Arabische Literatur und Bücher über die arabische Literatur
Einführungen in die arabische Literatur
Angelika Neuwirth, Andreas Pflitsch, Barbara Winckler Arabische Literatur, postmodernEdition Text und Kritik Erscheinungsdatum: September 2004 ISBN: 3883777668 |
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Das Buch »Arabische Literatur, postmodern« stellt die zeitgenössische Literatur der arabischen Welt vor. Dabei ist den Herausgebern vor allem daran gelegen, diese Literatur aus ihrem europäisch-westlichen Rezeptionskontext herauszuholen, der sich vor allem an einer behaupteten Exotik orientiert. Das pittoreske Element, bei dem Armut und Rückständigkeit beim westlichen Leser Mitgefühl und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten und deren vorgeblichen Einfachheit wecken sollen, bestimmen Auswahl und Ausstattung der auf dem europäischen Buchmarkt präsenten arabischen Werke. Diese Exotisierung der modernen arabischen Literatur wird deren Vielfalt und Qualität nicht gerecht und verhindert zudem einen kulturellen Austausch: Wenn die literarische Auseinandersetzung der arabischen Kultur mit der Moderne nicht wahrgenommen wird und wenn die vielstimmigen Reaktionen auf die Prozesse der Globalisierung nicht vernehmbar gemacht werden, bleibt der immer wieder geforderte Dialog unausgeglichen und damit chancenlos.Das Buch »Arabische Literatur, postmodern« stellt eine außereuropäische Literatur vor, die auf Augenhöhe mit anderen Weltliteraturen unsere Gegenwart reflektiert und sich mit ihrer Brüchigkeit und Vielfalt, mit ihren Risiken und Wirkungen auseinander setzt, ohne dabei ihre eigenen Traditionen zu verleugnen oder zu vergessen.Das Buch deckt die modernen arabische Literatur / Schriftsteller sehr gut ab und ist ein (der) Einstieg in die arabische Literatur der Jetztzeit. Die entsprechenden Literaturhinweise am Ende der einzelnen Essays helfen bei der Auswahl von Lektüre. Empfehlenswert !!! |
Suleman Taufiq Neue arabische Lyrik M. Ghalayini ISBN: 3000133534 |
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Die Lyrik besitzt traditionell große Bedeutung in der arabischen Welt. Noch heute genießt sie von allen literarischen Formen das höchste Ansehen. Die arabischen Lyriker nehmen mit ihren Versen starken Einfluss auf die Meinungsbildung, dazu trägt wohl auch die mündliche Tradition der Lyrik bei, die nach wie vor eine große Rolle spielt: Der lyrische Vortrag der Dichter findet oft vor einem großen Publikum statt (auch in gutgefüllten Fußballstadien!), genauso sind Gedichtvorträge beliebter Bestandteil von Familienfesten, im Radio und Fernsehen. Kassetten mit den Vorträgen zeitgenössischer Dichter sind ebenso populär wie Musikkassetten. Die in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gegründete Lyrik-Zeitschrift ›Schiir‹ löste eine literarische Revolution aus, die größere Wirkung hatte als viele politische Bewegungen dieser Zeit. In der vorliegenden Anthologie sind 47 der bedeutendsten arabischen Dichterinnen und Dichter der Gegenwart versammelt. Sie kommen aus Ägypten, Algerien, den Arabischen Emiraten, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Palästina, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Tunesien.Meine Meinung: Jede, der sich für arabische Lyrik interessiert bekommt mit diesem kleinen Buche einen wunderbaren Überblick. |
Zurückholen, was uns gehört Indigenisierungstendenzen in der arabischen Ethnologie Katharina LangeBroschiert – 350 Seiten – Transcript Erscheinungsdatum: März 2005 ISBN: 3899422171 |
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In der europäischen und nordamerikanischen Ethnologie ist die arabische Welt bisher meist als Gegenstand der Forschung, nicht aber als eine Region mit eigener ethnologischer Tradition wahrgenommen worden. Dieses Buch gibt eine Einführung in die Geschichte und Entwicklung der Ethnologie an arabischen Universitäten und stellt Ansätze einiger arabischer Ethnologen genauer vor. Ausgewählt wurden Autoren, die den Anspruch haben, zur Entwicklung eines explizit „nicht-westlichen“ arabischen oder islamischen Standpunktes in der Ethnologie beizutragen. Diese Ansätze werden schließlich im Kontext der „Islamisierung des Wissens“ und der Rolle von Intellektuellen in den arabischen Gesellschaften diskutiert.Katharina Lange (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum Moderner Orient in Berlin. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt der Ethnologie des Nahen und Mittleren Ostens, beduinisch geprägten Gesellschaften, mündlichen Überlieferungen und postkolonialen Geschichtsentwürfen sowie der Entwicklung der Ethnologie in der arabischen Welt.Meine Meinung: Sehr fachspezifisch aber wer sich für den islamischen Standpunkt interessiert ist mit diesem Buch gut bedient. |
Arabische Bücher von arabischen Autoren (auch türkische und andere diesem Kulturkreis zuordnungsbare Schriftsteller)
Assia Djebar Die UngeduldigenUnionsverlag Erscheinungsdatum: August 2000 ISBN: 3293201911 |
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Rezensionen – Die Zeit vom 19.10.2000 Sabine Kebir nutzt das Porträt der algerischen Autorin, die den diesjährigen Friedenspreis verliehen bekommen hat, um ihren Roman aus dem Jahre 1958, der jetzt auf Deutsch erschienen ist, vorzustellen. Während heute Romane von islamischen Frauen verbreiteter sind, meint die Rezensentin, hat die Autorin mit ihrem Jugendwerk möglicherweise das Genre begründet. Nicht nur in der Atmosphäre der Geschichte fühlt sich die Rezensentin an Camus erinnert. Die Nähe zum französischen Schriftsteller sei auch durch die Konflikte gegeben, die sich durch den „Wahrheitsegoismus“ der Protagonistin entwickelten und die den eigentlichen „Spannungsbogen“ des Romans ausmachten. Die Geschichte der „erotischen Selbstfindung“ einer jungen Frau habe allerdings auch eine politische Dimension, denn die Autorin baue immer wieder Passagen ein, die das Recht der kolonisierten Algerier auf „Emanzipation“ einklagen. |
Der Honig Zeina B. Ghandour, Sabine HübnerDtv Erscheinungsdatum: Oktober 2004 ISBN: 3423244224 |
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KlappentextAus dem Englischen von Sabine Hübner. Etwas Unerhörtes ereignet sich in einem palästinensischen Dorf: Von der Moschee ruft eine Frau zum Gebet. Sie bricht eines der tiefsten islamischen Tabus: Ruhiya, die Tochter des Muezzins, führt anstelle ihres kranken Vaters den Ruf zum Morgengebet aus. Zur selben Zeit, als sie sich auf den Weg zur Moschee macht, bereitet sich in Jerusalem ein junger Mann namens Yehya, ihre Jugendliebe, auf ein Selbstmordattentat vor. Bevor er sein Vorhaben ausführen kann, hört er Ruhiyas Ruf, und anstatt seinen Sprengstoffgürtel zu zünden und sich in die Luft zu sprengen, rennt er davon. Am selben Tag kommt eine ausländische Journalistin in das Wüstendorf, angelockt von Gerüchten um einen weiblichen Muezzin. Sie trifft auf eine Mauer des Schweigens und beginnt nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen – mit Hilfe eines kleinen Mädchens, das alles hört und sieht. Es kommen Geheimnisse aus einer gewalttätigen Vergangenheit ans Licht … Rezensionen – Neue Zürcher Zeitung vom 13.11.2004Am Beginn dieser Novelle steht ein eklatanter Tabubruch: Eine Frau, die Tochter des erkrankten Muezzins, steigt auf das Minarett und ruft zum Morgengebet. Sie muss daraufhin das Dorf verlassen, gemeinsam mit einem Freund, der sich weigert, ein Selbstmordattentat zu begehen. Erzählt wird die „Geschichte eines Tages von Morgendämmerung bis Sonnenuntergang“. Es gelinge der Autorin dabei, so der Rezensent (Kürzel „sab“), zwischen der stilistisch nüchternen britischen und der „metaphorischen Üppigkeit der arabischen“ Erzählweise zu vermitteln. So komme eine „vielschichtige und poetisch dahinfließende Erzählung“ zustande. Rezensionen – Die Zeit vom 07.10.2004Ein Buch mit einer Botschaft, auf die die Welt gewartet hat: Die Liebe hilft gegen den Terrorismus, wie wunderbar. Im Wesentlichen geht es in diesem Roman, so Rezensentin Gabriele Killert, um die mutige Tochter eines Muezzins, der es gelingt, durch ihre Liebe einen jungen Mann von einem Selbstmordattentat abzuhalten. Die beiden, Liebe und Tod symbolisierend, können jedoch nicht zusammenkommen, da sich herausstellt, dass sie Bruder und Schwester sind. Erzählt wird das Ganze von fünf verschiedenen Erzählern, den „Hauptprotagonisten“, und in einem enorm blumigen und lyrischen Stil – Killert fragt sich allerdings, ob dieser nun der libanesischen Herkunft der Autorin Ghandour oder dem Überschwang der Übersetzerin Hübner zu verdanken ist. Rezensionen – Die Tageszeitung vom 06.10.2004Die Rezensentin Katharina Granzin ist hellauf begeistert von diesem Buch und staunt über die Fähigkeit der Autorin „ihren komplexen Stoff in eindrückliche, poetische Bilder zu bannen“. Ihr gefällt Zeina B. Ghandours „lyrisch inspirierter“ Stil. Gleichzeitig ist sie beeindruckt von dem vielschichtigen, differenzierten Blick auf den Islam, der Dreh- und Angelpunkt ihrer Erzählung ist. Da stört es auch kaum, dass die Geschichte in diesem Roman nach Granzins Meinung nicht ihr volles Potenzial ausschöpft und dass man nach der Lektüre das Gefühl hat, eine „schöne, schwungvolle, doch nicht in allen Feinheiten ausgeformte Skizze zu betrachten“. Ein weiteres Manko: An manchen Stellen empfindet sie die beschriebene „weibliche Solidarität“ als „plakative Überverdeutlichung“. Alles in allem ist sie jedoch schwer angetan von diesem „brisanten Stoff“, von dem sie hofft, dass sich die Autorin noch einmal dransetzt und ihn zu einem „großen Roman“ verarbeitet. Meine Meinung: Ein wunderschönes Buch. Poetisch und sprachgewaltig. Ob es der Autorin oder der Übersetzerin zu verdanken ist, das dies Buch in dieser starken und ansprechenden Poesie entstanden ist soll sekundär bleiben – für mich zählt nur, daß dies Buch einfach schön ist und absolut lesenswert ist. |
Die Vogelscheuche Haidar Safa, Mazen AbdallahSuhrkamp Erscheinungsdatum: Februar 2005 ISBN: 3518416979 |
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Rezensionen Amazon:Am 11. September 2001, als Bilder aus New York den Fernseher besetzt halten, beginnt Adam sich eine Vogelscheuche zu bauen, wie er sie vor vielen Jahren in seinem Dorf südlich von Beirut zum erstenmal gesehen hat. Die Freunde haben ihn verlassen, er hat sie weggeschickt. Jetzt schafft er sich jemanden, der zuhört und schweigt, der alles mitmacht. Mit ihm wird er eine »Schweigensrepublik« gründen. Spinnt Adam? Das Waisenkind, das sich im Bürgerkrieg einer Miliz anschloß, arbeitet jetzt, mit 44, in Beirut als Fernsehregisseur. Als er eines Morgens wegen Lärmbelästigung einen Müllmann attackiert, wandert er ins Gefängnis. Heraus holt ihn eine Vogelscheuche, die neuerdings Antworten gibt und sogar eigene Meinungen vertritt. Beinahe endet der Ärger mit dem unbotmäßigen Geschöpf in einer Katastrophe – da tritt der Anfangszustand wieder in Kraft: An der Wand seines Zimmers lehnt, unbeweglich und stumm, die Vogelscheuche. Adam spinnt. Er ist glücklich. Wie lange noch? Eine kurze, erschreckende Geschichte aus dem Beirut von heute, schnell und merkwürdig beschwingt, sparsam und atemberaubend direkt von zwei Libanesen auf deutsch erzählt: Wohin geht die Flucht, wenn Vater und Mutter fehlen und niemand an die Stelle tritt, wenn die Regeln des Zusammenlebens, die eh aus Willkür und Zwang zu bestehen scheinen, durch blanke Gewalt ersetzt werden?
Meine Meinung: Keine leichte Lektüre zum „einfach dazwischen lesen“. Kein umfangreiches Werk (108 Seite), aber gewaltig im Inhalt. Bitte lesen !! |
Das Jahr des Aufruhrs Abbas Maroufi Insel, Frankfurt Erscheinungsdatum: Februar 2005 ISBN: 3458172386 |
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Verlagstext:Der Schah schickt einen jungen Offizier, der zu Höherem berufen scheint, vorübergehend als Militärgouverneur in eine Provinzstadt östlich von Teheran. Für Nuscha, seine geliebte Tochter, hat der Oberst bereits die Hochzeit mit einem Schahsohn vorgesehen. Doch Teheran meldet sich nicht mehr. Der Vater stirbt als gebrochener Mann. Die Tochter, die allein mit Mutter und Diener im großen Haus zurückgeblieben ist, verliebt sich in einen Töpfer, Hosseina. Die Mutter verhindert jedoch, daß etwas aus der leidenschaftlichen Liebe der beiden wird. Nuscha gibt endlich nach und heiratet standesgemäß einen Arzt, Dr. Massum. Eifersüchtig, impotent, überfordert von Nuschas Gefühlen, mißhandelt er seine junge Frau. Eines Tages ist Hosseina verschwunden. Unruhen brechen aus; hilflos läßt der neue Gouverneur einen Galgen auf dem Marktplatz errichten. Zu Hause wird Nuscha, die ihr Mann schwer verletzt hat, noch einmal von allen Wünschen und Versäumnissen ihres Lebens heimgesucht – und aus der Geschichte dieser Heimsuchung besteht der Roman: Warum nur, fragt sich Nuscha, habe ich nicht alles der Liebe geopfert wie Shirin, die legendäre Prinzessin? Noch im Tod riecht sie Hosseinas Nähe. Mit Nuschas Beerdigung geht der Aufruhr erst richtig los.»In völliger Ruhe ging alles seiner Vernichtung entgegen«, heißt es einmal in diesem Roman einer verbotenen Liebe, die während des Zweiten Weltkriegs in einer kleinen, von sozialen Unruhen erschütterten iranischen Stadt zwei Menschen in Bann schlägt.
