aussicht genommenen Beitritt der Türkei in die Europäische Union problematisiert. Leicht wird es den Gegnern nicht fallen, die meist mit guten Argumenten und historischen Belegen vorgetragenen Thesen des Autors zu erschüttern. Meine Meinung: lesenswert, wenn ich dieses Buch auch als tendenziös ansehe. Sprachgewaltig geschrieben geht die Sicht af das Essentielle verloren. Aber durchaus lesenswert.Siehe auch: http://www.moschee- |
Joris Luyendijk |
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Joris Luyendijk lebt ein Jahr in Kairo und studierte an der dortigen Universität. Es schildert in diesem Buch seine Erlebnisse mit seinen Altergenossen. Wahrscheinlich liegt hier ein Generationskonflikt vor, da ich das Buch bei weitem nicht so gut finde wie das Buch von Lieve Joris |
Ägypten. Geographie, Geschichte, Wirtschaft, |
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Kurzbeschreibung Amazon: Ägypten ist Pauschalreiseziel und fremde Welt zugleich. Diesem Doppelbild werden die Autoren in ihrer Länderkunde voll und ganz gerecht. Die Ibrahims sind nicht nur Insider, sondern zugleich als in Deutschland lebende Wissenschaftler auch in der Lage, eine Außenperspektive einzunehmen, so dass sich hier Verständnis für die Situation des ägyptischen Volkes mit kritischer Beobachtung paart. Ein Schwerpunkt wird auf die Landwirtschaft gelegt und auf die für das Land überlebenswichtige Frage des Wassers. Außerdem wird der Behandlung des Tourismus, der die wichtigste – allerdings krisenanfällige – Devisenquelle Ägyptens darstellt, breiter Raum eingeräumt. Trotz der nicht immer einfachen Datenlage bieten die Autoren eine Fülle gut recherchierter Fakten, die neben den offiziellen Quellen eben auch auf zahlreichen Aufenthalten in allen Teilen des Landes und auf vielfältigen Kontakten zur Bevölkerung basieren. Über den Autor Meine Meinung: Trotz der schwierigen Quellenlage ist DAS Buch über Ägypten, das versucht die Hauptaspekte des Landes abzudecken. 5 Sterne von 5 !!!! |
Faszinierendes Ägypten |
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Meine Meinung: Schöne und gut gemachte Fotos von Alexandria bis Assuan … Mehr ein Sache fürs Auge. Nicht überragend informell, aber das Huch vermittelt eine guten ersten Eindruck von Ägypten. |
Re-Islamisierung und Islamismus. Hintergründe und sozialpolitische Ursachen am Beispiel Ägypten |
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Klappentext: „Al Qaida“: ein Schlagwort, das spätestens seit dem 11. September 2001 in aller Munde ist. Auch die aktuelle Berichterstattung in den Medien wird dominiert von der Darstellung terroristischer Anschläge gewalttätiger Splittergruppen der so genannten Islamisten. Dabei wird leider oft nicht zwischen Re-Islamisierung (Tendenz zur Rückbesinnung auf die eigene Identität, den Islam) und Islamismus (politische Ideologisierung; extreme, zum Teil gewalttätige Bewegungen innerhalb der Re-Islamisierung) unterschieden. In diesem Buch soll der Versuch gemacht werden, beide Phänomene zu differenzieren und die Hintergründe und einige Ursachen der Entstehung islamistischer Gruppierungen zu untersuchen. Dabei steht der Zusammenhang zwischen defizitärer staatlicher Sozialpolitik und Islamismus am Beispiel Ägypten im Vordergrund. Denn viele der heutigen islamistischen Organisationen stützen sich auf die Ideologie der „Muslimbrüder“, die 1923 in Ägypten gegründet wurden |
Whatever Happened to the Egyptians? |
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Verlag: The American University in Cairo Press; Auflage: Ill (März 2001) ISBN-10: 9774245598 ISBN-13: 978-9774245596 |
Forecasts & Strategies
Personal Snapshots
June 2001
Whatever Happened to the Egyptians?
By Mark Skousen
Governments are generally reluctant to admit mistakes and to change mistaken policies until much harm has been done. -P.T. Bauer and B.S. Yamey
In Whatever Happened to the Egyptians?, a popular book in Egypt, author Galan Amin raises a good question. Thousands of years ago, Egypt was the birthplace of one of the world’s greatest civilizations, with remarkable advances in architecture, astronomy, mathematics and economics, and the pharaohs ruled the world for centuries.
But today Egypt is a fallen nation. My family and I visited Egypt for the first time last month, and we were appalled. Arriving in Cairo to see the ancient pyramids, we also saw filthy canals, undrinkable water, dire poverty, noisy traffic, teeming millions, incessant vendors and dust everywhere (due to cement factories nearby).
I picked up a copy of a guidebook on what it’s like for a Westerner to live in Cairo. The author, Claire Francy, lists so many shortages that she urges foreign residents to bring the following with them: answering machines, major appliances, computers, modems, printers, telephones, fax machines, cosmetics, flashlights, pantyhose, wines, books in English, clothes and shoes. Yes, shoes. „In a city with nearly as many shoe stores as feet, it is almost impossible to find decent shoes.“ Oh, the joys of import substitution laws!
And yet, Egypt has tremendous resources: oil, cotton, some of the best fertile land in the world along the Nile Valley, a first-rate irrigation system, the Suez Canal, and a huge labor force (nearly 70 million and the population is growing rapidly, despite the common practice of female circumcision, which leaves women without sexual feeling but not without children). Yet true unemployment is 20% and underemployment is endemic. Egypt suffers from a huge „brain drain,“ with 2.5 million Egyptians working abroad. The nation has illiteracy rates of 66% among women and 37% among men. It imports half of its food. After Israel, this Arab-African nation is the highest recipient of U.S. foreign aid in the world.
Anti-Market Policies
What’s the cause of this demise? The culprit is socialist interventionism in the economy. As one economist states, „The Egyptian economy bears the legacy of economic policies dating from the 1950s which were motivated by concern for equity and assistance to the poor. These policies were characterized by price regulation, subsidization of consumer goods, a dominant public sector and state control.“ When Gamal Nasser gained power in 1954, he established a „democratic socialist state“ and nationalized everything under the sun (including the local beer company) and dramatically increased government control of the economy. Moreover, under a Napoleonic code, Egypt suffers from a regulatory nightmare of paperwork and bureaucracy.
[Insert graphic here]
At the Egyptian pyramids with my daughter Hayley.
Fortunately, Nasser’s replacement, Anwar Sadat, began a program of reducing the role of government. After his tragic assassination in 1981, his successor, Hosni Mubarak, has accelerated market policies of privatization and foreign investment, and eliminated price and exchange controls. Yet, even today, 36% of the labor force is employed by the government, and the economy continues to suffer from overregulation and controls.
Egypt has made substantial progress since 1990, when the Fraser Institute ranked it #88 in its Economic Freedom report. Today it is ranked #52. But clearly the Egyptian leaders have a long way to go to fulfill the Koran’s promise of „wealth and children“ as the „adornments of this present life.“
Meine Meinung: Ein recht gutes Buch, das die Entwickungstendenzen seit der Ära Nasser aufzeigt, wenn auch zu bemängeln ist, das die Rolle, die der Islamismus bei der Entwickungssteuerung in Ägypten, nicht stark genug berücksichtigt wird. Sie auch der Folgeband, der auf die neueste zeit eingeht: Whatever else Happened to the Egyptians?