Meine Meinung: Obwohl nicht direkt arabische Literatur, sondern Persische hat mit das Buch sehr gut gefallen. Die anspruchsvolle Erzähltechnik machen diese Buch zu einem echtem Lesegrnus. |
Sahar Khalifa Das ErbeUnionsverlag Erscheinungsdatum: Juli 2003 ISBN: 3293202632 |
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Rezensionen – Neue Zürcher Zeitung vom 28.03.2002 Stefan Weidner begrüßt den in Khalifas Roman geleisteten Vergleich westlicher Ausbeutermentalität mit der in der eigenen Gesellschaft. Diese Radikalität und die differenzierte Sichtweise ihres eigenen Volkes, die sich in „Das Erbe“ widerspiegelt, imponiert dem Rezensenten, und er teilt die Auffassung vieler, dass diese Autorin „einer der glaubwürdigsten Anwälte für die palästinensische Sache“ sei. Auch wenn Weidner findet, dass sich der Vorwurf der Kolportage angesichts der Romanhandlung, nicht gänzlich von der Hand zu weisen sei, ist sein Gesamturteil darüber sehr positiv. Es beinhalte Wirklichkeiten, die „temporeich und vielgestaltig“ erzählt seien, lobt er, was ihn über manche Unstimmigkeiten bezüglich der Erzählstränge hinwegsehen lässt. |
Sahar Khalifa Der FeigenkaktusUnionsverlag Erscheinungsdatum: Juli 2002 ISBN: 3293202373 |
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Verlagsinformation (Unionsverlag):Nach jahrelangem Aufenthalt in den Ölstaaten kehrt Usama in seine Heimat zurück. Schon beim Grenzübertritt wird ihm schmerzlich bewußt: dies ist nicht mehr das Land seiner Kindheit und seiner Sehnsüchte. Bald empfindet er eine tiefe Entfremdung zu den Menschen, mit denen er nun in Nablus zusammenlebt. Die Mutter vertraut auf Gott und will von Widerstand nichts wissen. Sein Vetter hat in Israel Arbeit gefunden. Sein Onkel beherrscht die Familie als patriarchalischer Familienfürst und hält gleichzeitig flammende Pressekonferenzen ab. Mit diesem Roman trat Sahar Khalifa über Nacht in die erste Reihe der modernen arabischen Literatur.ZusatzinformationenBald empfindet er eine tiefe Entfremdung zu den Menschen, mit denen er nun in Nablus zusammenlebt. Die Mutter vertraut in traditionellem Glauben auf Allah und will von Widerstand nichts wissen. Sein Vetter verkauft seine Arbeitskraft den Israelis, ermöglicht aber dadurch seiner Familie das Ausharren in der Heimat. Sein Onkel, einer der lokalen Notabeln, beherrscht die Familie als patriarchalischer Familienfürst und hält gleichzeitig vor ausländischen Journalisten flammende Pressekonferenzen ab. Es wird klar: Usama hat einen militärischen Auftrag. Aber wie soll er ihn erfüllen, wenn er sich in seiner eignen Heimat nicht mehr orientieren kann? Dieser Roman spielt in allen Sphären, die das Leben der Palästinenser prägen: im besetzten Westjordanland, wo die israelischen Patrouillen herrschen, auf Baustellen und Fabriken im hochindustrialisierten Israel, in den Gefängnissen, wo eine neue Generation des Widerstands heranwächst. Jenseits aller politischen Formeln stellt Sahar Khalifa die komplexe Wirklichkeit ihrer eigenen Gesellschaft dar, die sich behaupten und gleichzeitig neue Orientierungen finden muß. |
Sahar Khalifa Die VerheißungUnionsverlag Erscheinungsdatum: Juli 2004 ISBN: 3293003362 |
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Verlagstext des Unionsverlages: Der aktuelle Roman aus dem Herzen Palästinas über eine dreifache Liebe: zwischen einer Christin und einem Muslim, zwischen den Generationen und zu der Stadt, die einst eine Hoffnung war — Jerusalem.Der Vater will aus ihm einen Geschäftsmann machen, der Onkel sieht in ihm einen Künstler, doch Ibrahim will nur eins: Schriftsteller werden. Er flieht aus Jerusalem, wird Lehrer in einem gottverlassenen Dorf und haust mit seinen Träumen in einem ehemaligen Stall. Als er der rätselhaften Mariam begegnet, beginnt unter den argwöhnischen Augen des Dorfes eine unmögliche Liebe. Er ist Muslim, sie Christin. Ihre Brüder wachen aus dem fernen Brasilien mit Sperberaugen über ihren Lebenswandel. Und auch er beginnt sich in den traditionellen Ehrbegriffen zu verstricken. Ihre unter dem christlichen Schleier versteckte Lebenslust verstört ihn. Misstrauen zersetzt ihn, als sie schwanger wird. Der Ausbruch des Krieges 1967 fällt wie ein Blitzschlag in eine ausweglose Situation. Als er nach Jahrzehnten des Exils, inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann, in die palästinensischen Gebiete zurückkehrt, macht er sich auf die Suche nach der verlorenen Mariam. Aber die Menschen, das Land und die Stadt seines Herzens haben sich zur Unkenntlichkeit verändert. |
Memoiren einer unrealistischen Frau von Sahar Khalifa, Leila Chammaa Unionsverlag Erscheinungsdatum: Februar 2005 ISBN: 3293203191 |
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Sie wächst auf als Tochter eines Schulinspektors, und durch ihre Verheiratung wird sie zur Händlersgattin. Sie lebt in einer Welt, in der der Mann das Juwel des Hauses, der Schmuck der Schwestern und der Augapfel der Familie ist. In der Leere, Enge und quälenden Einsamkeit ihres Ehelebens verliert sie sogar die Fähigkeit zu träumen, taugt bald nicht mehr zum Leben, wird zu einem Häufchen Asche. Als sie gegen tausend Ängste ihren Mann verlässt, muss sie von vorne anfangen: Ohne Geld, ohne Beruf, voller Angst vor der Welt. Das Leben ist ihr ein Talisman, der sich erst nach vielen Kämpfen offenbart, als sie erkennt, dass ihre Gefühle im Recht sind und der Stolz eine Lebensgrundlage.
Meine Meinung: Sehr viel autobiografische Elemente sind in diese Buch mit eingearbeitet worden. In einer sehr schönen Sprache verfasst, kann man dieses Buch nur Empfehlen als Musterexemplar eines Werkes der arabischen Frauenliteratur. Hat mir sehr gut gefallen , und wird auch allen gefallen ,die an kritischer Literatur Freude haben. Sahar Khalifa: |
Nada Awar Jarrar Zu Hause, irgendwoBlessing Erscheinungsdatum: März 2004 ISBN: 3896672126 |
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Verlagstext des Blessing-Verlages: In ZU HAUSE, IRGENDWO erzählt Nada Awar Jarrar behutsam von der inneren Zerrissenheit des heimatlosen Menschen. In einem leisen Ton legt sie die Wunden bloß, die Krieg, Flucht und Exil geschlagen haben – so entsteht ein eindringliches Porträt vom Lebensgefühl im kriegsversehrten Libanon, wahrhaftig und warmherzig zugleich.Frühmorgens hängt der Nebel träge über dem großen Steinhaus, bis ihn die ersten Sonnenstrahlen vertreiben. Dann zieht der Duft von Ginster und Thymian durch die Fenster hinein in das Haus, das seit Jahrzehnten in einem drusischen Dorf im Libanongebirge steht. Nada Awar Jarrar erzählt in ZU HAUSE, IRGENDWO von drei sehr unterschiedlichen Frauen, die eines gemein haben: Maysa, Aida und Salwa haben ihre Heimat verloren, durch wirtschaftliche Not und den Bürgerkrieg, der knapp zwei Jahrzehnte lang im Libanon gewütet hat – und sie sehnen sich nach einem Leben in eben diesem Haus, einem paradiesischen Ort auf Erden. Die schwangere Maysa flieht aus dem vom Terror zerrütteten Beirut in das Bergdorf, weil sie ihr Kind nicht in einer brennenden Stadt zur Welt bringen will. Und weil sie getrieben ist von einer quälenden Sehnsucht nach der friedlichen Vergangenheit. Aida kehrt nach Jahren im Exil in ihre Heimat zurück, auf der Suche nach der glücklichen Zeit. Doch der zerrissene Nachkriegslibanon hat keine Ähnlichkeit mit dem Land, das in ihren Erinnerungen noch so lebendig ist. Die greise Salwa verbringt ihre letzten Tage in einem Pflegeheim im australischen Adelaide, und in den wenigen lichten Momenten läuft wie ein Film vor ihrem inneren Auge ihr Leben ab, ein in der Fremde erstarrtes Leben. Vielstimmig orchestriert Nada Awar Jarrar die Gefühle der Entwurzelung, die wie ein musikalisches Leitmotiv in den Schicksalen der drei Frauen erklingen. |
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„Der Bürgerkrieg findet in Jarrars leisem, lyrischen Roman keine Aufarbeitung im klassischen Sinn, er bleibt losgelöst von Schuldzuweisungen und politischen Hintergründen. Der Krieg steht nie im Vordergrund, ist aber immer da: ein nicht wegzuzauberndes Mega-Gewitter, dessen Blitze jeden Lebenslauf zerreißen und Beirut zu einer quälenden Heimsuchung machen.“ Spiegel special 4/2004 |
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„Trotz der geschilderten Aktualität ist das Buch, wenn man so will, dank seiner Sehnsuchtsthematik, ein romantisches Buch. Und ganz gewiss ein poetisches.“ Die Welt |
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„Nada Awar Jarrars Prosa umhüllt den Leser wie ein poetischer Schleier, gewebt aus den Gerüchen, den Geräuschen und den Farben des alten Hauses, von dem dieser Roman erzählt. […] Jarrar entführt den Leser in dieses Haus, das umgeben ist von einem geheimnisvollen, hypnotisierenden Zauber und das sich zugleich tadelnd der Brutalität des Krieges widersetzt. […] Dieses lyrische Buch ist wunderschön.“ Sunday Herald |
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„Nada Awar Jarrars Erinnerungen an die Zeit im Libanon ermöglichen es ihr, das Land und die drei Frauen zum Leben zu erwecken. Ihre Figuren haben eine Tiefe, die sich damit erklären lässt, dass die Autorin tatsächlich Erlebtes schildert. Sie beschreibt mit einer subtilen Schlichtheit, die den Leser einnimmt und nicht mehr loslässt.“ Observer |
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„Nada Awar Jarrars Prosa erklingt in einem schlichten Ton, und in der Charakterisierung der Personen zeigt sich ein zärtlicher Humor, der uns Leser spüren lässt, dass sie alle ihre Figuren kennt.“ Daily Telegraph |
Sakarija Tamer Die Hinrichtung des Todes Lenos Erscheinungsdatum: August 2004 ISBN: 3857873574 |
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Verlagstext des Lenos-Verlages: Zwei Merkmale zeichnen das Werk von Sakarija Tamer, einer der Vatergestalten der zeitgenössischen arabischen Kurzgeschichte, aus: »seine kompromisslose Ablehnung jeder Form von Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Willkür und seine ausserordentlich poetische, dichte Sprache« (Magda Barakat).Diese Charakteristika kennzeichnen auch die vorliegenden Geschichten, deren Protagonisten allesamt bekannte historische oder mythische Figuren aus der Geschichte Westasiens in islamischer Zeit sind: Ob der für seine erotischen Gedichte und Weinlieder bekannte Dichter Abu Nuwâs, ob Schahrasâd, die berühmte Erzählerin aus Tausendundeine Nacht, ob der halbmythische Herrscher Harûn al-Raschîd oder die blutrünstigen Eroberer Dschingis Chan und Tamerlan, ob Dschoha, die Eulenspiegelfigur aus dem Mittelmeerraum – ihre Namen sind Legende.Indem Sakarija Tamer die berühmten Persönlichkeiten in eine andere Zeit versetzt, sie nicht unbedingt gemäss den an sie geknüpften Erwartungen agieren und die Handlung sich teilweise ins Absurde oder Groteske entwickeln lässt, verleiht er den Geschichten eine brennende Aktualität. Alle auftretenden Figuren werden in einer kurzen Einführung in ihrem historischen Kontext vorgestellt. |
Assia Djebar Das verlorene WortUnionsverlag Erscheinungsdatum: Juli 2004 ISBN: 3293003389 |
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Verlagstext des Unionsverlages:Nach zwanzig Jahren in Frankreich kehrt Berkane nach Algerien zurück. In einem Haus am Meer, später reisend, fotografierend, will er wieder Fuß fassen. Die Straßen und Plätze seiner Erinnerungen sind fremd und bedrohlich geworden, tastend versucht er, sich der spannungsvollen, turbulenten Realität zu nähern. Die Briefe an Marise, die französische Schaupielerin, mit der er zusammenlebte, schickt er nicht ab. Dass er Tagebuch schreibt und an einem Roman arbeitet, wissen nicht einmal seine Freunde. Erst die drei Nächte mit Nadjia holen ihn in die Gegenwart zurück. In diesem erotischen Taumel ohne Zurückhaltung erwacht die Sprache der Kindheit wieder in ihm. Die Bilder, Gedanken und Wörter werden im Dialekt seiner Mutter lebendig. Doch dann ist Berkane verschwunden. Tage später wird sein Wagen gefunden, ganz in der Nähe des einstigen Gefangenenlagers, in dem er als Jugendlicher Monate verbracht hatte. Seinen Freunden eröffnet sich erst jetzt, aus seinen Aufzeichnungen, das Drama von Berkanes Rückkehr. |
Sayes Kashua Tanzende AraberBvt Berliner Taschenbuch Verlag Erscheinungsdatum: August 2004 ISBN: 3833300957 |
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Neue Zürcher Zeitung vom 19.04.2003Keine falsche Pietät, dachte sich wohl ein begeisterter Ludwig Ammann und berichtet, dass „Tanzende Araber“, der erste in Hebräisch verfasste Roman eines muslimischen Schriftstellers, in Israel „wie eine Bombe einschlug“. Kashua, Kolumnist und Filmkritiker, sei dort ein überaus erfolgreicher Außenseiter, der in seinem Debüt eine Figur geschaffen habe, die genau die Selbstverleugnung verkörpere, die dafür nötig ist. Ein selbstironisches Werk also: Der Held – ein Antiheld eher – passt sich so sehr an die jüdische Mehrheitsgesellschaft an, dass er sein Leben nur als Witz erzählen kann. Das wiederum, schreibt Ammann, eröffnet einen hellsichtigen, nichts und niemanden verklärenden Blick auf Israel – wer total desillusioniert ist, muss keinen in Schutz nehmen, und am wenigsten sich selbst. So transportiere der Opportunismus zugleich hinterhältige Kritik, erklärt Ammann und applaudiert: „unverschämt gut, ein sich steigerndes Vergnügen – trotz bitteren Wahrheiten.“ Süddeutsche Zeitung vom 22.11.2002In diesem Roman über Israel und Palästina führt die Demütigung nicht zu Zorn, sondern zu Selbsthass. Ein palästinensisches Wunderkind, dass nach den Vorstellungen des Vaters die erste arabische Atombombe bauen sollte, wird von einem israelischen Soldaten aus dem Bus gekickt und dann zum „Assimilationsfanatiker“. Der Junge lernt nahezu perfekt hebräisch, schaltet bei den Verkehrskontrollen den israelischen Militärfunk ein und entwickelt sich, so der Rezensent Ulrich Baron, zum „ersten palästinensischen Stadtneurotiker“. Der Autor des Buches, Sayed Kashua, ist israelischer Araber und von Beruf Filmkritiker. Sein Debütroman ist, so der Rezensent, nach „den gängigen Mustern autobiografischen Erzählens verfasst“. Da der Wohnort des Autors (Beit Safafa) mit dem der Romanfigur (Beit Zafafa) nahezu übereinstimmt, vermutet der Rezensent, dass es sich bei dem Wunderkind um ein „alter ego seines Schöpfers handelt“. Das Buch sei keine Meisterleistung, trage aber trotzdem zur „thematischen und perspektivischen Bereicherung“ der israelischen Literatur bei. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.10.2002Sehr differenziert setzt sich Stefan Weidner mit dem Erstling des arabisch-israelischen Autors Sayed Kashua auseinander, der seines Wissens Neuland betritt, insofern er – anders etwa als Emil Habibi – auf hebräisch schreibt. Es gelänge Kashua nicht, bedauert Weidner, dieses Neuland in literarischer Hinsicht fruchtbar zu machen. Der Autor verleihe seinem Antihelden „kein Bewusstsein, keine Seele, keine Sprache“. Nicht einmal einen Narren oder echten Trottel wolle uns Kashua schenken, so dass die ganzen inneren Verrenkungen eines palästinensischen Israeli, der in einem israelischen Eliteinternat landet und vergebliche Anpassungsbemühungen unternimmt, kaum nachvollziehbar seien. Dabei bietet die Geschichte, mit autobiografischen Zügen ausgestattet, ausreichend Problemstoff, meint Weidner. Ihm ist die „erzählerische Selbstverstümmelung“ des Autors nicht geheuer, da er nirgendwo einen Anflug von Selbstironie entdecken kann. So kommen die arabisch-israelischen Menschen – mit Ausnahme der Frauen – in dem Buch seiner Meinung nach einfach bloß schlecht weg. Die Tageszeitung vom 09.10.2002Eine „Sensation in der israelischen Literaturszene“ war dieses Buch bei Erscheinen, lässt Rezensentin Katharina Granzin die Leser wissen. Diese Aufmerksamkeit ist wohl zu einem guten Anteil darauf zurückzuführen, dass zuletzt vor 15 Jahren ein israelisch-palästinensischer Autor einen Roman auf Hebräisch veröffentlicht hat. Aber auch abgesehen davon ist nach Granzins Meinung das Buch die Aufmerksamkeit durchaus wert, denn dem Autor gelingt nicht weniger, „als den Israelis die Geschichte einer ganzen Generation junger Araber ins Lesebuch“ zu schreiben“. Die Schwierigkeit für junge Araber mit israelischer Staatsangehörigkeit, in der israelischen Gesellschaft wirklich anzukommen, beschreibt der 27-jährige Autor „in meisterhaft lakonischen Szenen“. Doch trotz dieser vordergründigen Abgeklärtheit und der „ironischen Leichtigkeit“, die sich durch diese Erzählung zieht, entdeckt Granzin „einen verzweifelten Unterton“ und ein Gefühl von Zerrissenheit in der Geschichte von einem „der irgendwo dazwischen tanzt“. Ganz tolles Buch !!!!!!!!!!!!!!!!!!! |
Marjana Satrapi Persepolis Edition Moderne 2004 ISBN: 3907055748 |