Afghanistan
Endstation Kabul. Als deutscher Soldat in Afghanistan – ein Insiderbericht (Gebundene Ausgabe) |
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Kurztext Verlag Afghanistan ist eine tickende Zeitbombe für die über 3000 dort stationierten deutschen Soldaten. Weil es keine Evakuierungsmöglichkeiten gibt, die Ausrüstung mangelhaft ist und die Führung sich mehr um ein gutes Image als um die Sicherheit ihrer Truppe sorgt, geraten Soldaten unnötig in Lebensgefahr. Wie fühlt es sich an, als deutscher Soldat in den Straßen von Kabul zu patrouillieren? Wie reagiert man, wenn plötzlich ein Kind mit einer Waffe vor einem steht? Und wie geht man als Soldat mit der ständigen Bedrohung um? Mit seinem Erfahrungsbericht gewährt Achim Wohlgethan erstmals einen ungeschönten Blick auf den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr und liefert politisch brisante Fakten, die die Diskussion um diesen Einsatz anheizen werden. Ein packendes und längst fälliges Buch. Meine Meinung: Obwohl ich keine Freund von Erfahrungsberichten bin, die eine Thematik aus einer sehr engen Perspektive aufzeigt, muss ich dem Buch zugestehen, dass es handwerklich sehr gut geschrieben ist, spannend ist und eine Thematik aufgreift, die uns noch lange beschäftigen wird und uns auch noch viele Problem bescheren wird. Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan ist an sich schon sehr zu hinterfragen, aber unter der perfektive des Autors auch noch sehr unprofessionell durchgeführt. Man sollte das Buch lesen, um sich selbst ein Urteil u bilden. |
Ahmed Rashid |
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Zwar teilweise recht verwirrend und sich Wiederholend, aber im deutschsprachigen Raum ist zu diesem Thema (Taliban, Afghanistan) zur Zeit nichts besseres und umfassenderes erhältlich. Das Buch zeigt besonders die Hintergründe der Taliban und der damit verbundenen Phänomene auf und greift nicht einfach ein Problem aus einem riesigen Problemkomplex heraus. |
Algerien
Algerien – Frontstaat im globalen Krieg? |
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Verlagstext: Algerien galt der europäischen Linken lange Zeit als ein „Modellfall“ in der so genannten Dritten Welt. Das Land konnte sich, überwiegend aus eigener Kraft, von der 132 Jahre währenden Vorherrschaft des französischen Kolonialismus befreien – zu einem hohen Preis: Der Unabhängigkeitskrieg zwischen 1954 und 1962 kostete auf der algerischen Seite rund eine Million Tote und zahlreiche Folteropfer. Infolge der Unabhängigkeit 1962 schlug das Land zunächst einen staatssozialistischen Entwicklungsweg ein, der vor allem folgende Elemente miteinander vermengte: Entwicklungsdiktatur und Bemühen um eine Ab den frühen 80er Jahren beginnt dieses Entwicklungsmodell auseinander zu brechen. Innere und äußere Faktoren spielen dabei eine Rolle – die Rolle der in die eigene Tasche wirtschaftenden Eliten, der Ölpreisverfall auf dem Weltmarkt der Jahre 1985/86 und der Niedergang des verbündeten sowjetischen Mit der Implosion des alten Ein-Parteien-Staats 1988, unter dem Ansturm einer zunächst blutig unterdrückten Jugendrevolte, beginnt eine neue Phase. Der kurze demokratisch-pluralistische Frühling wird beendet durch den raschen Aufstieg des politischen Islamismus zur Massenbewegung, vor dem Die reaktionäre Utopie kann Anfang der Neunziger tatsächlich Millionen Menschen mobilisieren, jedenfalls an den Wahlurnen. Aus der Nähe betrachtet, ist der Erfolg des politischen Islamismus jedoch nicht so total wie befürchtet: Die Politik der Islamistenpartei FIS in den „1990“ eroberten Rathäusern führt zu einer Negativbilanz, die nicht wenige Wähler abstößt. Der Versuch einer Machtergreifung von der Straße aus, mit einer (von der Form her) aufstandsähnlichen Strategie, endet im Misserfolg. Der Die gesamten Neunziger Jahre hindurch macht Algerien im Ausland vor allem durch Nachrichten von Massakern, Terror und Gegenterror von sich reden. Diese rabenschwarze Vision verdeckt jedoch einige Prozesse in der algerischen Gesellschaft: Unter dem Eindruck konkreter Bekanntschaft mit islamistischen Praktiken, etwa in „befreiten Zonen“ – die aber häufig vom Staat freiwillig auf Zeit aufgeben worden waren -, kommt es zum Prozess der Ablösung großer Teile der früheren Anhängerschaft vom radikalen politischen Islamismus. Dessen bewaffnete Fraktionen antworten darauf teilweise durch Kollektivmassaker. Zugleich eskaliert eine Gewalt, die teilweise weniger aus ideologischen Faktoren denn aus der Eigendynamik einer Raub- und Plünderungsökonomie in einem rasant verarmenden Land zu erklären ist. Die Ideologie hängt darüber lediglich ein Mäntelchen der Rechtfertigung. Gleichzeitig geht der Umbau der ehemals staatssozialistischen zur auf den Weltmarkt „geöffneten“, liberalisierten Ökonomie weiter. Die letzten Stationen sind die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU (2002) und die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit der WTO. Die sozialen Widerstände bleiben oft schwach, da die Erfahrungen mit dem Islamismus – seinem Umkippen in einen oftmals gegen „die Massen“ gerichteten reaktionären Terror, aber auch seiner Niederlage gegenüber dem letztlich doch stärkeren Staat – eine lähmende Wirkung auf die kollektive Meine Meinung: Sehr gutes Buch, das sich mit dem Algerienproblem kritisch und distanziert auseinandersetzt. Das Buch ist deshalb auch lesenwert, weil Algerien nur 2 Flugstunden von uns entfernt ist und deshalb im Rahmen einer Globalisierung ein Nachbar geworden ist. Jeder, der sich für den Nahen Osten (das ist allernächster Osten …) interessiert (politisch, kulturell und religiös) sollte das Buch lesen. |
Die Geschichte Afghanistans Das historische Umfeld Afghanistans über 1500 Jahre |
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Kurzbeschreibung des Verlages: Der letzte Emir, der in der Zitadelle Kabuls, Bala-Hissar, residierte, war Mohammad Yaqub Khan. Vor seiner kurzen Regierungszeit von acht Monaten im Jahre 1879 war er sieben Jahre als Gefangener seines Vaters, Emir Sher Ali, in einem dunklen Turmzimmer der Zitadelle eingesperrt.Während seiner Herrschaft, nach dem Tod seines Vaters, meuterten die Soldaten in Kabul. Der britische Bevollmächtigte in Kabul, Cavagnari, wurde erschossen; der britische General F. Roberts zerstörte daraufhin im November 1879 aus Rache die über 1500 Jahre alte Residenz. Emir Yaqub Khan dankte ab.Sein Nachfolger, Emir Abdur Rahman, der von 1880–1901 regierte, wollte Bala Hissar nicht wieder aufbauen lassen und liess sich von englischen Architekten ein neues Schloss in Kabul konstruieren. Bala Hissar wurde verlassen und verfiel. Es existiert aber als Ruine und Wahrzeichen der afghanischen Geschichte weiter.In diesem Buch werden die historischen Begebenheiten in Afghanistan bis Ende des 20. Jahrhunderts in Zusammenhang mit Bala-Hissar und seinen Bewohnern erzählt. Meine Meinung. Die mit beste und ausführlichste Darstellung der Geschichte, eines landes, das heute in jeder Munde ist und jeder „kennt“ |
Berber
Jöِrg-Dieter Brandes |
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Kurzbeschreibung von Amazon: Es gibt gegenwärtig keine Berber-Staaten mehr, nicht einmal ein geschlossenes berberisches Siedlungsgebiet. Kulturell haben die Berber das nordwestliche Afrika, den Maghreb, jedoch stärker als die heute dort dominierenden Araber geprägt. Auf dem Höhepunkt ihrer Machtentfaltung im hohen Mittelalter beherrschten berberische Großreiche nicht nur das Gebiet zwischen Libyen und Marokko, sondern auch große Teile Spaniens. Jörg-Dieter Brandes, ausgewiesener Kenner der arabisch-islamischen Welt, beleuchtet die Geschichte dieses stolzen Volkes von dessen frühesten Spuren im 3. vorchristlichen Jahrhundert über die Zeit der ersten Konfrontation mit den Arabern und des Aufkommens mächtiger Berberdynastien im Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein, als es unter Abd el Krim zum letzten großen Berber-Aufstand kam und der berberische Pascha von Marrakesch eine schillernde Rolle bei der Entkolonialisierung Marokkos spielte. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die dramatische, in Europa bis heute nur wenig bekannte Geschichte der berberischen Stämme und Dynastien zwischen der Islamisierung des Maghreb und der Eroberung Nordafrikas durch das Osmanische Reich im 16. Jahrhundert. Gestützt auf die zeitgenössische Chronik des Diplomaten, Historikers und Forschungsreisenden Ibn Khaldun zeichnet Brandes ein farbiges, faktenreiches und quellennahes Bild von den vielfachen und wechselvollen Auseinandersetzungen um die Macht im Maghreb. In die Schilderung mit einbezogen wird auch die Geschichte des maurischen Spanien, das jahrhundertelang eher einen ibero-berberischen als einen ibero-arabischen Charakter besaß. Mit dem Niedergang des letzten berberischen Herrscherhauses geriet das nordwestliche Afrika im 16. Jahrhundert zum Spielball fremder Mächte. Die Berber wurden ein Volk zwischen Rebellion und Anpassung, das sich auf dem Weg in die Assimilation zu befinden scheint. Ist der Maghreb heute arabisch? Jörg-Dieter Brandes rät den nordafrikanischen Staaten in einem überraschenden Plädoyer zu einer Wiederentdeckung ihrer verschütteten berberischen Wurzeln, um den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam begegnen zu können. Hat mir nicht so gut gefallen. Die Sprache ist doch recht holprig und das Literaturverzeichnis ist recht dünn. So fehlt das Buch von Gerhard Schweizer: Die Berber- Ein Volk zwischen Rebellion und Anpassung. Sonst ganz passabel, da dies eines der wenigen Bücher ist, die sich dieses Themas annimmt. |
Deutschland (im Verhältnis zum angesprochenen Kulturkreis)
zweiheimisch. Bikulturell leben in Deutschland |
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Verlagstext: »zweiheimisch« fühlen sich Menschen, die mit zwei Kulturen leben. Als Kinder eingewanderter Familien oder binationaler Eltern sind sie in Deutschland aufgewachsen. Zwischen familiären Traditionen und gesellschaftlichen Vorurteilen gestalten sie ihre Lebensentwürfe. Wie Abdullah, der zielstrebig seinen Traum, Schauspieler zu werden, verfolgt. Oder wie Jennifer, die sich als »halbschwarz« bezeichnet und in eigenen Kompositionen ihre Erfahrungen verarbeitet. Es berührt und begeistert, mit wie viel Energie und Mut sie ihren eigenen Weg verfolgen. Die 12 Porträts dieses Buches zeigen ein weithin unentdecktes Potenzial unserer Gesellschaft. Von der Stärke und Kreativität dieser jungen Menschen lässt sich viel lernen. Drei Journalisten haben diese Geschichten aufgeschrieben. »Zweiheimisch« zu sein charakterisiert auch ihren Lebensweg: Mely Kiyak ist Tochter kurdischer Einwanderer, Ferdos Forudastans Vater stammt aus Iran, Vito Avantarios Eltern kamen aus Italien. Cornelia Spohn: wurde 1953 in Wuppertal geboren. Die diplomierte Pädagogin und Supervisorin (DGSv) lebte und lehrte fünf Jahre in Istanbul /Türkei. Dort widmete sie sich der Forschung über die biografischen Hintergründe »widerständiger Anpassung« deutscher Ehefrauen in der Türkei. In den 1990er Jahren konzeptionierte sie v. a. Seminare zu interkultureller Kompetenz und Kommunikation im sozialen Arbeitsfeld und lehrte an der GH/Universität Kassel. Seit 1998 ist sie Bundesgeschäftsführerin des Verbandes binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. in Frankfurt am Main. Der gemeinnützige Verein ist mit mehr als 20 regionalen Gruppen im In- und Ausland tätig. Er setzt sich für die soziale und rechtliche Gleichstellung von Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe oder kulturellen Herkunft ein und berät Frauen und Männer in allen Fragen einer binationalen Beziehung. Meine Meinung: 12 positive Beispiele (nicht immer reibungsfreier Integration) lässt auf ein spannungsfreies und tolerantes Zusammenleben hoffen. Ich frage mich aber ob diese 12 beispiele nicht uz positiv sind? Die Realität scheint dies leider nicht unbedingt zu bestätigen. |
Nächstes Jahr kehren wir zurück . . . |
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Rezensionen Amazon: Kurzbeschreibung Über den Autor Als die Bundesanstalt für Arbeit im Herbst 1961 eine Anwerbestelle in der Türkei einrichtete, geschah dies in der Absicht, den Mangel an Arbeitskräften durch »Gastarbeiter« auszugleichen. Bis zum Anwerbestopp im September 1973 reisten etwa 865000 überwiegend männliche türkische Arbeitskräfte in die Bundesrepublik. Obwohl ihre hohen Erwartungen an die Verdienstmöglichkeiten und an das Leben in Westdeutschland rasch enttäuscht wurden, wollten die meisten von ihnen zumindest so lange weiterarbeiten, bis sie ihre Zukunft in der Türkei finanziell gesichert hätten. Allerdings erreichten sie ihre Sparziele nur selten. Was als vorübergehender Aufenthalt in der Bundesrepublik gedacht war, mündete in einen schleichenden Einwanderungsprozeß: Die »Gastarbeiter« verließen die Arbeiterwohnheime, holten Ehepartner und Kinder nach, eröffneten türkische Lokale und Geschäfte, gründeten politische und kulturelle Vereine. Meine Meinung: Ein sehr punktuelle Untersuchung, aber eine, die uns sehr stark betrifft. |
Die vierte Moschee: Nazis, CIA und der islamische Fundamentalismus |
Emirate
Die Emirate |
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Rezensionen Amazon: Kurzbeschreibung Die Vereinigten Arabischen Emirate – Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm Al-Qaiqan, Ras Al-Khaimah und Fujairah – liegen dort, wo in sumerischer Zeit vor über 5000 Jahren das Paradies gewesen sein soll. Nahost-Experte Gerhard Konzelmann schildert packend die Entwicklung der Emirate zum Hort unermesslichen Reichtums, wie er sich unter anderem in grandiosen Bauprojekten zeigt. In seiner fundierten Analyse warnt er vor den Gefahren, mit denen dieses Paradies aus den Nachbarstaaten Iran und Saudi-Arabien konfrontiert wird, in denen schiitischer Glaubenseifer und Dschihad-Fundamentalismus herrschen. Klappentext Nahost-Experte Gerhard Konzelmann, der seit über 30 Jahren regelmäßig die Emirate bereist, zeigt in seinem Buch den Weg dieses Paradieses von den Sumerern (4./3. Jahrtausend v. Chr.) bis in die Neuzeit: von Palmwedelhütten zu architektonischen Höchstleistungen. Doch das Paradies zieht Neider an – vor allem im Iran und in Saudi-Arabien. Konzelmanns Analyse über die neuen Machtzentren der arabischen Welt erklärt die Konflikte der Gegenwart aus den kulturellen und religiösen Wurzeln der Emirate und ihrer Nachbarn und gibt spannende Hintergrundinformationen zum neuen begehrten Reiseziel der Deutschen.Meine Meinung: Ein typischer Konzelmann. Kleine Text-Häppchen, gut strukturiert, gut lesbar aber der Informationsgehalt ist nicht so besonders hoch und eine konkrete Analyse der bestehen Probleme und Gesellschaft unterbleibt. |
Irak
Tagebuch aus Bagdad |
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Auch wenn ich mit diesem Buch von 2003 spät dran bin, änderst es nichts an seiner Aktualität. Asne Seierstad schildert ihr Bagdad direkt vor dem Einmarsch der Alliierten. Insbesondere der persönliche Blickwinkel des Buches hat mit gefallen; der Blickwinkel aus das Alltägliche. Den Vorwurf damit an Tiefe zu verlieren lasse ich nicht gelten, da es primär darum geht den Menschen des Iraks ein Forum zu geben auf dem sie zu hören sind Duchraus (auch heute noch) lesenswert |
Geliebtes, dunkles Land |
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Kurzbeschreibung Hindukusch hautnah. Zwei Top-Reporter berichten aus Afghanistan. In ihren faszinierenden, mitunter schockierenden Reportagen bringen uns Susanne Koelbl und Olaf Ihlau den Konfliktherd Afghanistan nahe. Sie sprechen mit Beteiligten aller Seiten – jungen Talibankämpfern, verschleierten Polizistinnen, zunehmend ratlosen westlichen Diplomaten und verunsicherten Soldaten – und geben damit dem vermeintlich so fernen Konflikt ein menschliches Gesicht. Noch bis vor kurzem hätten sich die meisten Deutschen damit schwer getan, Afghanistan auf der Weltkarte zu finden. Nun ist in diesem fremden, fernen Land die westliche Militärallianz in einen Konflikt verstrickt, der in einem Desaster auch für die dort stationierten deutschen Soldaten enden könnte. Die USA kämpfen mit ihren Nato-Partnern um Dominanz und Stabilität in Afghanistan – und damit letztlich um die Zukunft Mittel- und Westasiens mit seinen Rohstoffen. Doch das westliche Bündnis läuft dabei Gefahr, als neuer Besatzer verhasst und erbittert bekämpft zu werden. In den südöstlichen Stammesgebieten der Paschtunen sind die islamistischen Taliban, Verbündete Osama Bin Ladens, bereits wieder auf dem Vormarsch. Die Reporter Susanne Koelbl und Olaf Ihlau beobachten und bereisen Afghanistan seit vielen Jahren. Sie berichten von Orten, an die sich sonst kein Journalist mehr wagt. Ein atemberaubender Bericht aus einem wilden, schönen, gefährlichen Land, in dem die Weichen auch für die Zukunft des Westens gestellt werden. |
Cafe Bagdad. Der ungeheure Alltag im neuen Irak |
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„Reuter räumt mit vielen Missverständnissen und bewussten Fehlschlägen auf, die vor allem in den Diskussionen mit vermeintlichen Experten im Fernsehen verbreitet werden.“ Meine Meinung: Wenn auch jetzt erst in der Taschenbuchausgabe, so doch immer noch aktuell und mehr als lesenswert. Es ist für ein Sachbuch sogar unterhaltsam sehr flüssig zu lesen. |
Iran
Hundert Tage: Meine Gefangenschaft im Iran |
Meine iranische Reise. |
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Klapptext: Die Kanadierin Alison reist mit ihrem Freund auf eigene Faust durch den Iran. Kaum haben sie von der Türkei aus die Grenze überquert, befinden sie sich in einer anderen Welt. Am deutlichsten zeigt sich das an der obligatorischen Verschleierung der Frauen, die auch Alison anlegen muss und von Stund an nur noch im Hotelzimmer ablegen wird. Doch ihre Reise führt sie weit über die plakativen Elemente des religiösen Fanatismus hinaus: mitten ins Herz des Landes und der Menschen. Von unwiderstehlicher Neugier getrieben, sucht Alison bei jeder Gelegenheit das Abenteuer. Und findet es, oft mit ungeahnten Folgen … Mit offenen Augen und Sinn für Humor lässt sie sich auf Fremdes und Skurriles ein, und natürlich wird sie auch mit der „anderen Seite“ konfrontiert: Sie lernt Menschen kennen, die vom islamischen Regime verfolgt und unterdrückt werden. „Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, wird ihre Vorstellung vom Iran nie wieder die gleiche sein.“ THE OTTAWA CITIZEN „Zu diesem Reisebericht kann man der Autorin nur gratulieren – etwas ganz Besonderes, unterhaltsam und aufschlussreich. Sehr zu empfehlen!“ LIBRARY JOURNAL „Der Iran, geschildert aus einer neugierigen, sensiblen und sehr menschlichen Haltung: ein lebendiges und liebenswertes Porträt der Einwohner mit all ihren Nöten, Eigenheiten und ihrer überwältigenden Großzügigkeit.“ SARAH BARRELL IN ‚THE INDEPENDENT ON SUNDAY’ „Eine faszinierende Reiseerzählung.“ PUBLISHERS WEEKLY Biographie: Alison Wearing wurde nach einem Studium in Frankreich, Kanada und Deutschland Reisejournalistin und hat Reisen durch Europa, den Nahen Osten, China, die frühere Sowjetunion und die Amazonasgebiete in Ecuador und Peru unternommen. Sie wurde für ihre Artikel u.a. mit der National Magazine Award Gold Medal und dem ersten Preis der Western Canada Magazine Awards ausgezeichnet. „Meine iranische Reise“ ist ihre erste Buchveröffentlichung und beschreibt ihre Erlebnisse während einer mehrmonatigen Reise durch den Iran 1995. Sie lebt in der Nähe von Peterborough/Ontario. Meine Meinung: Ein lesenswertes Buch. Gut und unterhaltsam geschrieben. |
Im Rosengarten der Märtyrer. Ein Portrait des Iran |
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„Eine große Stärke des Buches sind die vielen kleinen Beobachtungen und Gespräche, die de Bellaigue mit einem untrüglichen Blick für Anekdoten und Geschichten, einer Vorliebe für die Absurditäten des iranischen Alltags, einer bis zur Detailverliebtheit präzisen Beobachtungsgabe aufgezeichnet. Seine hervorragende Kenntnis des Persischen ermöglicht es ihm, den Persern aufs Maul zu schauen. So gerät die Wiedergabe der Gespräche in einem Sammeltaxi, das in Isfahan im Stau steckt, zu einer komprimierten Schau des Nationalcharakters und der Alltagskultur der Iraner. (…) Die großen Fragen der heutigen iranischen Gesellschaft – wie modern, wie traditionell ist sie, wie religiös und wie säkular – werden kunstvoll gestellt und umkreist, aber de Bellaigue erzwingt keine Antwort, die zwangsläufig vereinfachen müßte. Er beschreibt, was er gehört und gesehen hat. Und einer, der mehr versteht als die meisten und doch nicht urteilen will, das ist in der Fülle der Urteile, die in diesen Tagen über Iran abgegeben werden, schon etwas Besonderes.“ Christiane Hoffmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. April 2006. „De Bellaigue interviewt die Veteranen der islamischen Revolution von 1979, besucht Überlebende der irakischen Giftgasangriffe und besichtigt mit den Kämpfern der Schlachten am Schatt al-Arab die alten Kriegsschauplätze. Seine methodische Vorgehensweise: Er verwebt die Biografien seiner Gesprächspartner mit den Ereignissen von einst und beschreibt ihre aktuelle Lebenssituation. Das Resultat ist beeindruckend. Dem Autor gelingt es, die Diskrepanz zwischen den hohen Erwartungen an den aus dem Pariser Exil nach Teheran zurückkehrenden Ayatollah Khomeini und seinem Versprechen von sozialer Gerechtigkeit im Namen des Islams und mit den heutigen Realitäten offen zu legen. (…) De Bellaigue geht in seiner Darstellung des Irans recht unkonventionelle Wege. Sein Buch ist eine bunte Collage aus Reportagen, persönlichen Erinnerungen, Reiseberichten und Essays. Das erfordert vom Leser ein hohes Maß von Aufmerksamkeit: Orte, Personen und Zeiten wechseln ständig. Das Resultat ist aber ein facettenreiches Bild aus allen gesellschaftlichen Bereichen des Irans, das man so ausdifferenziert und detailliert sonst wohl selten zu Gesicht bekommt.“ Ralf Balke, Der Tagesspiegel, 27. März 2006 Meine Meinung: Durch die Kollagenartige Darstellung des Buches und der Vorgänge geht mir ein durchgängiger Zusammenhang verloren. Ein Eindruck über die gegenwärtige Situation im Iran zu erlangen ist mir nicht gelungen.