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Die Zeit, 29.04.2004 Marjane Satrapi ist im Iran geboren, hat als Kind linker Intellektueller die islamische Revolution erlebt, in deren Gefolge ihr Onkel hingerichtet wurde. Mit vierzehn schickten ihre Eltern sie aus dem Land, erst nach Wien, heute lebt sie in Paris. Von diesem Schicksal, von ihrer Kindheit im Iran erzählt sie in ihrem mittlerweile vier Bände umfassenden Comic-Roman (in dieser deutschen Übersetzung finden sich die ersten zwei in einem) . Satrapi nenne zwar, so der Rezensent Matthias Nass, Art Spiegelman („Maus“) als Vorbild, stilistisch aber habe Satrapi, die für diese Comics in Frankreich vielfach ausgezeichnet wurde, mit ihren „fast kindlich naiv anmutenden Bildern“ eine ganz eigene Handschrift gefunden. Und so heftig sie die iranischen Mullahs in ihrem Comic attackiere: der Patriotismus der Iranerin sei ganz und gar unverkennbar. Die Übersetzung des offenkundig großartigen Bandes, das vergisst der Rezensent nicht zu erwähnen, ist gleichfalls „sehr gelungen“.Das Buch ist einfach spitze …. |
Marjana Satrapi Persepolis – Jugendjahre Edition Moderne 2004 ISBN: 3907055829 |
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Ohne Integrität gegenüber sich selbst gibt es keine gesellschaftliche Integration! Sagt sich Marjane in Wien, wo sie von ihren Eltern am Ende des ersten Bandes hingeschickt wurde, um dem iranisch-irakischen Krieg zu entkommen. Doch nach vier Jahren Zerrissenheit zwischen Heimweh und europäischer Jugendkultur kehrt sie nach Teheran zurück, nachdem sie die letzten drei Monate in Wien als Obdachlose verbracht hatte. Doch im Iran gilt sie nun als dekadent und wird mit den täglichen Widerwärtigkeiten des islamischen Regimes konfrontiert. So beschliesst sie, nachdem sie Kunst studiert hatte und verheiratet gewesen war, Mann und Land zu verlassen, und zieht 1994 wieder nach Europa. Sie ist nirgendwo mehr zuhause… Vor allem ist Marjane Satrapi, die nie Comiczeichnerin werden wollte, eine aussergewöhnliche Comiczeichnerin. Die Souveränität, mit der sie die Sprache des Mediums spricht, sucht gerade auch unter den ‚professionellen‘ Vertretern des Fachs ihresgleichen – und das, obwohl sie keine stilistisch prägnante oder anderweitig herausragende Grafikerin ist.“ Jens Balzer, Berliner Zeitung „Marjane Satrapi ist die erste orientalische Comic-Zeichnerin überhaupt, die internationale Erfolge verzeichnen kann.“ Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung „Sie zeichne, sagt Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ihre Familiengeschichte nicht für iranische Leser, sondern für jene westliche Welt, die gewissermassen vor lauter Kopftüchern die Vielfalt der realen Gesichter des Iran nicht sehe.“ Ijoma Mangold, Süddeutsche Zeitung. Dies ist schon der zweite Band des Comics, das ich für mehr als gelungen halte …. |
Turki Al-Hamad Adama Broschiert – Heyne Erscheinungsdatum: August 2004 ISBN: 3453877667 |
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Der 18-jährige Schüler Hischam liebt alles Verbotene: die Romane der Weltliteratur, westliche Philosophie, Karl Marx und seine Freundin Noura, Tochter einer traditionellen Familie. Jung, idealistisch und übermütig tritt er einer politischen Untergrundorganisation bei. Bald schon kommen Hischam Zweifel an den Motiven und Methoden seiner Mitstreiter, mehr und mehr entfremdet sein geheimes Leben ihn von Noura und seinen Freunden.Gut zu lesen; nicht mehr zu zeitnah und aktuell. |
Bahhiyyih Nakhjavani Die Satteltasche Wilhelm Goldmann Verlag München, 2001 ISBN: 3-442-75034-2 |
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Mitte des 19. Jahrhunderts: Neun Reisende sind unterwegs in der Wüste, irgendwo auf dem Pilgerweg zwischen Mekka und Medina. Sie alle stoßen auf eine Satteltasche, die geheimnisvolle Schriftrollen enthält, und das Leben aller wird durch die Satteltasche verändert. Denn für jeden birgt sie ein anderes Geheimnis – und eine andere Wahrheit: Sie birgt Tod und Verdammnis, Glück und Hoffnung, Heil und Erlösung. Ein Beduinen-Dieb sucht Freiheit, Unabhängigkeit und Reichtum. Heimlich verlässt er seine Räuberbande, um ganz allein eine angekündigte Karawane zu berauben. An einer engen Schlucht in den Bergen lauert er auf das Eintreffen seiner Beute. Doch statt der erwarteten großen Reisegesellschaft tauchen schließlich nur drei Männer mit einem Kamel auf. Während sie Rast machen und beten, gelingt es dem Dieb, die prall gefüllte Satteltasche zu rauben und in sein Versteck oben in den Bergen zu bringen. Wie groß aber ist seine Enttäuschung, als sie statt Gold und Edelsteinen nur einige Schriftrollen enthält. Plötzlich sieht er sich von seinen alten Diebeskameraden umzingelt, und er weiß, dass sie ihn töten werden. Er wählt den Freitod und stürzt sich vom Berg in die Tiefe – die Satteltasche nimmt er mit sich. Eine junge Braut, gemeinsam mit einer Pilgerkarawane auf dem Weg von Mekka nach Medina, wo ihr zukünftiger Ehemann auf sie wartet, sieht den Dieb die Felsen hinabstürzen. Doch für sie, die schon in ihrer Heimat im persischen Grenzland von Engelsvisionen heimgesucht wurde, ist es ein Engel, der vom Himmel fällt. Sie lässt nach dem Engel suchen und hält schließlich die Satteltasche in Händen. Sie glaubt, in den Schriftrollen werde der neue Erlöser der Menschheit angekündigt. So lässt sie die Karawane stoppen, schlägt ihr Brautzelt auf und harrt geduldig seiner, um sich ihm ganz hinzugeben – doch ein ganz anderer wird ihr Zelt betreten: der Hauptmann der Räuberbande… Neun Menschen, die in der Wüste auf der Reise sind: der Dieb und die Braut, der Räuberhauptmann und der Geldwechsler, die Sklavin und der Pilger, der Mullah und der Derwisch. Und dann ist da der Leichnam des reichen Kaufmanns, den die Karawane zu seiner letzten Ruhestätte bringen soll. Sie alle kommen innerhalb eines Tages mit der Satteltasche in Berührung. Was hat es auf sich mit der geheimnisvollen Satteltasche, die das Leben der Menschen verändert und ihre Schicksale miteinander verbindet, obwohl sie aus ganz verschiedenen gesellschaftlichen, religiösen und ethnischen Gruppen stammen? In den Kapiteln des Romans werden die Ereignisse um die Satteltasche immer wieder aufs Neue erzählt, jeweils aus der Sicht einer der neun Figuren. Wie ein wunderbarer Reigen greifen dabei die Geschichten ineinander, werden verwoben zu einem farbenprächtigen orientalischen Teppich. Mit ihrer Sprache, die klar ist und doch zugleich an alte Sagen und Mythen erinnert, beschwört die Autorin Gerüche und Farben der Wüste und entführt den Leser in eine Welt voller Magie und Geheimnis. Mit ihrer Fabel von der ewigen Suche der Menschen nach dem Sinn des Lebens, vom ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens hat Bahiyyi Nakhjavani einen außergewöhnlichen Roman geschaffen, dessen Atmosphäre und Intensität zutiefst berührt.Bahiyyih Nakhjavani stammt aus dem Iran und hat in Amerika studiert. Viele Jahre verbrachte sie in Belgien, wo sie europäische und amerikanische Literatur unterrichtete. Heute lebt und arbeitet die Autorin in England und Frankreich.Das ist der Amazon-Text. Ich möchte nur hinzufügen, dass mir kein Buch so viel lesefreude gemacht hat wie „Die Satteltasche“ |
Ibrahim Aslan Der Ibis Lenos Verlag ISBN: 3857873280 |
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Neue Zürcher Zeitung Die Agonie der Revolution Ibrahim Aslans virtuoses ägyptisches Panoptikum Der Tag beginnt. Ein alter Mann ist tot. Die Freunde rüsten zur Trauerfeier. Es ist Winter. Kairo, 18. Januar 1977. Ein Tag wie jeder andere, ein ganz besonderer Tag. Wie einfach, wie trügerisch das beginnt. Ein Junge kehrt heim vom Fischen, die Männer treffen sich im Café, die Nachrichten machen die Runde. Unter der Hand auch die vom zu erwartenden Untergang des Cafés. Das wäre der Anfang vom Ende. Aber wer will schon zugeben, dass sich das Leben ändert? Also Alltag, nichts als Alltag. Kurze Sätze über kleine Leute, Menschen, wie Ibrahim Aslan einer war, bevor ihn seine Erzählungen und dann dieser Roman berühmt machten. Im Mittelpunkt kein Einzelner, sondern ein Viertel: Imbâba, das Leben im Kollektiv rund um den Kit-Kat-Platz. Der Blick pickt sich einen heraus, verfolgt ihn ein paar Schritte bis zum heimlichen Rendez-vous mit Fatima, von der alle Männer träumen, kehrt zurück zu einem anderen, der sich in seine Zeitung vertieft und danach vom erstandenen Kalbskopf nur noch ein Ohr wiederfindet, eine burleske Szene jagt die andere, bis uns das Treiben von zwei Dutzend Figuren über den Kopf zu wachsen droht. Um sich eben dann zu verschränken – weil das Zusammenleben äusserst eng ist, weil jeder von jedem abhängt, und zwar auf Gedeih und Verderb. Jetzt zieht die Spannung sachte an, nun beginnt das virtuose Enthüllungsspiel des Autors, Abgründe tun sich auf hinter einer Fassade von heiler Welt. Aslan ist kein Sozialromantiker, weil er die Welt kennt, von der er schreibt: Die traditionelle Quartiergemeinschaft wird immer schon von sozialökonomischen Gegensätzen zerrissen, die folkloristische Zeitlosigkeit des vermeintlichen Alltags ist pure Augenwischerei. Nur dass der Autor mit keiner Silbe als Besserwisser auftritt. Was zählt, sind die Perspektiven der Figuren, das Beobachten wird zur polyphonen Selbstbeobachtung und damit Selbstenthüllung des Viertels. Das ist es, was Aslan gross macht. Wortkarg bis zur Selbstauslöschung die Dinge für sich sprechen zu lassen, die Menschen im Ton der Strasse, das war, nach den rhetorischen Kaskaden eines Nagib Machfus, in den sechziger Jahren eine Revolution. Eine Beschränkung auf das Sichtbare, wie das Nachwort behauptet, war es mitnichten: Die zornigen Selbstgespräche und melancholischen Erinnerungen sind es, die dem Soziogramm Tiefe und die Kraft zu erschüttern verleihen. Wo beginnen? Vielleicht bei Scheich Husni, dem Blinden, der sich als Blindenfänger durchschlägt, sie führt und kassiert, ein Überlebenskünstler? Oder bei der Kit-Kat-Clique, den ehrbaren Händlern und Handwerkern, die alle Nächte im «Loch» des Friseurs Haschisch rauchten? Oder beim Wachtmeister, der keiner mehr ist, weil er mitrauchte? Jetzt verkauft er seinen Kumpels vorm Café Zigaretten, ein Absteiger, den man mit verbrämten Almosen auffängt . . . Oder eben doch bei den Besitzverhältnissen? Das Café ist ja weit mehr als der Treff für mehr oder weniger glückliche Müssiggänger, die Jungs, die keine Arbeit suchen, den Ex-Feinbäcker, der entdeckt hat, wie man mit dem blossen Verkauf subventionierten Mehls Gewinn macht. Das Café ist der Trumpf in einer spekulativen Pokerpartie: Der Gemüsehändler Subhi, der Glückspilz und Aufsteiger, will sich das Haus und das ganze Viertel unter den Nagel reissen, Scheich Husni hat es ganz einfach verkifft, der widerspenstige Pächter wird durch einen Messerstich zur Räson gebracht. Kairo boomt im Baufieber, die Tage des alten Imbâba sind gezählt. Dies ist, natürlich, der grosse Roman zu Sadats berühmt-berüchtigter Politik der wirtschaftlichen und politischen «Öffnung» seit 1974, der Korrekturrevolution zu Abdel Nassers sozialistischer Revolution. Und darum spielt «Der Ibis» nicht von ungefähr am 18. Januar 1977: Das war der Tag, an dem das Volk aufstand, die Stadtarmen Kairos nach Preiserhöhungen für subventionierte Lebensmittel die Läden und Hotels stürmten, der Staat mit amerikanischem Kriegsgerät auf die Menschenmassen schoss. Ibrahim Aslan hält sich eisern zurück, beschränkt sich wohlweislich auf die Ereignisse am Kit-Kat-Platz, wo man kaum ein Grollen hört. Von Politik, meint sein wunderbares Alter Ego, der verhinderte Schriftsteller Yûssuf, verstehe er nichts, umso mehr vom Angeln. Da komme es aufs genaue Beobachten an . . . Das tut Aslan und erfasst die Geschehnisse darum weit tiefer als jede Reportage, die sich mit dem Spektakulären abgibt, dem «historischen» Tag. Ganz abgesehen davon spitzen sich die Dinge jetzt auch im Viertel zu: In einem mitreissenden Crescendo verkündet der Älteste auf der Trauerfeier per Lautsprecher die getuschelte Wahrheit, den vollendeten Schacher, das Ende des Cafés – und blickt zurück in die Geschichte. Alles war Raub und Dieberei von Anfang an, der längst abgerissene Kit-Kat-Club der kolonialen High Society und das von seinem Baumaterial abgezweigte Café der Kolonialisierten. «Der Ibis» nimmt Abschied von einer Epoche, den Träumen der sozialistischen Revolution von einer gerechten Gesellschaft. Leise treten die Figuren ab in den Winterregen, betrunken, traurig, verwundet, weil keiner mehr der Alte ist und der Fluss eine dreckige Brühe. Nur einer, der unglückliche Wirt des Cafés, der Ärmste, den keiner mehr braucht – er wird von einem Augenblick zum andern zum Mörder an einem Sündenbock. Das war eine nüchterne Prognose. Der gewaltige Umbruch in der arabischen Welt machte sie vielfach wahr. Ludwig Ammann |
Edwar al-Charat Safranerde Taschenbuch – 259 Seiten – Lenos Verlag, Basel Erscheinungsdatum: 1996 ISBN: 3857876360 |
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Text von Amazon Kurzbeschreibung Edwar al-Charrat, geboren 1926 in Alexandria. Studium der Rechtswissenschaft. Verschiedene Tätigkeiten, u.a. als Journalist und Sekretär in afro-asiatischen Schriftstellerorganisationen. Lebt als Schriftsteller, Kritiker, Übersetzer und Herausgeber in Kairo. Sein literarisches Werk umfaßt mehrere Romane und Kurzgeschichtensammlungen. In ‚Safranerde‘ erzählt Edwar al-Charrat, einer der Begründer der modernen ägyptischen Literatur, die Geschichte der Kindheit und Jugend eines koptischen Jungen im kosmopolitischen Alexandria der dreißiger und vierziger Jahre. Fast ein „MUSS“ für alle Arabophilen …. |
Tahar Ben Jelloun Tag der Stille in Tanger Taschenbuch – 90 Seiten – Rowohlt TB-V., Rnb. Erscheinungsdatum: 1991 ISBN: 3499128233 |
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Ein ruhiges stimmungsvolle Buch. Ein alter Mann liegt in Tanger auf seinem Bett und wartet auf den Tod. An einem einzigen Tag lebt er noch einmal sein Leben |
Fadia Faqir Wie Säulen aus Salz.Taschenbuch – 324 Seiten – Lübbe, Berg.-Gladb. ISBN: 3404920503 |
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Text von Amzon: Ein Dorf in Jordanien. Der heiße Wind, erfüllt vom Salzduft des Toten Meeres, weht um das Lehmhaus, in dem Maha mit ihrem Ehemann Harb wohnt. Maha ist glücklich – bis Harb plötzlich stirbt. Nun, als Witwe, wird von ihr erwartet, daß sie sich den Wünschen ihres Bruders beugt. Ähnliches muß Um Saad, eine geachtete Bürgerin in Amman, erleben, als ihr Mann eine Jüngere ins Haus bringt. Aber beide Frauen fügen sich nicht und verstoßen damit gegen die Gesetze ihrer Welt. Indem sie die Schicksale dieser Frauen erzählt, verleiht Fadia Faqir denen Worte, die bis heute in ihrem Lande keine Stimme haben.Meine Meinung: gut zu lesen … |
Nagib Machfuz Die Kinder unseres Viertels Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293200508 |
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Die Menschheitsgeschichte und die Weltreligionen in einem Buch … Ein Aufruf zu Toleranz. Kein leichter Stoff; aber Eines seines Besten … besonders im arabischen (islamischen) Raum sehr umstritten. Es ist eins von den Büchern, die ich liebe. |
Nagib Machfuz Die Midaq-Gasse Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293200087 |
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Ein kleiner Mikrokosmos in der kleines Gasse. Die Geschichte von kleinen Leuten und ihren nicht kleinen Leidenschaften. Wunderbar zu lesen. Ein muß, für jeden Ägyptenfreund. |
Nagib Machfuz Zwischen den Palästen Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293200656 |
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DIE arabische Familiensage … vergleichbar mit den „Buddenbocks“ oder der „Forsyte Saga“. Abd al-Gawwad ist das Oberhaupt und Herrscher der Familien. Zuhause der gnadenlose Patriarch – bei seinen Freunden der geistreiche und Unterhalter und kulturell Beflissene. Ein Spektrum der Leidenschaften und Hoffnungen … absolut lesenswert !!!! Zwischen den Palästen ist Band 1 diese Familientriologie. Fans von Sekundärliteratur sei das Buch „Gesellschaft in Romanen der fünfziger Jahre“ empfohlen. Von Abd-Allah M. Abu Hasha. Verlag Vera Schmalz Gaulke, 1986 Münster (nicht mehr im Buchhandel erhältlich). |
Nagib Machfuz Palast der Sehnsucht Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293200753 |
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Im zweiten Teil der Triologie spielt Kamal, der jüngste Sohn die Hauptrolle. Alle Härten des Erwachsenwerdens bekommt er zu spüren. Vater und sein Bruder Jasin buhlen um die Liebe derselben Frau, die aber geachtet und geheiratet werden will. |
Nagib Machfuz Zuckergäßchen Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 329320080X |
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Und der letzte Teil der Trilogie. Die Familie zerfällt vor dem Hintergung des 2. Weltkrieges. Zwar hat das Buch nicht mehr die Kraft der ersten beiden Bände aber es ist immer noch lesenswert und gehört in den Zusammenhang der ersten beiden Bände. |
Radubis von Nagib MachfusUnionsverlag; Auflage: 1 (Juli 2006) ISBN: 3293003656 |
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Verlagstext: Die schöne Kurtisane Radubis, von der schon Herodot berichtete, wird in Nagib Machfus’ Roman zur zentralen Figur in einem groß angelegten Panorama des alten Ägypten.
Die goldene Sandale, die ein Adler vor dem Pharao zu Boden fallen lässt, verwirrt ihn. Ob die Besitzerin so schön und elegant ist wie ihr Schuh? Die Sandale gehört keiner geringeren als der Kurtisane Radubis, deren weißer Palast auf einer Insel im Nil den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens bildet. Meine Meinung: Ein handwerklich gut geschriebenes Buch von Nagib Machfus aus der Zeit, als er sich mit dem pharaonischen Ägypten befasste siehe auch sein Buch „Echnaton“). Radubis erschienen im Original recht früh 1943 und ist trotzdem noch lesenswert, wenn auch nicht qualitativ vergleichbar mit seinen späteren Büchern. |
Celil Oker Schnee am Bosporus Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293201814 |
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Text von Amazon: Kurzbeschreibung In seinen besseren Tagen war Remzi Ünal Pilot bei der Luftwaffe und bei Turkish Airlines. Seit er dort rausgeflogen ist, sorgt sein Job als Privatdetektiv fürs nötige Kleingeld. Das ist aber ein Beruf, den es in der Türkei noch gar nicht so richtig gibt. Nicht nur seine Klienten, auch er selbst hat allen Grund, der Polizei aus dem Wege zu gehen. Dass er bei seinem ersten großen Fall nicht nur einen ausgerissenen Studenten finden soll, wird ihm schmerzhaft klar, als er über eine Leiche stolpert, seltsame Päckchen hin- und hertransportieren soll und plötzlich seine Aikido-Kenntnisse dringend braucht. Er lernt die verborgenen Seiten von Istanbul kennen. „Schnee am Bosporus“ wird in der Türkei verfilmt. Über den Autor Celil Oker, geboren 1952 in Kayseri, besuchte die Amerikanische Mittelschule in Talas bei Kayseri, dann das Amerikanische Gymnasium in Tarsus. Von 1971 bis 1979 studierte er Englische Sprache und Literatur an der Bosporus-Universität in Istanbul. Bis 1983 verschiedene Tätigkeiten als Journalist, Übersetzer und Verfasser verschiedener Artikel der Enzyklopädie Berühmte Persönlichkeiten in der Türkei und in der Welt. Ab 1984 auch als Werbetexter tätig. Nach Mitarbeit in den Werbeagenturen Markom und Merkez Ajans gründete er 1987 mit Kollegen die Agentur Reklamcilik. Daneben war er weiterhin als Textautor für verschiedene Werbezeitschriften tätig. An der Fakultät für Kommunikation der privaten Hochschule Istanbul Bilgi Üniversitesi unterrichtet er das Fach Werbetexten. Anfang 1980 erschienen in der Zeitschrift Yarin einige seiner Kurzgeschichten. Er hat diese Linie der E-Literatur dann allerdings nicht weiter verfolgt. Celil Oker ist verheiratet und Vater zweier Söhne.Ich meine: Das Buch ist Spannend und einfach gute Unterhaltung … |
Celil Oker Foul am Bosporuss Taschenbuch aus dem Unionsverlag ISBN: 3293201814 |
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Text von Amzon Der eine braucht die Werbung, der andere hat eine fußballverrückte Frau. Zwei Textilmagnaten aus Istanbul halten sich Fußballclubs, bei denen es allerdings kriselt. Der Abstieg steht bevor. Remzi Ünal soll eigentlich nur verhindern, dass die Spieler verkauft werden. Und dann läuft die Angelegenheit schwer aus dem Ruder. Auch im zweiten Fall für Remzi Ünal zeichnet Celil Oker wieder ein genaues Bild der Metropole am Bosporus auf der Höhe der Zeit. Ich meine: Wer den ersten Teil gelesen hat sollte auch den 2. Teil lesen ….. |
Yasmina Khadra Morituri Haymon Vlg., Innsbruck (1999) |
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Ein Superkrimi (der erste einer Triologie) aus Algerien …. Rezessionstext Amaon: „Blutüberströmt liegt der Horizont da und bringt durch einen Kaiserschnitt einen Tag zur Welt, für den sich die Mühe letztlich nicht gelohnt haben wird.“ Nicht gerade optimistisch beginnt eine der merkwürdigsten und interessantesten Krimi-Neuerscheinungen dieses Herbstes. Morituri nennt die algerische Schriftstellerin Yasmina Khadra ihren Roman und todgeweiht sind ihre Helden wirklich, die um ein Mindestmaß an Toleranz und Gerechtigkeit kämpfen. Bürgerkrieg in Algerien. Die Wahlen, aus denen die Islamische Heilsfront FIS als Sieger hervorgegangen wäre, werden annulliert. Radikale islamische Kämpfer überziehen das Land mit Terroranschlägen gegen liberale Künstler und Intellektuelle und nicht zuletzt gegen eine wehrlose Landbevölkerung. In dieser Atmosphäre von Haß und Gewalt kämpft Kommissar Llob den Kampf eines Don Quichote um die Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung in Algier. Nicht, daß Llob ein pedantischer Beamter wäre, ein Gerechtigkeitsfanatiker. Er neigt zu einem abgeschwächten Zynismus, hat sein Temperament zumeist in der Gewalt, liebt illusionslos seine Heimatstadt, seine Kollegen, seine Familie. Doch immer wieder muß er Freunde, Kollegen und bewunderte Menschen gewaltsam sterben sehen, ohne helfen oder aufklären zu können. Eines Tages wird Llob von Ghoul Malek, einer mächtigen und gefürchteten „Grauen Eminenz“ in Algier, mit der Suche nach dessen verschwundener Tochter beauftragt. Die Nachforschungen führen ihn mitten hinein in einen undurchdringlichen Filz von Politik, Terror und Verbrechen, bei dem jeder seinen persönlichen Reibach machen möchte.Kommissar Llob ist neu. Ein glaubwürdiger Charakter mit allen Fehlern und Vorzügen, die eine überzeugende Figur braucht, humorvoll und sarkastisch. Ein ungewöhnlicher Held in einem außergewöhnlichen Buch. Yasmina Khadra ist ein hochaktueller und ungewöhnlich fesselnder Polit- und Polizei-Thriller zu den Ereignissen in ihrem Heimatland gelungen. Man kann nur hoffen, bald von dieser kritischen Autorin noch mehr zu hören und zu lesen. Eigentlich brauchte man es nicht eigens zu betonen: Yasmina Khadra schreibt unter Pseudonym. –Ulrich DeurerKurzbeschreibungCommissaire Llob, ein integrer Polizeibeamter in Algier, kämpft gegen Verbrecher und ihre Hintermänner. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Serie von Morden an Intellektuellen. Sie ist für die Autorin der Anlass, die Situation ihrer Heimat zwischen Bürgerkrieg, Korruption, Unterdrückung, Angst und Terror zu schildern und – ausgehend von der Gegenwart – die Wurzeln des Übels zur Sprache zu bringen, die in der jüngsten Vergangenheit liegen.Würde sie nicht unter einem Pseudonym schreiben, gehörte sie wohl selbst zu den Morituri, den Todgeweihten: Yasmina Khadra – bzw. ihr männliches alter ego Commissaire Llob, der ebenfalls Kriminalromane schreibt – zögert nämlich nicht, die Drahtzieher von Verbrechen selbst in höchsten Kreisen zu suchen. Seine Hauptgegner sind jene „Kriegsgewinnler“, die in schwer bewachten Luxusvillen rauschende Feste feiern und Macht und Kapital unter sich aufteilen, während in anderen Vierteln Algiers soziale Missstände die Einwohner zu Verbrechern werden lassen. Damit nimmt die Autorin Abstand von jener Schwarz-Weiß-Malerei, die allein islamische Fundamentalisten als Schuldige des Bürgerkriegs ortet. Khadras Erzählstil ist knapp, der Text manchmal fast eine comicartige Persiflage der Grausamkeiten, an anderen läßt er die kaum vorstellbare Wirklichkeit unbarmherzig hereinbrechen. Die Einbeziehung politisch-historischer Fakten sowie die Schilderungen von Volkscharakter und Landschaft verstärken den Eindruck, dass hier nicht ein fiktiver Krimi vorliegt, sondern ein Zeitzeugnis und Augenzeugenbericht.Yasmina Khadra (Pseudonym) ist Schriftstellerin und lebt in Algier. Sie erfand die Figur des Commissaire Llob, den Helden von fünf Kriminalromanen, deren letzte drei in Frankreich herauskamen und eine Einheit bilden, eine Trilogie zum Thema Bürgerkrieg und seiner Hintergründe. Vorher und nachher veröffentlichte sie weitere Romane. Zur Trilogie, die mit Morituri beginnt, schreibt Yasmina Khadra: „Die Trilogie will eine möglichst getreue Analyse der Tragödie sein, die mein Land erschüttert.“Autorenporträt: Yasmina Khadra (Pseudonym) ist Schriftstellerin und lebt in Algier. Sie erfand die Figur des Commissaire Llob, den Helden von fünf Kriminalromanen, deren letzte drei in Frankreich herauskamen und eine Einheit bilden, eine Trilogie zum Thema Bürgerkrieg und seiner Hintergründe. Vorher und nachher veröffentlichte sie weitere Romane. Zur Trilogie, die mit Morituri beginnt, schreibt Yasmina Khadra: „Die Trilogie will eine möglichst getreue Analyse der Tragödie sein, die mein Land erschüttertIch meine: Beste Unterhaltung. |
Yasmina Khadra Doppelweiss Haymon Vlg., Innsbruck (2000) |
Yasmina Khadra Herbst der Chimären Haymon Vlg., Innsbruck (2001) |
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Auch Band 2 und 3 der Trilogie haben nichts an Spannung verloren. |
Esmahan Aykol Bakschisch Diogenes Erscheinungsdatum: Juli 2004 ISBN: 3257064438 |
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Eines Amazone-Kunden-Rezensent zu »Bakschisch« Ein neuer Fall für die Krimibuchhändlerin Kati Hirschel. Da sie selbst unter Mordverdacht gerät, macht sie sich selbst an die Aufklärung des Falles und die Verdächtigen sitzen auch in den höchsten Stellen der Stadt. Wie schon im ersten Buch gibt es viel Türkei Feeling, Liebe, Katis Probleme als Deutsche in der Türkei und einige Rätselhafte Morde. Es macht spaß, aber der Schluss hinkt ein wenig. Ansonsten aber eine nette, unterhaltsame Lektüre. |
Die Reise des Ibn Fattuma von Nagib Machfus, Doris KiliasGebundene Ausgabe – Unionsverlag Erscheinungsdatum: Juli 2004 ISBN: 3293003370 |
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Verlagstext Unionsverla:
Eine abenteuerliche Reise zum Ende der Welt und eine Reise zum eigenen Selbst. Machfus nimmt sich die großen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien. Als Junge träumte Ibn Fattuma davon, es den großen Reisenden gleichzutun und die ganze Welt zu erforschen. Als Erster wollte er bis zum sagenumwobenen Gaballand vordringen, von dem niemand genau weiß, wo es liegt. Den erwachsen gewordenen Ibn Fattuma treiben schließlich nicht die Abenteuer- und Entdeckerlust in die Welt hinaus, sondern Liebeskummer. Er schließt sich einer Handelskarawane an und hofft, auf dem langen Weg durch die Wüste seine Enttäuschung zu vergessen. Doch die Reise durch fremde, heidnische Länder mit ihren unbekannten Sitten und Gebräuchen wird immer mehr zu einer Begegnung mit sich selbst und führt ihn zu den Grundfragen des Seins. Meine Meinung: Ok jeder, der mich kennt, weiß wie sehr ich Machfus verehre … also erwartet an dieser Stelle keine objektive Bewertung 🙂 … Wieder ein Meisterwerk der arabischen Literatur. Zu den Autoren: Nagib Machfus |
Das schwarze Buch von Orhan PamukBroschiert – Fischer (Tb.), Frankfurt Erscheinungsdatum: Oktober 1997 ISBN: 3596129923 |
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Rezensionen Amazon:Ein Mann auf der Suche nach der geliebten, grundlos verschwundenen Frau. Auch ihr Halbbruder ist unauffindbar, dessen Zeitungskolumnen erscheinen jedoch weiterhin. Ein geheimnisvoller Hinweis? Tagelang streift Galip, Orhan Pamuks Held, durch die schillernde Ober- und Unterwelt Istanbuls, begegnet Zuhältern, Derwischen, Betrügern. Orlan Pamuk hat mit dem „Schwarzen Buch“ einen labyrinthischen, vielschichtigen und vieldeutigen Roman geschrieben, der an Erfindungsgabe und Farbigkeit seinesgleichen sucht. Er ist Kriminalroman und mystisches Traktat, Märchen und Alltagsgeschichte und nicht zuletzt das schillernde Porträt einer Stadt, die seit Jahrhunderten die Phantasie beschäftigt.“Die Stadt Istanbul hat ihren Meister gefunden, wie einst Dublin in James Joyce, Prag in Franz Kafka.“ (Stuttgarter Zeitung) REASON: review already existsDer Verlag über das Buch Ein Mann auf der Suche nach der geliebten, grundlos verschwundenen Frau. Auch ihr Halbbruder ist unauffindbar, dessen Zeitungskolumnen erscheinen jedoch weiterhin. Ein geheimnisvoller Hinweis? Tagelang streift Galip, Orhan Pamuks Held, durch die schillernde Ober- und Unterwelt Istanbuls, begegnet Zuhältern, Derwischen, Betrügern. Pamuks Roman und Kriminalgeschichte ist wie die Stadt am Bosporus voller Labyrinthe, alles wird symbolisch. Suchend ergründet Galip die Mysterien der Stadt und der eigenen Vergangenheit. »Die Stadt Istanbul hat ihren Meister gefunden, wie einst Dublin in James Joyce, Prag in Franz Kafka.« STUTTGARTER ZEITUNGÜber den Autor Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane erhielt er 1990 den Independent Foreign Fiction Award und 1991 den Prix de la découverte européene. Pamuk lebt in Istanbul. |
Istanbul von Orhan PamukSprache: Englisch Broschiert – Faber and Faber Erscheinungsdatum: April 2005 ISBN: 0571227538 |
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Rezension von:http://www.complete-review.com/reviews/pamuko/istanbul.htm Review Consensus: Not quite a consensus, but most very impressedFrom the Reviews:“The overall effect of Istanbul is like being in the melancholy company of a learned, egotistical uncle, who takes you on a slow tour of his photo albums in twilight. This uncle has perfect recall for details, but his memory is almost entirely visual (…) Fans of Pamuk’s fiction will be grateful for this book; travellers familiar with Istanbul will be stimulated; those unfamiliar with either may well be wearied.“ – David Flusfeder, Daily Telegraph“(A) fascinating read it is too for anyone who has even the slightest acquaintance with this fabled bridge between east and west. (…) Read this book then for its internal symmetries, not for its verisimilitude.“ – The Economist“Part memoir, part cultural history, the vision of his home city that Pamuk presents in this book is occluded by the mists of reminiscence. He tries to make sense of the contested representations of European travellers and Turkish writers, the changing fortunes of Istanbul, and his own place within it.“ – Alev Adil, The Independent“(A)n engaging if curious grab bag of a book that is partly a memoir and partly a portrait of the place he has lived all his 50 years.“ – Michael Frank, The Los Angeles Times“Part memoir, part history, part brilliant and eclectic encyclopaedia, Pamuk’s Istanbul is also a book about dislocation. (…) For all its brooding introspection — exquisitely conveyed by Maureen Freely’s translation — and its occasional longueurs, it is a long time since I have read a book of such crystalline originality, or one that moved me so much.“ – Katie Hickman, New Statesman“Pamuk is not a sunny memoirist, but neither is he a sunny novelist. In this memoir of his youth, as in the six novels he has set in the city, Istanbul bears only a fleeting resemblance to the smiling and vibrant place many Westerners know from vacationing there. (…) Istanbul is full of byways that lead the reader into Pamuk’s fiction — sometimes with a jolting literalness.“ – Christopher de Bellaigue, The New York Times Book Review“The book is brilliantly constructed, delving into the phenomenological world of the young boy. (…) A master of elegant miniatures, Pamuk writes concisely, piling scene upon scene, and, at one stage, composing a dazzling single sentence a hypnotic two-and-half pages long. He is eloquent, too, in his empathy for his country’s dilemma: Westernisation and Europe or tradition and Islam. (…) Orhan Pamuk has remained faithful to his opulent muse. This quietly instructive and enchanting elegy to a redeemed childhood and to Istanbul itself will bring the world to his feet. It should be read, and reread, simply for joy.