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Die Iranische Bombe. Hintergründe einer globalen Gefahr |
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bestellen bei Amazon Aus der Amazon.de-Redaktion „Das System des Atomwaffensperrvertrags“, stellen Gero von Randow und Ulrich Ladurner im Vorwort zu ihrer beunruhigenden Analyse fest, „zeigt sich mittlerweile einsturzgefährdet. Und ausgerechnet im ideologieverseuchten, hasszerfurchten Nahen und Mittleren Osten könnte es zur ersten Nuklearkatastrophe nach Hiroshima und Nagasaki kommen.“ Die Autoren zeichnen in ihrer gut recherchierten Reportage die Geschichte der iranischen Atompolitik ebenso nach, wie die internationalen Versuche ihrer Kontrolle. Anhand verschiedener Szenarien zeigen sie Handlungsoptionen für eine politische Lösung des Konflikts auf, der sich nicht daran entzündet habe, dass der Iran an einem Atomprogramm arbeite, „sondern dass es sich um den Iran in seinem gegenwärtigen Zustand handelt“. Der Schlüssel zur Lösung des Konflikts liege denn auch allein in den Machtverhältnissen in Teheran. Welche Politik der Westen im Einzelnen auch immer verfolge: Im Zentrum aller Bemühungen müsse der Versuch stehen, die innere Machtbalance im Lande so zu verändern, dass ihm zunächst die Rückkehr zum politischen Realismus und auf lange Sicht der Weg zurück in den Kreis der zivilisierten Nationen geebnet würde. — Andreas Vierecke Kurzbeschreibung Über den Autor Ulrich Ladurner, geboren 1962, arbeitet seit 1999 als Auslandsredakteur der Zeit, in deren Auftrag er aus dem Irak und Iran, aus Afghanistan und Pakistan berichtet. 1994 erhielt er den Claus-Gatterer-Preis für eine ORF-Reportage. Buchveröffentlichungen: »Islamabadblues« (2001, in mehrere Sprachen übersetzt), »Tausendundein Krieg« (2004).Meine Meinung: Die Autoren bringen mit diesem kritischem Buch „Licht“ in eine Sache, die mittlerweile mehr als verworren ist. Was mir gefallen hat, ist das auch der technische Bereich (Urananreicherung etc.) nicht zu kurz gekommen ist und so dargestellt wir, das es auch der interessierte Laie versteht. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. |
I |
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Amazon: Der Sturz des Schahs von Persien wurde 1979 von den westlichen Intellektuellen verständlicherweise durchweg begrüßt, wenn nicht gar bejubelt. Auch, wie er gesteht, von Bruno Schirra. Doch damit, dass auf die Herrschaft der Parvenüs des Hauses Pahlevi ein noch viel schlimmeres System folgen würde, rechnete damals kaum jemand. Auch nicht diejenigen Iraner, denen — obwohl sie froh waren, den despotischen Schah los zu sein — die islamischen Revolutionäre von Anfang an mehr als suspekt waren. Tatsächlichen gehörten von Beginn an weder Freiheit noch die Errichtung eines Rechtsstaats zu den Zielen der Revolution, auch wenn eine pseudo-moderne Verfassung installiert wurde, die das oberflächlich betrachtet hätte glauben machen können. In Wirklichkeit wurde zugleich alles Tun und jedes Recht unter den Vorbehalt gestellt, dass es den über allem stehenden Prinzipien der Scharia nicht zuwiderlaufe. Mit der Folge, dass in der Rechtspraxis des „Gottesstaates“ die meisten in der Verfassung verbrieften Freiheitsrechte von vornherein null und nichtig waren.Die Herrschaft der Scharia bedeutet nicht „nur“, dass die Aussagen von Frauen vor Gericht bis heute weniger gelten als solche von Männern. Es bedeutet auch, dass selbst Halbwüchsige erhängt oder gesteinigt werden, wenn sie angeblich oder tatsächlich gegen das heilige Gesetz (oder dessen mehr oder weniger willkürliche Auslegung durch lokale Würdenträger) verstoßen haben. Das ist für sich genommen schlimm genug, wie Bruno Schirra gleich zu Beginn sehr eindrücklich am Falle eines jungen Mädchens schildert. Doch ist das Bestreben der iranisch-islamischen Revolution, wie der Autor im Anschluss daran ausführlich darlegt, von Anfang an nicht nur darauf gerichtet gewesen, „dem“ Gesetz Allahs im Iran unbedingte Geltung zu verschaffen, sondern auch auf seinen Export. Und dies mit der tatkräftigen Hilfe islamistischer Terroristen egal welcher Nationalität oder islamischen Glaubensrichtung. Wie etwa der des libanesischen Hisbollahführers Imad Mughniyah, dem von einem hochrangigen Offizier des israelischen Militärgeheimdienstes Aman attestiert wird, „die Kunst des Terrorismus zu ihrer höchsten Vollendung veredelt“ zu haben und zu dem sowohl al-Qaida-Chef bin Laden als auch dessen Kronprinz al-Zarkawi Kontakte unterhalten. Schirra liefert auf der Basis seiner bekanntermaßen sehr guten Geheimdienstkontakte (unter anderem auch zum BND, was ihm schon unliebsame Hausdurchsuchungen beschert hat) zahlreiche Indizien dafür, dass eine aus dem Iran heraus operierende pan-islamistische Terrorallianz nicht nur Israel und die USA, sondern auch Europa als Terrorziel fest im Blick hat. Wer sich fragt, wie ernst man die vom Iran für den Weltfrieden ausgehende Gefahr tatsächlich nehmen muss, dem sei Schirras Buch zur aufmerksamen Lektüre dringend empfohlen! — Andreas Vierecke Kurzbeschreibung Meine Meinung: Ein gut gemachtes Buch, das auf einen verklärenden oder polemischen Blickwinkel verzichtet und die jetzige politische Situation im Iran beschreibe. Schirra kennt das Thema und die Problematik. Das Buch ist durchaus lesenswert. |
In Tschador und Flipflops. Mein Leben in Teheran |
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Amazon: Wie fühlt es sich an, wenn man den gewohnten Kulturkreis verlässt und unter Menschen lebt, von denen wir kaum etwas wissen? Wie organisiert man sein Leben in einer fremden Welt, wie und wo lernt man Einheimische kennen? Welche Sitten und Gebräuche sind zu beachten? Als die Autorin zusammen mit ihrem Mann, einem Mitarbeiter von Daimler-Chrysler, eingespielte Lebensbahnen aufgab und nach Teheran zog, ahnte sie nicht, worauf sie sich einließ. Mit Neugierde und Offenheit begegnete sie dem Abenteuer, das vor ihr lag. Wachen Auges ging sie durch eine ihr fremde Welt und sammelte alle Eindrücke auf, um uns, die wir den Iran nur aus den Medien kennen, zu berichten, wie es ihr dort erging. Ein sehr bewegender Bericht! Über das Produkt |
Lolita lesen in Teheran |
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Klappentext Verlag: Aus dem Englischen von Maja Ueberle-Pfaff. Als die iranische Literaturprofessorin Azar Nafisi den Schleier nicht länger tragen will, wird sie von der Universität Teheran verwiesen – und erfüllt sich einen Traum. Zwei Jahre lang kommen sie und sieben ihrer besten Studentinnen jeden Donnerstag morgen heimlich zusammen, um verbotene Klassiker der westlichen Literatur zu lesen. Aus den verstohlen in ihr Haus huschenden schwarz verschleierten Schatten werden junge Frauen in Jeans und bunten Kleidern. Sie öffnen sich in der Diskussion über die literarischen Werke und beginnen die eigene Realität, der gegenüber sie sich lange sprachlos und ohnmächtig fühlten, zu hinterfragen und zu verändern. Meine Meinung: das Buch wurde zur genüge rezensiert. Siehe auch: http://www.perlentaucher.de/ |
Jemen
Länderkunde Jemen |