“ – Nouritza Matossian, The Observer“In part tales of the city, laden with photographs, in part the portrait of the artist as a young man, it is overall a skillful literary exercise using the personal to map a larger portrait of a society at a crossroads. (…) It’s an erudite memoir, rich in detail and research, though not warm and fuzzy.“ – Sandip Roy, San Francisco Chronicle“This magnificent memoir interweaves the political and the personal: the history of Istanbul with the early years of its most famous living writer. (…) Pamuk’s perception, attention to detail and many quotations from books and newspapers give readers direct insight into the life of a city which he calls ‘so unmanageably varied, so anarchic, so very much stranger than Western cities’.“ – Philip Mansel, The Spectator“In his new book — part childhood memoir, part extended essay on Istanbul life — he describes, with a marvellously painterly eye for detail, what it is that he loves so much about this city. This is not the sort of detail, however, that the Ministry of Culture and Tourism would have in mind. (…) This evocative book succeeds at both its tasks. It is one of the most touching childhood memoirs I have read in a very long time; and it makes me yearn – more than any glossy tourist brochure could possibly do – to be once again in Istanbul.“ – Noel Malcolm, Sunday Telegraph“The tour on offer here, dazzling though it is, is not so much of Istanbul as of Pamuk’s efforts to mould it into a personal vision. His point of departure, and the source of his sense of disorientation, is the difficulty he finds in being modern in a city not only a pale shadow of its former grandeur, but also cut off from its past by the abandonment of Arabic script and an ideological sea change.(…) With its pervasive sense of ennui, its espousal of the idea of art for art’s sake and the image of artist as struggling hero, Istanbul often reads like some strange leftover from post-Romantic nineteenth-century Paris. (…) If this deeply stimulating book has one flaw, it is that the reader (this one at least) never gets a very clear sense of who Pamuk thinks he now is.“ – Nicholas Birch, Times Literary Supplement“(D)elightful, profound, marvelously original“ – Alberto Manguel, The Washington PostPlease note that these ratings solely represent the complete review’s biased interpretation and subjective opinion of the actual reviews and do not claim to accurately reflect or represent the views of the reviewers. Similarly the illustrative quotes chosen here are merely those the complete review subjectively believes represent the tenor and judgment of the review as a whole. We acknowledge (and remind and warn you) that they may, in fact, be entirely unrepresentative of the actual reviews by any other measure.The complete review’s Review:Orhan Pamuk’s Istanbul is a memoir, but — as the title suggests — the city itself figures as centrally as the author. It is not so much that Istanbul made Pamuk (though he does go so far as to say it did), but it is an integral part of who he became and is. Explaining and describing his hometown allows Pamuk to describe himself, using it as a reflection of his character, outlook, even personality.Istanbul and Pamuk are completely intertwined in this memoir. Pamuk proceeds more or less chronologically, from his earliest childhood until his university days, culminating in his decision to become a writer, all the while always situating almost everything that happens against the backdrop of Istanbul. It is not a single, static locale; indeed, Pamuk’s Istanbul is ever shifting and changing, not least because Orhan and his family seem to be constantly moving from apartment to apartment (or Orhan is temporarily taken in by some relative or another), but also because Orhan constantly explores and traverses the city.The chapters focus on specific events or aspects of Istanbul, neatly tying together city-history and autobiography, whether he’s writing ‚Melling’s Bosphorus Landscapes‘ or ‚On the Ships That Passed Through the Bosphorus, Famous Fires, Moving House, and Other Disasters‘ or ‚Flaubert in Istanbul‘ or ‚First Love‘. Concerned more with how Istanbul is and has been perceived — both by outsiders (Westerners such as Melling, Flaubert, Nerval, etc.) and locals — than, for the most part, actual history, Pamuk revels in the slightly decrepit state of the city and its very distant grandeur. He devotes a chapter to trying to explain the local type of melancholy, hüzün, which, of course, he feels intensely (and already did as a child), a sort of fin-de-siècle nostalgia of a city whose glory-days are irretrievably lost — and yet remains incredibly vibrant (just not in the way it once was …).Part tour-guide, part history teacher, and always raconteur, Pamuk speeds the reader through what seems like every last nook and cranny in town, though in fact his focus remains largely on the old and lost (or in-the-process-of-getting-lost) and he ignores much of the real city. It’s a dizzying expedition, not helped by the absence of any map to help orient oneself. On the other hand, the book is richly illustrated — 206 photographs ! — and the pictures are often splendid: fabulous structures, scenes much like those he describes, and a fair number of family snapshots that all nicely complement the text.
Fast-moving too is the somewhat shadowy and frequently shifting family around him: parents who frequently fight and often leave Orhan in the care of others, a brother with whom he has an antagonistic relationship (yet who he misses terribly when the brother goes to study in America), a vast number of other relatives, and a variety of servants. Orhan is the centre of the memoir, and only rarely do the others come into focus for more than a few pages — and yet it’s realistic enough, that the very self-absorbed child would remain largely oblivious to how exactly dad was once again losing more of the family fortune, etc. The mixing of personal and city experience occasionally works very well, as in the description of Resat Ekrem Koçu’s Istanbul Encyclopdedia, though elsewhere the two don’t always meet as neatly. Ultimately, the ambition of mixing city-portrait and autobiography was perhaps just a bit too great: each is, in part, fascinating, but the connexions aren’t compelling enough throughout to fully justify such a two-track narrative (with the tracks so very close together). Istanbul does impressively convey what a place can mean in a person’s life, and also offers an interesting personal story of a boy becoming an artist (a writer, via the detour of painting), and it is an interesting take on this particular city — but too many gaps remain, both regarding Pamuk and Istanbul. Enjoyable, if not entirely satisfying. |
Der Sultan von Palermo von Tariq Ali, Ursula Pesch, Karin SchulerDiederichs Erscheinungsdatum: August 2005 ISBN: 3720526372 |
Drachenläufer von Khaled Hosseini, Angelika Naujokat, Michael Windgassen Bvt Berliner Taschenbuch Verlag Erscheinungsdatum: November 2004 Auflage: 1 ISBN: 383330149X |
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Kurzbeschreibung Amazon:Im Jahr 1975 ist Amir zwölf Jahre alt. Um seinem Vater seine Stärke zu beweisen, will er unbedingt bei einem Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen. Dazu braucht er Hassans Hilfe. Hassan ist sein bester Freund. Obwohl sein Vater der Diener von Amirs Vater ist, hat die innige Freundschaft der Jungen allen Herausforderungen standgehalten. Bis zum Ende dieses erfolgreichen Wettkampfes, als Amir sie auf schreckliche Weise verrät. Die dramatische Geschichte einer Freundschaft, eine Geschichte von Liebe und Verrat, Trennung und Wiedergutmachung vor dem Hintergrund der jüngsten Vergangenheit Afghanistans.Über den Autor Khaled Hosseini wurde 1965 in der afghanischen Hauptstadt Kabul geboren. Sein Vater war Diplomat, seine Mutter unterrichtete Persisch und Geschichte an einer Highschool. Khaled Hosseini ist das älteste von fünf Kindern. Von 1970 bis 1973 lebte die Familie in Teheran. 1976, drei Jahre vor der sowjetischen Invasion, zog sie nach Paris, wo der Vater einen Posten in der afghanischen Botschaft bekam. Ursprünglich sollte die Familie nach vier Jahren nach Kabul zurückkehren. Die veränderte politische Lage veranlasste sie jedoch, in den USA politisches Asyl zu beantragen. Dies wurde den Hosseinis 1980 gewährt. Die Familie ließ sich im kalifornischen San José nieder. Dort lebte sie einige Zeit von staatlicher Unterstützung, weil sie ihren Besitz in Afghanistan verloren hatte. Khaled Hosseini studierte zunächst an der Santa Clara University Biologie, später in San Diego Medizin. 1993 machte er seinen Abschluss. Seit 1996 arbeitet Hosseini als Internist. Khaled Hosseini hatte sich schon als Kind für Literatur interessiert und auch selbst geschrieben. „Drachenläufer“ ist sein erster, viel beachteter Roman. Für dieses Buch hat er Anleihen aus der eigenen Biografie genommen. Wie sein Held Amir stammt Hosseini aus der gehobenen Mittelschicht. Im Haus seiner Eltern trifft er einen Mann, der wie Hassan aus dem Volk der Hazara stammt. Dieser Mann ist Koch der Familie – und Analphabet. Hosseini bringt ihm Lesen und Schreiben bei. Bis Ende 2005 hat Hosseini seine Tätigkeit als Arzt unterbrochen, um an seinem zweiten Buch schreiben zu können. Die Handlung spielt, wie im „Drachenläufer“, in Afghanistan. Khaled Hosseini ist verheiratet und hat zwei Kinder.Kabul in den 70er Jahren. Noch ahnt niemand in der afghanischen Hauptstadt etwas von der Invasion der sowjetischen Armee und der darauffolgenden Herrschaft der Taliban. Noch ist alles friedlich. Wir lernen Hassan und Amir kennen. Sie sind Milchbrüder und wachsen gemeinsam auf, scheinbar in Freundschaft verbunden. Doch der strenge Ehrenkodex der afghanischen Gesellschaft sorgt dafür, daß die beiden Knaben – selbst im westlich orientierten und liberalen Kabul – in Schranken verwiesen werden, die sie ihrer jeweiligen ethnischen Herkunft verdanken.Amir ist der Sohn eines wohlhabenden paschtunischen Kaufmanns und Hassan ist der Sohn dessen Dieners. Er ist an seinen chinesischen Augen leicht als Angehöriger der Hazara zu erkennen. Diese ethnische Minderheit steht auf der untersten Stufe der sozialen Leiter Afganistans. In Hassan hat Amir also einen Freund, der gleichzeitig sein Diener ist; das birgt Konfliktstoff. Wie alle Afghanen haben auch Hassan und Amir eine große Vorliebe für Drachenkämpfe. Bei dieser Art Nationalsport geht es darum, seinen Drachen am längsten in der Luft zu halten und den Drachen des Zweitplatzierten zu erlaufen, wenn er vom Himmel wieder auf den Boden stürzt. Hassan ist in dieser Disziplin ungeschlagener Champion, denn mit sicherem Auge sieht er schnell, wo der gegnerische Drache herunterkommt und ist immer zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Er setzt sein ganzes Können und Geschick ein, damit Amir den Drachenwettbewerb immer als Gewinner verläßt und sich somit des Stolzes seines Vaters sicher sein kann. Doch eines Tages kommt es bei einem der Wettkämpfe zu einem folgenschweren Zwischenfall. Hassan hat wie immer den gegnerischen Drachen erfolgreich erlaufen, wird danach aber von dem stadtbekannten Sadisten Assaf verprügelt und vergewaltigt. Amir beobachtet das zwar, greift aber nicht ein. Sein Freund Hassan hätte umgekehrt Amir sofort beigestanden, der Ehrenkodex hätte es so verlangt. Von diesem Tag an ist ihr Verhältnis zueinander nicht mehr wie früher.Diese Konstellation allein hätte ausreichend Stoff für eine große Geschichte von Freundschaft und Verrat geboten. Im Fall von Khaled Hosseinis „Drachenläufer“ kommt aber, gewissermaßen als Meta-Ebene, noch die jüngere Geschichte Afghanistans hinzu. Als die sowjetischen Truppen in Afghanistan einmarschieren, fliehen Amir und sein Vater zunächst nach Pakistan, um anschließend nach Amerika ins Exil zu gehen. Dort gehören plötzlich sie selbst als arabische Einwanderer zur untersten Schicht und zu den Gedemütigten. Halt finden sie in der Literatur ihrer alten Heimat, vor allem in einer Geschichte aus dem großen iranischen Epos „Schah-name“, in der ein Vater während einer Schlacht aus Unwissenheit seinen Sohn tötet. Nichtwissen und Unkenntnis der Wahrheit, das ist das große Leitmotiv auch von „Drachenläufer“. Erst in der Mitte seines Romans beginnt Khaled Hosseini damit, viele seiner Erzählfäden, die bis dahin kunstvoll gesponnen, aber scheinbar doch unverbunden ausgebreitet wurden, zu verknüpfen.Viele Jahre nach seiner Flucht erhält Amir ein geheimnisvolles Lebenszeichen aus Pakistan. Rahim Khan, ein Freund der Familie, ruft an und sagt: „Du kannst alles wieder gut machen!“ Neugierig begibt sich Amir nach Pakistan, wo ihm Rahim Khan ein großes Geheimnis offenbart, das hier selbstverständlich nicht verraten werden darf. „Ich bin 38 Jahre alt und habe gerade herausgefunden, daß mein ganzes Leben eine einzige verdammte Lüge ist“, muß Amir erkennen. Erst jetzt geht er freiwillig in die Hölle der Taliban nach Kabul. Er erfährt, daß Hassan tot ist, doch einen Sohn hinterlassen hat, der sich wiederum in der Hand Assafs, mittlerweile ein eifriger Helfer des Talibanregimes, befindet. Amir rettet den Jungen und nimmt ihn mit nach Amerika. „Drachenläufer“ endet wenige Monate nach dem 11. September 2001. Wir sehen Suhrab, Hassans Sohn, der bei einer Feier der Exil-Afghanen in den USA zum erstenmal wieder lachen kann. Und zwar in dem Moment, als bunte Drachen munter durch die Lüfte flattern. Auch die Kinder in Kabul gehen wieder den von den Taliban streng verbotenenen Drachenspielen nach – zu hunderten schweben die zerbrechlichen Gebilde aus Papier und Holz wieder am blauen Himmel über der befreiten afghanischen Hauptstadt – ein Zeichen der Hoffnung. Was Khalid Hosseini, der als Mediziner in Kalifornien arbeitet, hier als Debüt vorlegt, ist ein geschickt nach amerikanischem Muster konstruierter Roman mit orientalischen Anklängen. Doch davon merkt der Leser nichts, der, von intensiver Spannung und atemlose Neugier auf den Fortgang der Geschichte getrieben, in diesem Buch einen wahren Pageturner findet; zumindest beim ersten Lektüredurchgang, weshalb ein zweiter dringend empfohlen sei. In erster Linie ist „Drachenläufer“ eine große Parabel über Schuld und Sühne und über die Kunst, zu verzeihen. Doch, weil dieser Roman vor den hochdramatischen Hintergrund der letzten 30 Jahre der afghanischen Geschichte gesetzt wurde, von der wir- Hand aufs Herz – allenfalls Schlagzeilen kennen, bietet das Buch zwischen den Zeilen einen gewaltigen Mehrwert. In vielen Einsprengseln lernen wir ein fremdes und vergessenes Land besser kennen. Sowohl die reiche und reichhaltige Kultur westlicher Prägung vor der sowjetischen Invasion, als auch die tiefe Depression, in die die Taliban das Land stürzten und die immer noch nicht überwunden ist. Am Ende zeichnet Hosseini kein quietschebuntes Happyend á la Hollywood, sondern tupft lediglich zaghafte Zeichen der Hoffnung aufs Papier. Ein großartiger Roman. © Jochen Kienbaum, Berlin – Januar 2004 www.lustauflesen.de |
Kanaken-Gandhi Osman Engin Verlag: Dtv (Dezember 2001) ISBN: 3423204761 |
West-östliches Sofa. Neue Geschichten von Don Osman Osman EnginVerlag: Dtv (Juli 2006) ISBN: 3423209089 |
Don Osman. Neue heimtürkische Geschichten Osman EnginVerlag: Dtv (Mai 2005) ISBN: 342320799X |
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Wer will kann etliche Pressestimmen auf http://www.osmanengin.de/ nachlesen (wenn’s auch auch die Website des Autors ist 🙂 ) – aber ich kann nur eins sagen …. lesen , lesen lesen !!! |
Allah & Eva. Der Islam und die Frauen Betsy UdinkWochenschau-Verlag; Auflage: 1 (November 2006) ISBN: 3899740769 |
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Amazon: Kennt die Journalistin Asli Sevindim die Journalistin Hatice Akyün? Die Frage darf doch wohl erlaubt sein, entstammen doch beide anatolischen Familien, die sich Anfang der 70er-Jahre in Duisburg niederließen. In beiden Chaotenfamilien sind die „Herrschaftsverhältnisse“ klar, eine deutsch radebrechende Mutter schwingt den Kochlöffel, respektive das Familienzepter, während der Vater als brummelnder Ruhepol auf dem Sofa residiert und die Kids dem westlichen Lifestyle frönen. Hatice Akyün betitelt ihr deutsch-türkisches Tagebuch Einmal Hans mit scharfer Soße, nach dem deutschen Wunschheirats-Hansl (den sie noch sucht). Die 33-jährige Asli hat ihn bereits gefunden und zieht nun auch im Buchtitel kulinarisch nach. Eine heimliche literarische Duisburg-Connection? Gut, wenns der Sache dient!Diese „Sache“ könnte lauten: Nicht in allen muslimischen Familien geht es hierzulande so multikulti, ja fast schon laizistisch zu. Bilder von ermordeten jungen Frauen, die von den eigenen Angehörigen förmlich hingerichtet wurden, nur weil sie es wagten, den Kandidaten ihrer Wahl zu heiraten, drängen sich in das muntere Familientohuwabohu. Weder bei Frau Sevindim noch bei Frau Akyün findet diese Problematik nennenswerte Erwähnung — und doch könnten beide, bei aller Leichtgewichtigkeit, einen wichtigen Beitrag dazu leisten, ihren türkischen Schwestern den Weg zur längst fälligen Emanzipation zu ebnen. Ein Aspekt, der den Einfluss ihrer Bücher fast schon wieder gewichtig erscheinen lässt!Asli Sevindim führt uns durch den üblich lustigen Kulturkampf. Deutscher Schweinebauch kämpft da gegen Kebab, türkische Discos gegen bajuwarische Trampelbuden, anatolisch feurige Jungs werden intellektuellen deutschen Sabbeltaschen gegenübergestellt. Auch hier arbeitet das Scherzniveau beider Bücher eng zusammen. Heißen die steifleinenen Deutschen in Akyüns Familie „Hans und Helga“, so kennt man sie bei den Sevindims als „Kartoffeln“, Inbegriff der Blässe und Fadheit. Nach Art eines Jungmädchen-Tagebuchs — ähnlich entzückend ist auch die Aufmachung des Büchleins mit seinen putzigen Karikaturen — werden wir mit viel lautmalerischem Gequieke in den türkisch-deutschen Alltag eingeführt und schließlich zum „Candlelight Döner“ gebeten. Aber bitte, immer light! Dies alles ist amüsant, allein die oben genannten Gründe könnten schwerer wiegen. -–Ravi UngerKurzbeschreibung „Tante Ferya – sehr gläubig – hat sich erzählen lassen, daß Menschen, die Schweinefleisch essen, niemals eifersüchtig sind. Das ist in ihren Augen ein Makel, denn Männer, die nicht eifersüchtig werden, sind keine echten Kerle. Außerdem ist ihr zu Ohren gekommen, daß Menschen, die Schweinefleisch essen, anders riechen. Als ich ihr Stefan vorstelle, versucht sie sofort herauszufinden, ob das zutrifft“ Mit viel Humor und Selbstironie erzählt Asli Sevindim von deutsch-türkischen Befindlichkeiten, von Liebe alla turca – und wie es ist, wenn ihr deutscher Freund die ultimative Schwiegersohnprüfung mit ihrem Vater bestehen muß, den alle nur „Ali, den Barbaren“ nennen…Meine Meinung: Ganz witzig, aber alle Problematiken, die sich aus einem multikulturellem Beziehungen ergeben bleiben außen vor. Vielleicht bin ich empfindlich, aber es stört mich wenn ich pauschal als Kartoffel bezeichnet werde. |
Einmal Hans mit scharfer Soße. Leben in zwei Welten Hatice AkyünGoldmann (Mai 2007) ISBN-10: 3442154391 ISBN-13: 978-3442154395 |
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Amazon.de-Redaktion: Zuschauer der NDR 3-Talkshow erlebten eine Kostprobe ihres Temperaments. Die quirlige junge Frau berichtete von ihrer Leidenschaft, dem Sammeln und Tragen hochhackiger Schuhe und demonstrierte sogleich vor versammelter Runde, wie es sich besonders sexy in ihnen geht. Die Journalistin Hatice Akyün, 1972 mit ihren türkischen Eltern nach Duisburg übergesiedelt, bezeichnet sich inmitten verhärteter Kulturfronten, Kopftuchdiskussionen und bärtig-grimmiger Koranlehrer, ironisch als „Paradebeispiel einer gelungenen Integration“. Wie gelungen, das treibt selbst ihren liberal gesonnenen islamischen Eltern den Schweiß auf die Stirn, wie wir noch erleben werden.Es ist eine helle Freude, dieser selbstironischen Frau zu begegnen, die islamischen Konventionen den Garaus macht, Miniröcke trägt, sich ihres üppigen Dekolletés erfreut — und dennoch ihre türkischen Wurzeln liebt. Ach ja, der merkwürdige Titel: „Hans und Helga“ gelten bei Türken als eine Art deutscher Prototyp. Hans, käsig, klemmig, ein „Brötchenholer“ mit Fahrradhelm. Helga trägt praktisches, flaches Schuhwerk und weiß nichts vom „perfekten Bogen einer gezupften Augenbraue“ (für jede türkische Frau eine Selbstverständlichkeit). Hans und Helga sind politisch korrekt — aber garantiert feuerfrei. Was Hatice nicht daran hindert, einen blonden Hans zu suchen. Allerdings einen, gewürzt mit der scharfen Soße ihrer Heimat!Flott und scharfzüngig werden wir durchs deutsch-türkische Kulturgestrüpp geleitet. Wir erleben eine vielköpfige Patchwork-Familie von beneidenswertem Wir-Gefühl. Zusammengehalten von einem Vater, dessen größte Sorge es ist, seine 35-jährige Tochter endlich unter die Haube zu bringen. Einer Kopftuch tragenden Mutter konservativen Zuschnitts, eine Art Supernanny, die riesige Mahlzeiten zubereitet und ihr Regiment mit eiserner Hand führt. Mit frivolem Ton gibt uns Hatice Kostproben der erotischen Anmachtechnik zweier Nationalitäten. Ihre Schilderung der Vertreibung eines arglosen Heiratskandidaten, den ihr die Eltern während eines Heimaturlaubs in der Türkei präsentierten, gerät zur regelrechten Klamotte. Prekäre Themen wie Islamismus und Zwangsheirat werden nur gestreift. Der Ton bleibt leicht. Hatice Akyün sucht das Verbindende — vielleicht besser so!Ach ja, ein Hans findet sich auch noch ein. Dass der allerdings als Erstes eine Beschneidung über sich ergehen lassen muss, befremdet schon ein wenig. –Ravi UngerKurzbeschreibung 1001 Geschichten aus einem Leben zwischen Berlin und dem Bosporus: Amüsant und pointiert rückt Hatice Akyün den Eigenarten von Türken und Deutschen zu Leibe.“Hans und Helga heißen alle Deutschen bei uns Türken“, schreibt Hatice Akyün, „und jedes Mal, wenn ich in die Türkei fahre, heißt es: ‚Hast du jetzt endlich einen Hans gefunden?‘ Natürlich habe ich ihn noch nicht gefunden. Ein Hans, der galant genug wäre, mir beim ersten Date – wie in der Türkei üblich – die Autotür aufzuhalten, ist mir noch nicht begegnet. Und türkische Männer trauen sich nicht mehr in meine Nähe. Seither bin ich das Sorgenkind meiner Familie. Sie kennen meine Familie noch nicht? Dann kommen Sie her, und setzen Sie sich, und vergessen Sie nicht, etwas zu essen mitzubringen, denn das macht man so bei uns. Ich entführe Sie in ein Deutschland, das Sie unter Garantie noch nicht kennen. Geschichten aus 1001 Nächten im Ruhrpott, nachdem mein Vater nach Deutschland gekommen ist, um hier zu arbeiten. Stellen Sie sich auf eine längere Reise ein, denn es geht um so etwas wie den Eintritt in ein anderes Universum.“Ein Beitrag zu einem hochaktuellen Thema, über das so frech, humorvoll und witzig noch nie geschrieben wurde.Meine Meinung: Wie schon oben gesprochen. Auch wenn sich die Presse voll des Lobes ist, so werden in beiden Büchern alle Klischees bedient. Und … ähhh an und für sich finde ich es als leicht diffamierend als „Hans“ pauschalisiert zu werden. Ich bezeichne meine türkischen KollegenInnen und Mitbürger auch nicht einfach als „Fathma“ und „Ali“. |
Im Land der Männer isham Matar (Autor), Werner Löcher-Lawrence (Übersetzer)Verlag: Luchterhand Literaturverlag (Februar 2007) ISBN-10: 3630872441 ISBN-13: 978-3630872445 |
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Amazon Kurzbeschreibung „Eines der herausragendsten literarischen Debüts der letzten Jahre.“ The TimesSuleiman ist neun Jahre alt, als sich die Welt, wie er sie kennt, für immer verändert. Es ist der Sommer 1979, und Tripolis liegt im gleißenden Sonnenlicht. Die Maulbeeren sind so süß, als kämen sie direkt vom Himmel. Aber es geschehen Dinge, die Suleiman nicht versteht und die ihm niemand erklärt. Denn Suleiman soll nicht wissen, dass sein Vater im Untergrund gegen Revolutionsführer Gaddafi arbeitet. Und er muss doch erleben, wie sich das Netz des Sicherheitsapparates immer enger um die Familie legt. Ein ergreifender Roman über eine Kindheit in Libyen zur Zeit der Revolution Gaddafis.An einem heißen Sommertag im Jahre 1979 geht der neunjährige Suleiman mit seiner Mutter auf dem Markt in Tripolis, der Hauptstadt Libyens, einkaufen. Das machen die beiden oft, wenn der Vater auf Geschäftsreise ist und die Mutter nachts krank war. In diesen Nächten trinkt sie viel und erzählt Suleiman, wie sie als 14-jähriges Mädchen auf Beschluss des „Hohen Rates“, des erlauchten Kreises ihrer männlichen Verwandten, an seinen wesentlich älteren Vater verheiratet worden ist. Der schwärzeste Tag ihres Lebens sei das gewesen, flüstert sie ihrem Sohn zu, während er sich ausmalt, wie er seine geliebte Mutter hätte retten können. Auf dem Marktplatz sieht Suleiman an diesem Sommermorgen seinen Vater, obwohl dieser sich angeblich im Ausland aufhält. Ein Nachbar, der Vater seines besten Freundes, wird von Männern mit einem Auto abgeholt. Es heißt, er sei ein Verräter. Die Mutter verbrennt im Garten die geliebten Bücher ihres Mannes. Und immer mehr gerät Suleimans Welt aus den Fugen, immer mehr muss er erleben, wie sich die Familie in einem Netz von Lügen und Gerüchten und der wachsenden Angst vor der Verfolgung durch Gaddafis Revolutionskomitees verfängt. Ein eindringlicher und ergreifender Roman, der aus der Sicht eines Kindes davon erzählt, wie ein Land und seine Menschen unter einer skrupellosen Gewaltherrschaft ihre Unschuld verlieren.Klappentext: „Hisham Matar war im selben Alter wie sein Held, als seine Familie nach Kairo zog. In einem Text, der vor emotionaler Wahrheit leuchtet, evoziert er durch die Perspektive seines jungen Erzählers die namenlosen und überwältigenden Ängste der Kindheit […]. Hisham Matars außergewöhnlicher Roman wurde schon vor der Veröffentlichung weltweit als eines der herausragendsten literarischen Debüts der letzten Jahre gefeiert.“ The Times“Die erschütternde Geschichte eines Kindes, das zu früh den Brutalitäten der libyschen Politik ausgesetzt wird.“ J. M. Coetzee“Meisterhaft im Aufbau […] lyrisch und anschaulich geschrieben […] ein bewegendes Debüt.“ Times Literary SupplementMeine Meinung: Einwunderbares Stück Literatur, das jeder „arabophile“ gelesen haben sollte ! |
Rot ist mein Name. SZ-Bibliothek Band 52 (Gebundene Ausgabe) Orhan Pamuk Süddeutsche Zeitung / Bibliothek; Auflage: 1 (21. April 2007)ISBN-10: 3866155026 ISBN-13: 978-3866155022 |
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Stimmen und Meinungen aus dem Blätterwald:„Noch stehen der Aufnahme der Türkei in die EU einige schwerwiegende Gründe entgegen. Ihre Aufnahme in den Kosmos des europäischen Romans ist dank Orhan Pamuk vollzogen: Rot ist der Name, und groß ist dieses Buch.“ Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung, 25.09.01
„Man wird nicht müde, Pamuk zu lesen, denn wieder hat er ein sprachliches Kunstwerk geschaffen, schildert in tausendundein Farben ein Intrigenspiel um Liebe und Tod, um Tradition und Aufbruch in die Moderne, das in vergangenen osmanischen Zeiten handelt und doch auf das Heute abzielt.“ Monika Carbe, Neue Zürcher Zeitung, 09.10.01 „Dieser Roman ist ein erzählerisches Bravourstück, ein wunderbar reiches Stück Weltliteratur.“ Ernst Osterkamp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.11.01 „Orhan Pamuk blickt tief in die Seelen der Menschen und entdeckt mit großer Begeisterung die schwarzen Flecken und erschreckenden Abgründe. … Pamuk bewegt sich virtuos wie ein Seiltänzer zwischen den Kulturen.“ Susanne Schanda, Neue Zürcher Zeitung, 1./2.12.01 „Alles gerät in Bewegung, und Pamuk verwirbelt geschickt rhythmisiert Legende und Action, Krimi und Herzenserguss, Intrige und Kunstkritik. Unter der Hand inszeniert sein Roman mit dem anfänglichen Brudermord unter Illustratoren, dem Vatermord am Oheim und dem unvergesslichen Verrat der Illustratoren der „Söhne“, durch Meister Osman, den „Vater“, einige Urszenen der Menscheitsgeschichte. Orhan Pamuks ost-westlicher Diwan hat gewaltige Ausmaße. Auf ihm ist vorzüglich ruhen, gleichermaßen genießend und denken.“ Jörg Plath, Stuttgarter Zeitung, 09.10.01 „Der in Instabul lebende Orhan Pamuk entblättert den mit Elementen des Detektivroman durchsetzten Bilderstreit der Gelehrten in einem ornamentalen Reigen aus Fabeln und Parabeln.“ Sabine Vogel, Berliner Zeitung, 09.10.01 „Ein wunderbares Buch“ Daniel Cohn-Bendit, DRS Literaturclub „Entstanden ist ein prachtvoller, ost-westlicher Diwan: Weltliteratur aus der Türkei.“ Jörg Plath, Tagesspiegel, 16.12.01 „Pamuks Offenheit für Politik gibt seinen Romanen zusätzlich Leben.“ Hans-Peter Kunisch, Die Zeit, 06.12.01 Meine Meinung: Einfach ein muß!! |
Die Attentäterin Yasmina KhadraVerlag: Dtv (März 2008)ISBN-10: 3423136456 ISBN-13: 978-3423136457 |
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Verlagstext:»Yasmina Khadra demontiert in dieser kriminalistischen Tragödie die teuflischen Rädchen des radikalsten Hasses, der ans Geheimnis der Liebe und an absolute Perversion grenzt.« André Glucksmann
Amin Jaafari ist ein hoch angesehener Arzt in Tel Aviv – und ein arabischer Israeli. Umso rascher gerät er unter Verdacht, als die Polizei herausfindet, dass seine Frau in Tel Aviv als Selbstmordattentäterin ein Restaurant sprengte. Jaafari kann es nicht fassen, dass er von dem Plan seiner Frau nichts wusste. Er reist nach Bethlehem und Dschenin, in die Zentren des palästinensischen Widerstandes. Unbeirrt versucht Jaafari, die Verantwortlichen zu finden, die seine Frau zu einer „Schwarzen Witwe“ gemacht und sein Leben zerstört haben. Meine Meinung: Das beste, was ich in letzter Zeit an Literatur gelesen habe. Absolut fesselnd, Sie auch http://www.marabout.de/Khadra/khadra5.htm Meine Meinung: Was Literatur betrifft ist dies Buch mit Abstand das beste und spannendste, was ich in letzter Zeit gelesen habe. Ein absolutes MUSS !!! |
Verbotene Lieben Halid Z. Usakligil (Autor), Wolfgang Riemann (Autor) Verlag: Unionsverlag; Auflage: 1 (August 2007)ISBN-10: 3293100090 SBN-13: 978-3293100091 |
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VerlagstextMit diesem Meisterwerk beginnt die moderne türkische Literatur: ein episches Sittengemälde der mondänen Istanbuler Oberschicht am Ende des Osmanischen Reiches.