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Meine Meinung: Über dies Buch kann ich nur sagen: Spitzenmäßig. Ein MUSS für jeden, der sich für den Jemen interessiert. Niveauvoll, anspruchsvoll, aber durchaus lesbar. Es wäre wünschenswert, wenn es mehr Bücher dieser Art geben würde, die sich mit Einzelgebieten des Mittleren Ostens befassen würden. |
Marokko
Märchenhaftes Marokko |
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Verlagstext: Es war einmal, vielleicht auch nicht… Wer in Marokko ein Märchen auf Arabisch erzählt, beginnt mit diesem Satz – denn die Wahrheit kennt nur Gott. Die Begegnung mit diesen Märchen eröffnet Einblicke in eine zauberhafte Welt, in der sich jüdische, berberische und arabische Volkstraditionen mischen. Im Widerschein der Märchen treten uns Situationen und Charaktere entgegen, die in phantastischen Verwicklungen mit magischen Kräften verstrickt sind. Bekannte Motive aus deutschen Märchen erkennen wir wieder: Schneewittchen, Hexen, böse Stiefmütter, gute und böse Geister. Meine Meinung: Ein Buch für alle, die das Träumen noch nicht verlernt haben und sich für Märchen begeistern können. Einlach schön zu lesen. |
Palästina
Gudrun Krämer |
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Die neutralste und beste Geschichte zum Thema Palästine, ich ich gelesen habe….. |
Israel, Palästina
von Alain Gresh |
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Rezension: Aus der Amazon.de-Redaktion Gresh nimmt in seinem Buch nicht Partei. Aber er nennt die Dinge beim Namen, die beim Namen genannt werden müssen: „Wie soll man sich orientieren, wenn gegensätzliche Gebietsansprüche aufeinander prallen? Am internationalen Recht. Was sagen die UN-Resolutionen im Wesentlichen zu Palästina und Israel? Sie erkennen an, dass im historischen Palästina fortan zwei Völker leben, das jüdische israelische Volk und das palästinensische Volk, und dass jedes dieser Völker Anspruch auf einen unabhängigen Staat hat.“ Von einem eigenen Staat dürfen die Palästinenser freilich nach wie vor im besten Falle träumen, wenn ihnen die Bagger der israelischen Siedler in den besetzten Gebieten nicht gerade den Schlaf rauben. Und in den israelischen Städten wagt angesichts fortwährend neuer Attentate kaum jemand mehr, auf den Frieden zu hoffen, dem man sich nach dem Abkommen von Oslo Anfang der 1990er-Jahre so nah wähnte. Der Autor beginnt das Buch mit einem Brief an seine Tochter. Darin schildert er das Anliegen, das er verfolgt, nämlich „an die Tatsachen und Ereignisfolgen zu erinnern, deren Kenntnis unerlässlich scheint, um eine ernsthafte Diskussion eröffnen zu können“. Alain Gresh ist nicht der Erste, der versucht, uns die historischen Hintergründe des Nahost-Konflikts verständlich zu machen. Doch selten hat es jemand verstanden, die Grundlinien dieses Konflikts so klar und präzise zu skizzieren, wie er. Nach dem Erscheinen der französischen Originalausgabe war in einer Rezension zu lesen, Greshs Buch sei „eines der seltenen Werke zum Palästinakonflikt, die man wirklich gelesen haben muss“. So ist es! –Andreas Vierecke Kurzbeschreibung Umschlagtext |
Amira Hass |
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Sylke Tempel, Süddeutsche Zeitung Amira Hass ist eine der ganz Großen des Journalismus. Für alle, die verstehen wollen, wie das Leben der Palästinenser nach ihrer „Befreiung“ durch den Friedensprozess wirklich aussah, ist ihr Buch Pflichtlektüre.“ Alexandra Senfft, Die Zeit Angela Gutzeit, Frankfurter Rundschau Aus der Amazon.de-Redaktion „Wenn es nur endlich im Meer versinken würde“, hatte der verstorbene Yitzhak Rabin diesen Flecken einst verwünscht. Im verhassten Gazastreifen und seinen Bewohnern sah er die gesamte Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts widergespiegelt. Amira Hass bricht das Bild. Ihr gelangen sowohl beeindruckende und anrührende Menschenbilder, als auch die präzise Analyse einer Gewalt- und Hassspirale. Hochgeschraubt und am Leben gehalten von einer brutalen israelischen Besatzungspolitik und der Starrköpfigkeit eines unversöhnlichen und selbstherrlichen Arafat. Im Epilog erinnert sich Amira Hass nicht ohne Sarkasmus an den Ratschlag, der ihr bei der Planung dieses Buches gegeben wurde. Sie solle „sich mit dem Schreiben beeilen, da bald Frieden herrsche“ und ihr Buch somit überholt sei. So geschehen im Jahr 1995. Die Frau, die für ihre mutigen Reportagen aus Gaza 1999 mit dem „World Press Hero Award“ ausgezeichnet wurde und heute als intimste Kennerin palästinensischen Lebens gilt, konnte darüber nur milde lächeln. Schon damals hatte sie es leider besser gewusst. –Ravi Unger Sehr lesenswerte und gutes Buch – jetzt vor allem in der preisgünstigen Taschenbuchausgabe. |
Keine Chance für Frieden |
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Rezensionen Amazon: Aus der Amazon.de-Redaktion Tatsächlich unterstützt die USA Israel in beispielloser Weise. Jahr für Jahr fließen Milliarden-Hilfen. Zudem steht die Vetomacht USA bei UN-Abstimmungen stets fest an der Seite des Judenstaats. Nichtsdestotrotz sind manche Angriffe auf die israelische Politik überzogen. Gut durchdacht veröffentlichte der Europa-Verlag zusammen mit Chomskys Buch deshalb eine gegenteilige Meinung — und zwar Alan Morton Dershowitz’ Plädoyer für Israel. Während Dershowitz bündig mit gleichbleibendem Tiefgang argumentiert, liefert Chomsky teils großflächige Analysen, teils winzige Details. Zudem beleuchtet Chomsky primär den Nahen Osten seit Gründung Israels 1948, sein US-Landsmann setzt vorher an. Eklatant ist jedoch, wie sich Anwalt Dershowitz und Wissenschaftler Chomsky in zentralen Punkten widersprechen. Gibt der eine Arabern alle Schuld, so meint der andere, Palästinenser würden respektlos, ja bisweilen brutal behandelt. Beide Bücher zu lesen hilft deshalb dabei, sich eine ausgewogene Meinung zu bilden — auch wenn Chomskys Beiträge nicht brandaktuell sind. Chomskys und Dershowitz’ völlig unterschiedliche Sichtweisen spiegeln letztendlich wider, wie sehr die Fronten im Nahost-Konflikt verhärtet sind. Deshalb ist die Hoffnung schwach, dass Gewalt und Gegengewalt schnell beendet und in Nahost Frieden einkehren möge. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt, sie aufrecht zu erhalten, gebietet allein schon der Eigennutz. Denn entspannen würde ein Friedensschluss das Verhältnis zwischen Orient und Okzident insgesamt. –Herwig Slezak Kurzbeschreibung Meine Meinung: Scharfzüngig und schon fast im „dark“ Bereich zeigt der Autor die Blockadepolitik der USA und Israel auf. Es gab genug Chance im nahen Osten einen befriedeten Bereich zu schaffen. Sehr lesenswert. |
Es war einmal ein Palästina |
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KURZTEXT Eine meisterhafte Untersuchung der turbulenten Zeit vor der Gründung des Staates Israel: Lebendig, materialreich und politisch brisant schildert Tom Segev, wie in drei Jahrzehnten britischer Herrschaft in Palästina die Wurzeln des israelisch-palästinensischen Konflikts gelegt wurden. ZU DIESEM BUCH |
Rezension von Karl Pfeifer : http://www.hagalil.com/archiv/
Meine Meinung: Ein Buch, das in in keiner Bibliothek fehlen sollte, wenn man sich auch nur Ansatzweise für das Thema interessiert …. Ein „Muß“ !!
Yassir Arafat – Die Biographie |
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Verlagstext: Der Tod von Yassir Arafat im November 2004 bedeutete das Ende einer politischen Ära. Vierzig Jahre lang war er das nationale Symbol der Palästinenser in ihrem Kampf für einen eigenen Staat und einer der Hauptakteure im israelisch-palästinensischen Konflikt. Das Buch von Amnon Kapeliuk ist die am besten recherchierte und umfassendste Biographie, die je über Yassir Arafat erschienen ist. Kapeliuk erweist sich als intimer Kenner des Palästinenserführers, den er über hundertfünfzig Mal interviewt hat – öfter als jeder andere Journalist. Sachkundig beschreibt er Arafats politischen Lebensweg vom Guerillakämpfer zum Staatsmann: seine Kindheit zwischen Kairo und Jerusalem, die Gründung der Widerstandsorganisation Fatah 1959, die Übernahme des PLO-Vorsitzes 1969, die Jahre im Exil in Jordanien, im Libanon und in Tunis, Arafats Eintreten für eine Zweistaatenlösung zur Konfliktbeilegung, das Scheitern des Osloer Friedensprozesses sowie seine letzten Jahre unter israelischer Belagerung in Ramallah. Durch seine Gespräche auch mit vielen anderen führenden palästinensischen Politikern und Arafatvertrauten enthüllt Kapeliuk erstmals bislang unbekannte Details und bringt Licht ins Dunkel der Mythen und Legenden, die Arafat sein Leben lang umgaben. Objektiv beschreibt er Arafat als politischen Pragmatiker und Überlebenskünstler, widerlegt manches Klischee, ohne ihn zu glorifizieren oder als »Terroristen« zu verteufeln. Das beeindruckende Quellenmaterial, die vielfältigen Hintergrundinformationen und das Insiderwissen des Autors verleihen dem Buch den Charakter einer Gesamtgeschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts im Lichte der Person Arafats. Die französische Originalausgabe des Buches wurde in den Medien als »die definitive Biographie über Arafat« hoch gelobt. Amnon Kapeliuk gilt international als »ausgewiesener Kenner« (Die Zeit) des israelisch-palästinensischen Konflikts. Er wurde 1940 in Jerusalem geboren und studierte an der dortigen Hebräischen Universität Arabisch sowie arabische Geschichte und Literatur. Seit Ende der sechziger Jahre ist er Nahostkorrespondent von »Le Monde« und »Le Monde diplomatique«; zudem schreibt er für »Yediot Aharonot«, die größte israelische Tageszeitung. Er ist Autor mehrerer Bücher zum israelisch-palästinensischen Konflikt. Im Palmyra Verlag erschien von ihm das Buch »Rabin – Ein politischer Mord«. Meine Meinung: Die best und ausführlichte Biografie zu Arafat. Überaus lesenswert. |
Hamas. Der islamische Kampf um Palästina |
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Amazo: Der radikale Islam kämpft an verschiedenen Fronten um Palästina: von außen durch die Hisbollah und innerhalb des Landes durch die Hamas, die 2006 überraschend an die Regierung gekommen ist. Joseph Croitoru beschreibt höchst anschaulich die Geschichte der Hamas und ihren Dschihad gegen Israel, dem nicht nur zahlreiche Selbstmordattentate dienen, sondern auch ein weitgespanntes Wohltätigkeitsnetz. Dabei geht es nicht zuletzt um die beunruhigende Frage, was es für den Westen bedeutet, wenn sich Islamisten mit der Demokratie anfreunden. Entstanden ursprünglich als Zweig der ägyptischen Muslimbrüder in Palästina, hat sich die Hamas als religiöse Alternative zur säkularen PLO behauptet. In Opposition und Regierung gibt sich die Hamas neben dem Terrorismus zwar auch pragmatisch. Ihr Endziel aber bleibt die Rückeroberung des gesamten Gebiets des historischen Palästina und die Gründung eines islamischen palästinensischen Staates. Ihr Sozial- und Erziehungsnetz dient dabei nicht nur wohltätigen Zwecken, sondern auch der ideologischen Vorbereitung des Dschihad gegen Israel. Israel sieht in der Hamas nur die Terrororganisation und schlägt mit aller Härte zurück – mit begrenztem Erfolg. Joseph Croitoru legt auf beeindruckende Weise anhand vieler im Westen bisher nicht bekannter Quellen die Ziele und die Funktionsweise der Hamas offen. Sein meisterhaft geschriebenes Buch ist ein „Muß“ für alle, die verstehen wollen, wie die Islamisten, demokratisch legitimiert, die politischen Koordinaten im Nahen Osten grundlegend verändern. Über den Autor Meine Meinung: Gute und lesbare Darstellung über ein Thematik, die immer mehr in den Brennpunkt der Interesse gerutscht ist und relativ undurchsichtig ist. Strukturen und Geschichte der Hamas werden durchsichtig und Hintergründe verständlich. |
Verlorener Frieden? |
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Klappentext Fast täglich macht der Nahostkonflikt Schlagzeilen: Zwischen der radikalislamischen Hamas und der säkularen Fatah in Palästina herrscht Bürgerkrieg. Anschläge, blutige Kämpfe und Selbstmordattentate, Krieg und Flüchtlingselend lassen die Region nicht zur Ruhe kommen. Gibt es noch eine Chance für den Frieden? Im Zentrum des Nahostkonflikts stehen acht Länder: Israel, Saudi-Arabien, Libanon, Syrien, Jordanien, Irak, Iran und die Palästinensergebiete mit jeweils eigenen Motivationen und Interessen. Dazu kommt der Einfluss religiöser Gebietsansprüche und Machtinteressen, der in dieser Region auf jahrhundertealten Traditionen beruht. So kämpft Israel für das Zweistaatenmodell; die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) würde Israel anerkennen, wenn die Palästinenser einen eigenen Staat bekämen. Dcoh Schiiten und Sunniten, die sich innerhalb Iraks seit Jahren bekämpfen, halten im Falle der palästinensischen Hamas (Sunniten) und der libanesischen Hisbolla (Schiiten) zusammen und bekämpfen gemeinsam Israel. Der Iran provoziert den Westen mit seiner Atompolitik und unterstützt die Kampforganisationen Hamas und Hisbollah mit Waffen und Geld. Der Irak kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Saudi-Arabien fürchtet die Verbindung von Hamas und Teheran und glaubte, mit einer Milliarde Dollar den Frieden zwischen Hamas und PLO „kaufen” zu können. Nahostexperte Gerhard Konzelmann informiert kenntnisreich über Geschichte und Gegenwart dieser Konfliktregion. Er erklärt Hintergründe, erläutert die Kräfteverhältnisse der Länder und der rivalisierenden Organisationen und zeigt die Hindernisse für den Friedensprozess auf. Meine Meinung: Ich kenne die Kritik an Konzelmann, über seine fehlenden (ich kann’s nicht überprüfen) Arabischkenntnisse und seine Informationen aus zweiter Hand. Aber anscheinend füllt er eine Lücke des Bücherwaldes, die sonst niemand für sich in Anspruch nimmt. Es wäre mir auch lieber, wenn ich von etablierter wissenschaftlicher Seite Informationen in lesbarer und verständlicher Weise geliefert bekommen würde, aber solange dies die Ausnahme ist greife ich auch auf Bücher von Konzelmann zurück. |
Saudi Arabien
Verlagstext:achdem Die Girls von Riad in Saudi-Arabien verboten wurde, erschien das Buch 2005 im Libanon. Binnen weniger Monate verkaufte es sich mehrere hunderttausendmal und löste eine hitzige Debatte zwischen arabischen Politikern, Gelehrten und Kritikern aus. Währenddessen ging das Buch auf dem Schwarzmarkt für das Zehnfache des Ladenpreises über den Tisch. Rajaa Alsanea erzählt davon, worüber geschwiegen werden muss: Von vier jungen Frauen, die leben und lieben wollen und es nicht dürfen, weil die Tradition für Frauen kein Glück vorsieht. Doch Sadim, Kamra, Michelle und Lamis versuchen es trotzdem, eine jede auf ihre Art – und das Ergebnis ist ein tragikomischer Roman, der aufrüttelt, berührt und verzaubert. | |
Meine Meinung: Also ein Buch das nicht unbedingt gelesen werden muss. Gelangweilte Oberschichtgirls mit ihren oberflächlichen Problemen geben nicht unbedingt einen Einblick in gesellschaftliche Vorgänge des Königreichs Saudi-Arabien. Auch wenn flott geschrieben bewegen sich die Protagonisten des Buches auch einer Oberflächlichkeit, die ihres gleichen Sucht. Warum dieses Buch einen solchen Hype auslöste … keine Ahnung. |
Türkei
Hans-Peter Raddatz |
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Rezensionen – Süddeutsche Zeitung vom 17.11.2004 Mit Sympathie hat Dorothea Heintze diese Streitschrift gelesen, mit der sich der deutsch-türkische Journalist Baha Güngör für die Aufnahme der Türkei in die EU einsetzt. Ganz überzeugt ist sie allerdings nicht von dem Buch. Als Kernthese stellt sie Güngörs Warnung dar, dass „dem Westen eine Katastrophe“ droht, sollte die Mitgliedschaft der Türkei auf die lange Bank geschoben oder gar ganz abgelehnt werden. Denn dann werde die Türkei den eingeschlagenen Weg der Demokratie wieder verlassen, die Gesellschaft werde sich weiter islamisieren. Die Verantwortung für diese drohende Entwicklung schiebt der Autor dabei nach Heintzes Darstellung nicht allein Brüssel zu, sondern auch Berlin. Denn noch immer tun sich die Deutschen schwer, ihre Einwanderer als gleichberechtigte Nachbarn zu akzeptieren. Hier erhebt Heintze den Einwand, dass Güngör kein Wort darüber verliere, dass Integration eine Medaille mit zwei Seiten sei. So vermisst sie letztendlich an diesem Buch nicht nur Klarheit, sondern auch Offenheit. Meine Meinung: Zu optimistisch und zu unkritisch |
Hans-Peter Raddatz
Die türkische Gefahr? |