Die junge und schöne Bihter träumt von eleganten Kleidern, von edlem Schmuck und von einer prächtigen Villa. Als der reiche Witwer Adnan Bey um ihre Hand anhält, scheint Bihters sehnlichster Wunsch in Erfüllung zu gehen. Unerfüllt aber bleibt ihre Sehnsucht nach Liebe und Leidenschaft, heimlich beginnt sie eine verhängnisvolle Beziehung mit dem abenteuerlustigen Neffen ihres Mannes. Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.12.2007 Sehr angetan ist Rezensentin Monika Carbe von dem ursprünglich als Fortsetzungsroman konzipierten und 1900 erstmals in Buchform erschienenen Roman des 1945 verstorbenen türkischen Schriftstellers Halid Ziya Usakligil, der sich um Leben und Beziehungswirren in einer Villa am Bosporus dreht: Die aus einfachen Verhältnissen stammende Bither hat den zwanzig Jahre älteren einstigen Kaufmann Adnan Bey geheiratet und residiert mit ihm in einer opulenten Strandvilla, umgeben von Personal und weiterer Entourage. Dort ist die Atmosphäre schnell vergiftet: Bither langweilt der Luxus, sie geht fremd mit dem Neffen ihres Mannes, ihre Mutter dreht bis zur Peinlichkeit auf und ihr Mann zieht sich zurück. Halid Ziya Usakligil konzentriert sich auf Atmosphäre und Innensicht, er mischt Gefühle und Zweifel der Beteiligten mit zeitlupenhaft ausführlichen Beschreibungen von Interieurs oder Kleidung. Das findet die Rezensentin ebenso gelungen wie die Übersetzung von Wolfgang Riemann. An Balzac und Stendhal fühlt sie sich erinnert und in „das Klima einer vergangenen Zeit“ versetzt. Meine Meinung: Eigendlich ein „muss“, wer sich für Literatur aus dem Orient interessier, besonders, weil dies Werk den Anfang der modernen türkischen Literatur markiert. |
Die Sirenen von Bagdad Yasmina Khadra Nagel & Kimche AG, Verlag, Zrich/Frauenfeld; Auflage: 1 (8. März 2008)
ISBN-10: 3312004098 |
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Beschreibung Amazon Erneut legt Yasmina Khadra einen packenden Thriller über die Logik des Terrorismus vor. In der Folge einer mitleidlosen Razzia des US-Militärs wird ein junger unbeteiligter Iraker tief gedemütigt und muss seine Familie und sein Heimatdorf verlassen. Er beschließt, sein Leben der Aufgabe zu widmen, den Westen tödlich zu treffen. Plastisch und einfühlsam erzählt Yasmina Khadra vom Leben der Menschen in einer ausweglosen Spirale aus zerstörter Ehre und Hass in einem zerbrochenen Land. Über den Autor: Yasmina Khadra ist das Pseudonym des 1956 geborenen algerischen Autors Mohammed Moulessehoul. Als hoher Offizier der algerischen Armee konnte er sein Pseudonym erst lüften, als er im Dezember 2000 mit seiner Familie ins Exil nach Frankreich ging. Er erfand die Figur des Commissaire Llob, den Helden von fünf Kriminalromanen, deren letzte drei in Frankreich herauskamen und eine Einheit bilden, eine Trilogie zum Thema Bürgerkrieg und seiner Hintergründe. Vorher und nachher veröffentlichte er weitere Romane. Zur Trilogie, die mit Morituri beginnt, schreibt Yasmina Khadra: „Die Trilogie will eine möglichst getreue Analyse der Tragödie sein, die mein Land erschüttert.“ Regina Keil-Sagawe, geboren 1957 in Bochum, Studium der Romanistik, Germanistik und Orientalistik. Lehre an den Universitäten Heidelberg, Brüssel und Rabat. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des Maghreb sowie Übersetzungen aus dem Französischen. Die Autorin lebt in Heidelberg.Meine Meinung: Ich habe schon die Romane um „Commisaire Llob“ verschlungen (siehe auch meine Besprechung zu diesen drei Büchern). So ist dieses Buch auch wieder einfach eine Spannungskanone. Auf spannende und Weise werden die Mechnismen von Terror und Gegenterror dargelegt. Ein Buch, das man so leicht nicht aus fer Hand legt und desssen Echo noch lange nachhallt. |
Jussifs Gesichter: Roman aus der Mekka-Bar Najem Wali (Autor), Imke Ahlf-Wien (Übersetzer)Hanser (Februar 2008)ISBN-10: 3446230068 ISBN-13: 978-3446230064 |
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Beschreibung Amazon:Kurzbeschreibung Jussif und Junis sind Brüder. Als Jungen waren sie beide in dasselbe Mädchen verliebt. Weil sie Jussif bevorzugte, gab Junis ihr einen Kuchen mit Nägeln zu essen. Sie starb, aber nicht Junis, sondern Jussif kam ins Gefängnis dafür. Seitdem ist das Verhältnis der Brüder ein Spiel mit Rollen und Masken, aus dem im Krieg tödlicher Ernst wird. Als Junis nach dem Aufstand gegen Saddam Hussein verschwindet, nimmt Jussif seinen Namen an. Viel zu spät erfährt er, dass sein Bruder als Henker gesucht wird. Niemand will Jussif seine Geschichte und seine Unschuld glauben. Ein gefährlicher Kampf um Namen und Identitäten entbrennt, den nur einer der Brüder gewinnen kann. Ein bewegender, dunkler, intensiver Roman über den Irak – märchenhaft, burlesk und voller politischer Anspielungen.Dazu kann ich nur sagen: Unbedingt lesen!! |
Das Geheimnis des Kalligraphen Rafik Schami Hanser ISBN-10: 3446230513 ISBN-13: 978-3446230514 |
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Kurzbeschreibung In Damaskus macht ein Gerücht die Runde: Nura, die schöne Frau des berühmten Kalligraphen Hamid Farsi, sei geflüchtet. Warum hat sie ein Leben, um das viele sie beneiden, hinter sich gelassen? Oder war sie Opfer einer Entführung der Gegner ihres Mannes? Schon als junger Mann wird Farsi als Wunderkind der Kalligraphie gefeiert. Nun arbeitet er verbissen an Plänen für eine radikale Reform der arabischen Sprache, nicht ahnend, dass zwischen Nura und seinem Lehrling Salman eine leidenschaftliche Liebe ihren Anfang nimmt – die Liebe zwischen einer Muslimin und einem Christen. Der neue Roman des deutsch-syrischen Autors ist ein großer Bilderbogen der syrischen Gesellschaft, der alle Sinne der Leser anspricht.Über den Autor Rafik Schami wurde 1946 in Damaskus (Syrien) geboren. Er kam 1971 nach Deutschland, studierte Chemie und legte 1979 seine Promotion ab. Heute lebt er in der Pfalz. Bekannt wurde Rafik Schami 1989 mit „Erzähler der Nacht“. Er ist Mitbegründer der Literaturgruppe Südwind und zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern deutscher Sprache. Sein Werk wurde in 24 Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis, dem Hermann-Hesse-Preis, dem Prix de Lecture und dem Hans-Erich-Nossack-Preis. Sein 2004 erschienener Roman „Die dunkle Seite der Liebe“ wurde sogleich und einhellig in der Presse mit Begeisterung aufgenommen. Der Roman besteht aus vielen Geschichten, die sich zu einem Mosaik zusammensetzen. Rafik Schami steht in der Tradition der Geschichtenerzähler. Als solcher ist er oft unterwegs und als solcher wird er von seinem Publikum sehr geschätzt. Schon als Kind „…habe ich gesehen: Wenn du Geschichten erzählst, schenken dir die Leute Zeit. Aber mit diesem Geschenk muss man vorsichtig umgehen. Diese Zeit ist eine wertvolle Sache, die man nie mehr ersetzen kann. Du darfst den Leuten nicht ihre Zeit rauben, um ihnen Langeweile zu geben http://www.literaturcafe.de/rafik-schami-interview-das-geheimnis-des-kalligraphen-buchmesse-podcast-2008/ bespricht und gibt Einblick in das BuchMeine Meinung: Gut Unterhaltungslektüre |
Über das Buch: Die Armen wohnen oben, auf dem Dach, in kleinen Kabüffchen, die ursprünglich als Abstellkammern konzipiert waren. In den Stockwerken darunter geht es weniger knapp zu. Dort hat ein durch die Revolution von 1952 teilenteigneter Grundbesitzer sein Büro mitsamt Liebesnest, ein Chefredakteur seine Wohnung, ein Neureicher das Domizil für seine Zweitfrau und viele Ungenannte ihr ganz normales Zuhause. Auf vielfältige Weise verweben sich die Leben der Bewohner. Das Haus wird zum Mikrokosmos für Ägypten.Alaa al-Aswanis Roman stellt vieles dar, was es in Ägypten gibt, worüber aber nicht häufig – und eigentlich nie in dieser Direktheit – gesprochen wird. Da kommt der junge Mann nicht an die Polizeischule, weil sein Vater nur Türhüter ist. Da hält sich der wohlhabende Journalist einen armen Oberägypter als Bettgenossen. Da predigt der eine Geistliche für die Regierungspolitik, der andere für den Terror. Da bereichern sich manche schamlos mit den zweifelhaftesten Geschäften. Da wird das junge Mädchen, das für seine Familie sorgen muss, von allen Arbeitgebern systematisch belästigt. Da träumt der ehemalige Aristokrat von vorrevolutionären, besseren Zeiten. Da wird im Bereich der Politik geschmiert, geschnüffelt und gefoltert. Da wird eben das tägliche Leben Ägyptens gezeigt.
Das Buch, das man gelesen haben muss !!!! Das Buch wurde auch verfilmt (die teuerste und aufwendigste ägyptische Produktion seit Jahren!!!) |
Häuser hinter den Bäumen. Roman aus Ägypten Muhammad al- BissatiVerlag: Lenos; Auflage: 1 (Februar 2005) ISBN-10: 3857873612 ISBN-13: 978-3857873614 |
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Klappentext: Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich. An einem brütend heissen Markttag ist Mussaad, ein Metzger in einer Provinzstadt im Nildelta, im Gewühl des Suks unterwegs zum Laden seines Kollegen Barakat, um den Kopf von dessen Sohn Âmir zu verlangen. Drei Tage zuvor hatte er den jungen Mann, der wegen der Gewalttätigkeit seines Vaters praktisch bei ihm aufwuchs und sein Ziehsohn wurde, zusammen mit seiner Frau Saadîja ertappt. Die ganze Stadt weiss um das Drama und hält den Atem an – in Erwartung, dass Mussaad beide umbringen wird, um seine Ehre wiederherzustellen. Zu Hause bewacht unterdessen Mussaads Schwester ihre Schwägerin, eine Fremde, die während des Sueskriegs als Flüchtling in die Stadt kam und auf die sie wegen ihrer aussergewöhnlichen Schönheit und Ausstrahlung eifersüchtig ist. Dreist bemächtigt sie sich umgehend der Kleider und des Schmucks der Todgeweihten.
Meine Meinung: Ein lesenswertes Buch aus Ägypten, in dem die Spannung bis zum Ende bestehen bleibt. |
Nachtschmetterlinge Mohsin HamidISBN-10: 3423243015 ISBN-13: 978-3423243018 |
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Klappentext:: Es ist Sommer in Lahore, Sommer 1998, und manchmal wackelt die Erde, weil unter ihrer Oberfläche Atombomben getestet werden. Der 29jährige Daru hat allerdings ganz andere Probleme, nachdem er seinen gut bezahlten Job bei einer Bank durch eigenes Verschulden verloren hat. Seitdem er die Stromrechnung nicht mehr bezahlen kann, sitzt er schwitzend und bei Kerzenlicht in seiner heruntergekommen Bude und raucht alles, was er kriegen kann. Gleichzeitig mit dem Anschluß an den Stromkreis verliert Daru zunehmend den Kontakt zur Handy-Elite der Stadt, die ihre Partys stets hinter gesicherten Mauern feiert.