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Rezensionen – Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 25.10.2004 Bei den Befürwortern eines EU-Beitritts der Türkei wird sich Hans-Peter Raddatz mit seinem Buch „Die türkische Gefahr? Risiken und Chancen“ nach Meinung von Wolfgang Günter Lerch kaum Freunde machen – bei den meisten Türken erst recht nicht. Zu düster falle das Bild aus, das Raddatz von der „modernen Türkei“ und ihrer Leitkultur zeichnet. „Schonungslos“ beleuchte er Anspruch und Wirklichkeit dieses Staates. Lerch hebt hervor, dass der Autor, Orientalist und Systemanalytiker, die Region nicht nur theoretisch kennt, sondern aus „konkreter Anschauung“ und „alltäglicher Lebenswirklichkeit“. Weder glaube Raddatz, dass die Türkei eine wirkliche Demokratie ist, noch dass sie annähernd so verweltlicht ist, wie allgemein angenommen. Dass sich die Verhältnisse wesentlich ändern werden, wenn die Beitrittsgespräche einmal laufen, hält er für fraglich. Auch bezweifle er, dass die türkische Gesellschaft bis dahin ihre wichtigsten Probleme auch nur im Ansatz gelöst haben: Kurdenfrage, die traditionelle Strukturschwäche ihrer Wirtschaft, Autoritarismus, traditionelle Verflechtung der Elite mit zumindest dunklen, bisweilen sogar mafiösen Geschäften.Meine Meinung: Sehr tendenziös unter dem Deckmantel des Experten ….. |
Türkisches Roulette |
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WOZ vom 04.10.2007 Seit der Wahl von Abdullah Gül Ende August hat die Türkei ein islamisch-konservatives Staatsoberhaupt. Doch über das Land gibt es viel mehr zu sagen. Hand aufs Herz: Wer hätte je gedacht, dass ausgerechnet eine islamische Partei die Türkei kapitalistisch modernisieren, den überaus mächtigen Generalstab ausbremsen und das halb europäische, halb asiatische Land Richtung EU führen würde? Und wer hätte je damit gerechnet, dass sich eine islamische Bewegung so schnell reformieren könnte? Noch 1994 hatte die damalige Wohlfahrtspartei Refah den Sieg ihres Kandidaten bei der Oberbürgermeisterwahl von Istanbul mit einer Massenveranstaltung gefeiert: In Zehnerreihen, mit Fackeln und Fahnen waren seinerzeit die Parteidelegierten im Gleichschritt in das Fussballstadion einmarschiert, wo sie ihren Vorsitzenden Necmettin Erbakan feierten und die Einführung der Scharia forderten. Erbakan war anschliessend sogar für kurze Zeit Ministerpräsident – bis ihn die Militärs 1996 aus dem Amt jagten. Einleuchtende Analyse Danach verliessen die «Erneuerer» um Tayyip Erdogan und Abdullah Gül im Streit mit den «Traditionalisten» um Erbakan die Refah-Partei und gründeten ihre eigene Organisation, die Partei der Gerechtigkeit und der Entwicklung (AKP). Mittlerweile ist die AKP die bei weitem erfolgreichste Partei der Türkei. Ausgerechnet die islamisch-konservative AKP hat geschafft, was in den achtzig Jahren seit Gründung der Republik Türkei keiner anderen Regierungspartei gelungen war: Sie hielt fast eine volle Legislaturperiode durch – und wurde bei der vorgezogenen Wahl im Juli mit einem überwältigenden Stimmenvorsprung im Amt bestätigt. Über den Aufstieg der AKP ist viel geschrieben worden, aber selten zuvor hat jemand eine so klare und einleuchtende Analyse vorgelegt wie Dieter Sauter in seinem neuesten Buch «Türkisches Roulette». Das Besondere am Buch ist sein Zugang. Sauter, der seit über anderthalb Jahren für die WOZ aus der Türkei berichtet, hat bewusst darauf verzichtet, mit PolitikerInnen zu reden. Es «ist nicht die Aufgabe von Politikern, ausländischen Journalisten andere Antworten zu geben als jene, die bereits in Pressemitteilungen oder Reden veröffentlicht sind», schreibt er. Stattdessen interviewte er Fachleute, die ihm und uns die grossen Veränderungen in der türkischen Gesellschaft und die Konstanten in der türkischen Politik darlegen. So berichtet beispielsweise der Politologe Ahmet Turkyilmaz, dass sich die Gesellschaft nach rechts bewege: Früher neigten rund sechzig Prozent der WählerInnen konservativen und rechten Parteien zu, heute sind es siebzig Prozent. Neue Rolle für das Militär Turkyilmaz und die anderen ExpertInnen, die Sauter befragte, liefern auch eine Erklärung für diese Verschiebung und den Aufstieg der AKP: Einerseits die Landflucht, die die Städte explodieren lässt – in denen es aber keine sozialen Sicherungssysteme mehr gibt. Anderseits die Herausbildung eines anatolischen Kapitals, das sich, so der Politwissenschaftler Tanju Tosun, «in den Siebziger- und Achtzigerjahren langsam von frommen Handwerkern und Händlern zu einem wuchtigen wirtschaftlichen Faktor entwickelt hat». Und das vor allem von der AKP vertreten wird. Auch die Rolle des Militärs, das immer noch zahlreiche Konzerne kontrolliert, habe sich geändert. Das sagt jedenfalls Ümit Cizre von der angesehenen Stiftung für Wirtschaftliche und Soziale Studien. Die Wissenschaftlerin hat in einer akribisch recherchierten Studie die Strategiepapiere des Nationalen Sicherheitsrats analysiert und sich dadurch mit der achtgrössten Armee der Welt angelegt. Seit dem Ende des Kalten Krieges hätten sich deren Nato-Generäle den «inneren Feinden» zugewandt, sagt sie, dadurch aber ihre Unantastbarkeit verloren, weil sie nun nicht mehr «über den Parteien stehen», sondern selbst Partei geworden seien. Und damit auch angreifbar – wie der Sieg von Gül bei der Präsidentschaftswahl zeigte, den die Militärs verhindern wollten. Sauter zeichnet nicht nur ein klares Bild der vielen Veränderungen in der türkischen Gesellschaft, er beschreibt auch – etwa anhand eines Interviews mit der Menschenrechtlerin Eren Keskin – die Konstanten: die vielen Misshandlungen und die Missachtung der BürgerInnenrechte. Die extrem hierarchischen Strukturen der parlamentarischen Parteien, die noch nie den Abgang eines Führers, einer Vorsitzenden überlebt haben. Den fragilen Zustand der Ökonomie. Und er schildert am Beispiel eines mafiosen Parkplatzbetreibers die grassierende Korruption (Parkplätze sind in Istanbul inzwischen ein Millionengeschäft), am Beispiel eines Kolumnisten die Kontrolle der Medien, am Beispiel eines Polizisten die Zustände bei den Sicherheitsorganen. Er spricht mit Sexualtherapeuten, Frauenrechtlerinnen, Kurden, KünstlerInnen, EU-Befürwortern und mit einem Stammesführer in Anzug und Krawatte, der das Prinzip der Blutrache erläutert. Kleine Schnitzer Abgesehen von etlichen Wiederholungen, die durch die integrale Wiedergabe mancher Interviews entstanden sind, und von Flüchtigkeitsfehlern, die einem aufmerksamen Lektorat hätten auffallen müssen (warum, um Himmels willen, ist an einer Stelle von «Katrillionen» die Rede, wo doch zehn Billiarden gemeint sind?), abgesehen von solchen kleinen Schnitzern also bietet das Buch einen exzellenten Blick auf die sich rasch wandelnde, von Gegensätzen geprägte türkische Gesellschaft. Die Gretchenfrage, die Sauter am Schluss stellt («Was will Europa in Kleinasien?») müssen die LeserInnen selbst beantworten. Und das können sie erst nach der Lektüre. WOZ vom 04.10.2007 Meine Meinung: In Hinblich um den Hick-Hack, der der Aufnahme der Türkei in die EU, sollte man das Buch lesen. |
Verlagstext: Das Osmanische Reich war eines der bedeutendsten Imperien der Welt. Seine Geschichte reicht von den nomadischen Turkstämmen des 5. Jahrhunderts bis zur Flucht des letzten Sultans aus Istanbul im Jahr 1922. Auf dem Höhepunkt seiner Macht erstreckte sich das Reich der Sultane vom Nahen Osten über fast den gesamten Mittelmeerraum bis kurz vor Wien.Wolfgang Gust beschreibt seine wechselvolle Geschichte mit ebenso genauer Kenntnis der historischen Quellen wie Sinn für eine farbige, fesselnde Erzählweise, und schärft damit den Blick für politische Krisenherde am Ende des 20. Jahrhunderts. Meine Meinung: Wieder-/Neuauflage des Wekres von 1995. Fundiertes Werk der osmanischen Geschichte. |
Die Brücke von Istanbul: Eine Reise zwischen Orient und Okzident |
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Kurzbeschreibung aus Amazon: Das neue Buch von Geert Mak: die Brücke zwischen Abendland und MorgenlandNach seinem Bestseller „In Europa“ widmet sich Geert Mak in seinem neuen Buch Geschichte und Gegenwart der Stadt Istanbul. Hier verläuft die Grenze zwischen Europa und Asien, hier berühren sich Orient und Okzident. Indem Mak die berühmte Galatabrücke überquert, macht er sich auf die Suche nach dem Innersten der türkischen Metropole. Eine glänzende Schilderung von Vergangenheit und Gegenwart Istanbuls, der faszinierenden Stadt am Bosporus. Wollte man ein Bauwerk auswählen, um die Geschichte Istanbuls, der einzigen Metropole, die auf zwei Kontinenten liegt, zu erzählen, dann müsste es die Galatabrücke sein. Seit eineinhalb Jahrhunderten ist sie der eigentliche Lebensnerv der Stadt, mit ihr verbindet sich das alte und das neue Istanbul, hier berühren sich Abend- und Morgenland. Sie ist ein Bauwerk, an dem sich Gegensätze verbinden und historische Ereignisse verdichten. So werden die Anlegestellen der Fähren zur Inspirationsquelle der Dichter, die Bars im Untergeschoss der Brücke zum Treffpunkt der besten Taschendiebe Europas. In seinem Buch kommt Geert Mak, der große europäische Geschichtsschreiber und Reiseschriftsteller, mit den Straßenhändlern und Zigarettenjungen, den Teehändlern und flanierenden Touristen ins Gespräch. Er beschreitet die 484 Meter dieser Brücke und erzählt dabei auf seine unnachahmliche Art von kleinen Geschichten und großer Geschichte im wechselvollen Leben einer großartigen Stadt. Meine Meinung: Ich habe das Buch während meines Urlaubes in Istanbul gelesen. Genau richtig! |
Süper Freunde: Was Türken und Deutsche sich wirklich zu sagen haben |
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Kurzbeschreibung Türkisch oder Deutsch? Reyhan Sahin alias Lady Bitch Ray sieht das ganz anders: »Ich bin ’ne Kanakin. Ich hab das Beste von beiden Völkern.« So wie die Rapperin, das Idol vieler deutscher und türkischer Mädchen, sagen sich in diesem Buch Deutsche und Türken offen die Meinung. Wie türkisch ist Deutschland? Wie europäisch ist die Türkei? Wie gemeinsam kann die Zukunft sein? Was trennt uns, was verbindet uns? Das schildern Muslime, Christen, Türken und Deutsche, die miteinander reden und die Zukunft gestalten wollen. Über den Autor Meine Meinung (auch auf die Gefahr mich zu wiederholen): Ich habe das Buch während meines Urlaubes in Istanbul gelesen. Genau richtig! Die unterschiedlichsten Stimmen kommen in diesem Buch zum Ausdruck, was das Buch so lesenwert macht. |
Istanbul: Ein historisch-literarischer Stadtführer |
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Aus der Amazon.de-Redaktion Geschichte muss nicht langweilig sein! Kurzweilige, nah am Alltag orientierte, bildhafte und bisweilen frivole Texte mischt Klaus Kreiser, Inhaber des Lehrstuhls für türkische Sprache, Geschichte und Kultur an der Universität Bamberg, zu einem amüsanten Stadtführer von Istanbul.Über rund 500 Jahre, von der türkischen Eroberung im Jahre 1453 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, spannt sich der literarische Bilderbogen, der Istanbul in vielen, völlig neuen Fassetten zeigt. Die authentischen, wie ein Flickenteppich leichthändig zusammengefügten und von Kreiser hervorragend übersetzten Quellen ermöglichen weitreichende Einblicke in die osmanische Kultur: Es ist ein besonderer Verdienst des Autors, dabei türkischsprachige Quellen einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Klassische Literatur kommt ebenso zum Zug wie unbekanntere Chronisten und Diwan-Dichter, Memoirenschreiber und Publizisten der neueren Zeit, armenische und orthodoxe Schreiber, Tagebücher und frühe Reiseberichte. Einblicke ins „pralle Menschenleben“ liefern erstaunlicherweise auch die offiziellen Urkunden und Registereinträge, die viele Details notieren und sich einer (moralischen) Wertung weitgehend enthalten — nicht wenige Dokumente liefern handfeste Hinweise auf lustvolle Ausschweifungen. Ganz egal, ob man Istanbul gut kennt oder noch nie dort war: Die literarischen Szenen fügen sich zu einem spannenden Sittenbild zusammen. Fast wie durch ein Schlüsselloch blickt man auf historisch belegte Szenen, die sich in der Istanbuler Bourgeoisie oder in der muslimisch geprägten Altstadt abspielen, trifft auf kleine Leute wie Straßenhändler, Dirnen, Henker und Hammamdiener, lässt sich von Markt- und Basarszenen begeistern, nimmt teil an Kaffeehauskultur und Katastrophen, wandert durch Moscheen. Neben dem pulsierenden Leben versäumt es Kreiser natürlich nicht, auch die Geschichte der berühmten Hagia Sophia, der Blauen Moschee und dem Topkapi-Serail feinfühlig nachzuzeichnen. Ein überaus bemerkenswertes Reisebuch! –Friederike Kaiser Neue Zürcher Zeitung m.c. Eine reiche, überreiche Fundgrube ist Klaus Kreisers historisch-literarischer Stadtführer durch Istanbul für alle, die sich auf die Geschichte und die tausendundein Geschichten der Metropole von der Eroberung durch Fatih Sultan Mehmet im Jahr 1453 bis zur Gründung der Türkischen Republik von 1923 näher einlassen wollen. Der Bamberger Turkologe bringt Istanbul-Reisenden die Stadt in osmanischer Zeit mit ausführlichen Zitaten aus zeitgenössischen literarischen und dokumentarischen Quellen so nahe, dass sich das «pralle Menschenleben» vergangener Jahrhunderte sinnlich nachempfinden lässt. Auf der Basis dieser Quellen plaudert er über das Alltagsleben von Kaufleuten, Henkern und Prostituierten männlichen wie weiblichen Geschlechts, ohne lüstern oder seicht zu werden. Detailliert geht der Autor u. a. auf das Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen, von unterschiedlichsten ethnischen Gruppen, ein, zeigt das Konfliktpotenzial auf, aber auch die Anstrengungen der Obrigkeit, ihre sprichwörtliche Toleranz walten zu lassen – schon um es mit den westlichen Mächten nicht zu verderben. Die Fülle an Materialien ist so geschickt verarbeitet, dass Historiker und Philologen an der Faktentreue nichts zu deuteln finden, Laien aber kaum Anlaufschwierigkeiten haben dürften, diesen Band wie einen kritischen Almanach nicht nur durchzublättern, sondern Kapitel für Kapitel mit Vergnügen zu lesen. Meine Meinung: Wer sich mit dem historischen Istanbul auseinandersetzen möchte kommt um diese Buch nicht herum. |
Istanbul – Stadt unter Strom: Gesichter der neuen Türkei |
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Kurzbeschreibung Amazon: Die Türkei ist im Umbruch. Ungleichheiten und Spannungen beherrschen das Land. Brennpunkt dieses Geschehens ist Istanbul, wo Ostanatolien und die Moderne unvermittelt aufeinander treffen. Und wo eine Kultur pulsiert, die all das widerspiegelt. Mitreißend portraitiert Sibylle Thelen Künstler und Kulturschaffende, erzählt vom Spagat zwischen Traditionalismus, Nationalismus und der Öffnung zur Moderne, vom Umgang der Türkei mit der eigenen Geschichte und dem Aufgreifen des Verleugneten und Verschwiegenen. Meine Meinung: Istanbul nimmt in der Türkei ein Sonderstellung ein. Aber diese Darstellung dieser großartigen Stadt anhand von kreativ Schaffenden ist mehr als gelungen |
Wohin geht die türkische Gesellschaft?: Kulturkampf in der Türkei |
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Kurzbeschreibung Amazon: Die Türkei wird als ‚Brücke zum Osten‘ bezeichnet und von Europa wie von der arabisch-islamischen Welt sehr misstrauisch betrachtet. Die Gegensätze im Land selbst, etwa zwischen dem ländlichen Anatolien und der türkischen Riviera, könnten größer nicht sein. Sie spiegeln sich in den alten und neuen Eliten wider. Eine neue Elite, vertreten von der muslimisch-konservativen AKP, ist seit einiger Zeit an der Regierung und unter dem Verdacht, die Türkei wieder zu islamisieren. De facto findet jedoch eine Modernisierung statt. Was sind die Hintergründe für diese Konstellation und wohin wird das führen? Wie sieht der Alltag der Menschen in diesem großen Land aus? Meine Meinung: Ausgewogene Darstellung der modernen Türkei. Sehr fundiert und exakt. Das Buch ist schon fast ein Muss für politisch Interessierte. |
Tunesien
Geschichten aus Tunesien |
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Kurzbeschreibung Amazon: Tunesien ist ein Land mit 1001 Reisemöglichkeit. Wüste und üppige Oasen, das Meer und die Stufenberge, Olivenhaine und Korkeichenwälder. Die Landschaften sind genauso vielfältig und faszinierend wie seine Menschen. Eine Reise nach Tunesien ist eine Reise in den Orient und eine Reise in ein sehr altes Kulturland. Viele Einflüsse machen sich bemerkbar und sind in der Herzlichkeit und der Toleranz seiner Bewohner zu finden. Die Autorin Regine Lorenz faßt in Ihrem Buch fünfzehn Geschichten zusammen, die ihr von tunesischen Freunden überliefert wurden und die sie selbst bei ihren Reisen durch das nordafrikanische Land erlebt hat – Geschichten zum Schmunzeln und Geschichten zum Nachdenken. Eine kleine Sammlung typisch tunesischer Gerichte rundet das Ganze ab. Marhaba in Tunis! Meine Meinung: Ein muss für den angehenden / aber auch fortgeschrittenen Tunesienurlauber ….. Echte Urlaubslektüre. |
Tunesien |
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Rezensionen Amazon: Mittler zwischen der arabischen Welt, Europa und Afrika Meine Meinung: Sehr gutes Standardwerk über Tunesien. Auch für Nicht-Tunesienurlauber sehr lesenswert. |
Resieberichte
Wüsten, Minarette und Moscheen |
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Kurzbeschreibung Amazon: Zwei Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges macht sich Margret Boveri mit einem altersschwachen Auto auf und fährt zusammen mit einer Freundin von Istanbul über Damaskus und Bagdad bis nach Isfahan und Teheran. Das war damals eine abenteuerliche Reise – über lehmige Wege und unwegsame Gebirgspässe, durch ausgetrocknete Flussbetten und staubige Wüsten. Oft genug bleibt der Wagen mit verbogener Achse oder defektem Vergaser liegen, so dass die beiden Damen am Straßenrand in einem Zelt übernachten müssen, bis Hilfe aus den kilometerweit entfernten Dörfern geholt werden kann. Aber so archaisch und abenteuerlich die Umstände der Reise auch anmuten, so erlebt Margret Boveri doch noch die Welt des alten Orients. Es ist die Zeit vor den modernen Diktaturen und dem islamischen Fundamentalismus, vor Terror und Selbstmordattentaten: Damaskus und Bagdad, die einstigen Durchgangspunkte der Kamelkarawanen, sind noch farbige orientalische Städte, deren Straßen von fremden Düften erfüllt sind und in denen verschwiegene Palmengärten, kostbar ausgestattete Paläste und der Blick auf Minarette und goldene Kuppeln der Moscheen die Erinnerung an Tausendundeine Nacht heraufbeschwören. Im Iran sind die Mullahs noch nicht an der Macht, in der Türkei hat Kemal Atatürk den osmanischen Fes verboten, und für Frauen herrscht striktes Schleierverbot. Und wenn die Boveri auf ihrer Reise vereinzelt auch schon religiösem Hass begegnet, so rühmt sie doch die vorurteilslose Gastfreundlichkeit der Bewohner dieser unendlichen Landschaften, Bewohner, die liebenswürdig und hilfsbereit sind – und vor allem neugierig auf die sonderbaren Damen, die da allein durch den Orient fahren. Margret Boveris poetischer Reisebericht, der kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in dem Schweizer Atlantis Verlag erschien und erst jetzt anlässlich des 30. Todestages der Autorin in einer Neuauflage vorliegt, ist eine Liebeserklärung an den Orient und seine Menschen. Er erzählt von einer Welt, die nur ein paar Jahrzehnte vergangen und dennoch unwiederbringlich versunken ist. Über die Autorin: |