Da will ihm schließlich auch sein alter Freund Ozi, der, zusammen mit seiner schönen Frau Mumtaz gerade aus Amerika zurückgekehrt ist, schließlich nicht mehr helfen, vor allem als er erfährt, daß Daru seit neuestem sein Geld mit Drogen verdient und damit, sozial gesehen, endgültig die Seiten gewechselt hat. Nur die schöne Mumtaz ist fasziniert von Daru, und Daru von ihr – wie die Motten flattern sie des Nachts im Licht ihrer ehebrecherischen Anziehung. Und während Mumtaz unter falschem Namen politische Skandale aufdeckt, gerät Daru zusammen mit seinem Partner, dem Drogendealer und Rikscha-Betreiber Murad, immer weiter auf die schiefe Bahn. Ein Roman über die Fragen der Moral vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die zwischen inhaltsloser, extravaganter westlicher Dekandenz auf der reichen und zunehmendem Fundamentalismus auf der armen Seite politisch ein immer gefährlicheres Spiel spielt. Meine Meinung: Ob der Roman im heutigen Pakistan noch Gültigkeit hat wage ich zu bezweifeln. Das zweite Buch, das Mohsin Hamid beschrieben hat „Der Fundamentalist, der keiner sein wollte“ ist meiner Meinung nach lesenswerter, |
Die Nacht der Kalligraphen Yasmine GhataVerlag: Ammann; Auflage: 1 (Februar 2007) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3250600865 ISBN-13: 978-3250600862 |
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Kurzbeschreibung Rikkat stirbt, einen Tod, sanft wie das Eintauchen der Fasern ihres Rietrohrs in die Tinte und schneller als die Tinte ins Papier einziehen kann. Und im letzten Blick zurück, im Angesicht der Leere und des Nichts, erzählt sie die Geschichte ihres Lebens. Eines Lebens als Kalligraphin, als einzige Frau unter den altehrwürdigen, dienstbaren Protokollanten des Gottesworts. Eines Lebens in Zeiten des Umbruchs, während Atatürk die Türkei modernisiert und mit dem Islam bricht, die arabische Schrift abschafft und die traditionelle Kalligraphie ihrer Glorie beraubt. Eines Lebens, gekennzeichnet von Trennungen und von Verlusten, manche ersehnt und viele schmerzhaft. Wenn Männer gehen, der Sohn sie verläßt, findet Rikkat Trost und Kraft im Schreiben, im sorgsamen Umgang mit Feder und Tinte, im sanften Streichen der Fingerspitze über endlose Arabesken auf feinstem Papier.Yasmine Ghata zeichnet das Bild einer beeindruckenden Frau in einer unruhigen Zeit, im Niemandsland zwischen Tradition und Erneuerung, zwischen Mystizismus und Realität.Über den Autor: Yasmine Ghata, 1975 in Frankreich geboren, studierte Islamische Kunstgeschichte, arbeitet für eine Pariser Galerie und ist spezialisiert auf die Erstellung von Expertisen für islamische Kunst. In ihrem ersten Roman Die Nacht der Kalligraphen erzählt sie die Lebensgeschichte ihrer Großmutter, einer der wenigen Kalligraphinnen in der türkischen Geschichte. |
Der Fundamentalist, der keiner sein wollte von Mohsin Hamid (Autor), Eike Schönfeld (Übersetzer) Verlag: Hoffmann und Campe (März 2007) ISBN-10: 3455400477 ISBN-13: 978-3455400472 |
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Klappentext: Übersetzt aus dem Englischen von Eike Schönfeld. Lahore. In einem Cafe sitzen sich ein mitteilsamer Pakistani und ein zurückhaltender Amerikaner gegenüber. Als langsam die Nacht über die Stadt hereinbricht, enthüllt der Pakistani immer mehr Details seiner Lebensgeschichte, und allmählich ahnt man das Drama, das sich zwischen den beiden Männern anbahnt. Der Pakistani Changez erzählt, wie er als junger, ehrgeiziger Gaststudent nach Princeton kommt und wie er den amerikanischen Traum par excellence erlebt. Als Vorzeigestudent wird er nach seinem Abschluss sofort von einer Elite-Firma engagiert. Er stürzt sich ins pulsierende Leben New Yorks, erhält durch seine reiche Freundin Erica Zugang zu Manhattans High Society und wähnt sich auf der Seite der Gewinner. Aber nach dem 11. September fällt der Traum vom unaufhaltsamen Aufstieg langsam in sich zusammen. Plötzlich erscheint Changez die Bindung an seine Heimat stärker als Geld, Macht und Erfolg. All dies erzählt der Pakistani dem einsilbigen Amerikaner, dessen Motivation an dem Gespräch im Dunkeln bleibt. Allein im Spiegel des Erzählers zeichnet sich ab, dass der grausame Höhepunkt der Geschichte kurz bevorsteht.
Sollte man gelesen haben um zu verstehen, wie sich der Westen mit den Ländern des Islam auseinandergelebt hat |
„Arabophile“ Literatur von nicht-arabischen Autoren
Elias Canetti Die Stimmen von Marrakesch Süddeutsche Zeitung / BibliothekISBN: 3937793062 |
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Kurzbeschreibung: Der Zufall führte Canetti 1954 als Begleiter eines Filmteams in ein bestürzend fremdartiges Land – nach Marrakesch. Erst aus der Distanz, nach seiner Rückkehr nach London, skizzierte er die Eindrücke dieser Reise. Die Aufzeichnungen sind kein Reisebericht im klassischen Sinn. Es sind Miniaturen von atmosphärischen Erscheinungen einer orientalischen Großstadt. Elias Canetti streift durch die arabischen und jüdischen Viertel der Stadt, atmet die seltsamen Gerüche, beobachtet die feilschenden Händler in den Suks und die Verkäuferinnen duftenden Brotes, vernimmt die Stimmen der Blinden, Bettler und zungenlosen Krüppel in den Slums, spürt die hilflose Kreatürlichkeit und Nähe des Todes vor den Kamelen mit ihren Schlächtern, staunt über die vielen Gesichter armer Juden in der Mellah, wird Zeuge intimster menschlicherVerhältnisse, sieht Bosheit, Armut und Prostitution und spürt nur die Sehnsucht, die Sehnsucht nach einem besseren Leben.
Der Verlag über das Buch: Elias Canetti fährt Ende der sechziger Jahre gemeinsam mit Freunden nach Marrakesch. Die geheimnisvolle Stadt und das orientalische Leben fesseln ihn auf Anhieb. Er streift durch Marrakesch, besucht die Läden der Suks, den Kamelmarkt, lauscht den seltsamen Rufen eines bettelnden Blinden und fängt so den eigentümlichen Zauber der orientalischen Welt ein. Sein berühmt gewordenes Buch über die geheimnisvolle marokkanische Stadt ist ein Reisebericht ganz besonderer Art, in dem der Leser ebensoviel über Canetti wie über die fremden Orte und Menschen erfährt, von denen er detailliert erzählt. — Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels. Über den Autor: Elias Canetti, 1905 im bulgarischen Rustschuk geboren, entstammt einem sephardischen Elternhaus. Von 1911 bis 1913 lebte er in Manchester, danach in Wien, Zürich und Frankfurt am Main. In Wien studierte er Chemie, seinen literarischen Neigungen folgend besuchte er in dieser Zeit regelmäßig die Vorlesungen von Karl Kraus. Canetti ist als Romancier, Essayist, Dramatiker, Aphoristiker und theoretischer Denker bekannt geworden. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, u.a. den Georg-Büchner-Preis (1972) und den Nelly-Sachs-Preis (1975), 1981 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen. Elias Canetti starb im August 1994 in Zürich. Im Fischer Taschenbuch Verlag liegen seine gesammelten Werke vor, darunter auch seine autobiographischen Schriften »Die gerettete Zunge. Geschichte einer Jugend«, »Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931« und »Das Augenspiel. Lebensgeschichte 1931-1937« sowie der Roman »Die Blendung« und die Abhandlung »Masse und Macht«. |
Hermann Fürst von Pückler-Muskau Aus Mehemed Alis Reich Ägypten und der Sudan um 1840 Manesse-Vlg., Stuttgart, 1994 |
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Ein Reisebericht von 1840. Ein wunderbares Lesebuch, das zum Träumen einlädt. Wer nach Ägypten fährt sollte dies Buch als Reisebegleiter dabei haben. Ich wollt ich könnt auch so schreiben … mein Reisetagebücher na ja … |
Michael Pearce: | |
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Die Schätze des Pharao. Heyne, Mchn. (2000) Taschenbuch |
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Die Braut des Nil. Heyne, Mchn. (2001) |
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Verschwörung am Nil. Heyne, Mchn. (2000) | |
Im Schatten des Feigenbaums. Heyne, Mchn. (2001) |
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Nichts tiefgründiges … gut zu lesen. Der Mamur Zapt Gareth Owen ist auf der Jagt nach Bösewichten im kolonialen Ägypten … Sehr Kolonial und very British … ich hab die Bücher auf einem Nilschiff gelesen auf dem Sonnendeck … genau richtig … 🙂 |
Barbara Hodgson Das Lächeln der VegangenheitGebundene Ausgabe – Scherz, Mchn. ISBN: 3502193169 |
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Text von Amazon: Die Autorin, Designerin und Verlegerin Barbara Hodgson hat ein Buch geschaffen, das durch seine sorgfältige, kostbare Ausstattung besticht. Sie entführt ihre Leser auf eine Reise in den geheimnisvollen Norden Marokkos. In einem liebevoll gestalteten Tagebuch, angereichert mit einer Vielzahl handschriftlicher Notizen, Fotografien, Skizzen und Faksimiles alter Landkarten, erzählt sie eine mysteriöse Geschichte. Auf dem Arm der Reisenden Lydia entwickelt sich eines Tages eine kuriose Tätowierung. Mit der Zeit erkennt sie darin eine scharf gestochene, alte Landkarte. Immer mehr erliegt sie ihrem Zauber, bis Lydia eines Tages verschwindet. Ihre Spur führt in längst vergangen geglaubte Zeiten. Das zurückgelassene Manuskript dient ihrem Freund als Reiseführer auf seiner Suche. Ich meine: Ein Buch schön in der Sprache, aber noch schöner in seiner Ausstattung und Gestaltung. Für Liebhaber schöner Bücher empfehlenswert |
Lieve Joris Die Tore von Damaskus Piper, Mchn. (2000) Taschenbuch |
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Ein schöner und sehr einfühlsame Beschreibung der Freundschaft der Autorin mit ihrer syrischen Freundin Hala und die Probleme, die ein Leben in Damaskus mit sich bringen. SEHR EMPFEHLENSWERT !!! |
Joris Luyendijk Die Kinder der Midaq- Gasse. Ein Jahr Kairo Taschenbuch – Rotbuch Vlg., HH. (2001) |
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Joris Luyendijk lebt ein Jahr in Kairo und studierte an der dortigen Universität. Es schildert in diesem Buch seine Erlebnisse mit seinen Altergenossen. Wahrscheinlich liegt hier ein Generationskonflikt vor, da ich das Buch bei weitem nicht so gut finde wie das Buch von Lieve Joris (Die Tore von Damaskus). Das viele Gerede über Sex und Liebe ist nicht so mein Ding … das Buch hat keinen so bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen … aber trotzdem noch lesenswert … |
Der Fluch der Isis. von Paul Sussman, Angelika Felenda477 Seiten – Piper Erscheinungsdatum: Februar 2006 Auflage: 1 ISBN: 3492261647 |
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Rezensionen Amazon:Inspektor Khalifa aus Luxor wird zu einer schaurig zugerichteten Leiche an den Nil gerufen. Gleichzeitig findet man den Londoner Archäologen Mullray an seiner Ausgrabungsstätte in Sakkara tot auf. Kostbare Überreste der sagenumwobenen Armee des Kambyses sollen seit Jahrtausenden unter dem Sand der ägyptischen Wüste verborgen liegen. War Mullray dem Geheimnis des Wüstenschatzes auf die Spur gekommen? Die fieberhafte Jagd nach einem Fragment altägyptischer Hieroglyphen, das den Weg zum Fundort weisen soll, beginnt … Ein brillanter Archäologie-Thriller voller Atmosphäre, Intrigen und Mord.
Über den Autor Meine Meinung: Kein Meisterwerk der Literatur, aber durchaus spannend. Genau die richtige Lektüre für eine Nilkreuzfahrt 🙂 !! |
Die letzte Sure Zoe FerrarisPendo Verlag; Auflage: 1 (7. August 2007) ISBN-10: 3866121296 ISBN-13: 978-3866121294 |
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Rezension von Amazon:Ein junges Mädchen, das in der Wüste ertrinkt und ein Ermittler, der nicht ermitteln darf. In einem entlegenen Wadi im endlosen Sandmeer der Rub-al-Chali-Wüste Saudi-Arabiens wird die Leiche eines schwangeren jungen Mädchens aus reichem Hause gefunden. Doch wie kommt man dem Ver-brechen auf die Spur in einem Land, das durch die Scharia ge-prägt ist? In dem jeder Kontakt zwischen jungen Männern und Frauen unterbunden wird und eine uneheliche Schwangerschaft Schande über die gesamte Familie bringt? Nayir, ein Freund der Familie, den der verzweifelte Bruder des Mädchens um Hilfe bittet, merkt schon bald, dass er alle Tabus seines Landes und seines Glaubens brechen muss, um den Fall zu lösen.I |
Vergiss Ägypten: Ein Reiseroman Barbara Frischmuth Aufbau-Verlag; Auflage: 2., Aufl. (März 2008)ISBN-10: 3351032277 ISBN-13: 978-3351032272 |
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Beschreibung Amazon: Je öfter Valerie das Land am Nil besucht und je mehr sie über Zeiten, Völker und mystische Traditionen erfährt, umso begieriger ist sie, hinter den bloßen Augenschein zu kommen. »Vergiss Ägypten, wenn du etwas über Ägypten schreiben willst«, rät ihr die Freundin Lamis, »denk lieber an Ägypter.« Sie meint die unbekannte Vielfalt von orientalischen Lebensentwürfen, der man von Alexandria bis Luxor begegnet. Valerie denkt auf ihren Erkundungsfahrten auch an Abbas, den einstigen Geliebten. Wenn sie Europäerinnen trifft, die Ägypter geheiratet haben, beginnt sie sich zu fragen, wie ihr eigenes Leben ausgesehen hätte, wäre sie Abbas damals gefolgt. Begierig sammelt sie die Geschichten dieser anderen Frauen und findet immer neue Variationen der eigenen darin wieder.
Über den Autor: Barbara Frischmuth, geb. 1941, lebt in Altaussee (Steiermark). Längere Auslandsaufenthalte in der Türkei, in Ungarn, Ägypten, Großbritanien, China, Japan, den USA. Zuletzt erschienen »Die Entschlüsselung« und »Der Sommer, in dem Anna verschwunden war« sowie die literarischen Gartenbücher »Fingerkraut und Feenhandschuh«, »Löwenmaul und Irisschwert« und »Marder, Rose, Fink und Laus«. Merine Meinung: Ein sehr schöner Buch, dass durchaus gelesen werden sollte. Es ist kein „Fastfood-Buch“, sondern eine Reiseroman, der durchaus Tiegang hat. |
Die Türkin von Martin MosebachDtv (Juli 2008)ISBN-10: 342313674X ISBN-13: 978-3423136747 |
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Amazon zu Inhalt und Author: Ein strebsamer Jungakademiker, am Beginn einer großen Karriere, ist voll unerklärlicher Melancholie. Da begegnet er in einer Wäscherei einer jungen türkischen Frau. Sie ist von schlichter, leiser Schönheit, doch sofort ist sie unauslöschbar in seine Gedanken eingedrungen – es ist der Beginn einer Leidenschaft, die seine Phantasie wie nichts zuvor entfesselt. Aber das Mädchen ist nicht frei; eine ehrbewußte Familie wacht über sie. Kaum daß sie dem jungen Mann näher gekommen ist, wird sie gezwungen, nach Hause an die Küste Lykiens in die Türkei zurückzukehren. Der junge Mann läßt alles hinter sich und folgt ihr nach. — Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Über den Autor: Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, lebt dort als Schriftsteller nach dem Studium der Rechtswissenschaften. Zahlreiche Buchveröffentlichungen. Auszeichnungen: 1980 Förderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung, 1999 Heimito-von-Doderer-Preis und 2002 Heinrich-von-Kleist-Peis, 2006 Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2007 Georg-Büchner-Preis. Meine Menung: Sprachgewaltig geschrieben, wenn auch nicht wirklich viel passiert. In der Realität habe ich leider noch nie eine solche Liebesgeschichte (oder Gefühlsdarlegung) erlebt. Deshalb gibt es auch Literatur dafür :-). |